Freitag, 25. Dezember 2009

"Der Himmel ist in Sicht"


Weihnachten ist für mich der Moment in dem Gott mir auf Augenhöhe entgegen tritt und sich mit mir auf den Weg macht. Durch meine Nächte der Ängste und Zweifel ebenso wie die Augenblicke unfassbaren Glücks. Die Menschwerdung Gottes erinnert mich aber auch daran mich zu fragen inwiefern und wo ich selbst Mensch werde.

Außerdem: Geschenke, Popenke!
Ne, im Ernst. Wenn wirklich der kollektive Wunsch einer Verlängerung des Jahres erfüllt werden wird, dann sollte sich der Welt-Zeit-Rat bitte darauf einigen den Tag nach den Weihnachtsfeiertagen einzufügen. (Am Besten wäre es mit dem Vatikan zu kooperieren. Die finden sicherlich noch irgendeinen Anlass oder Heiligen, der uns zu einem dritten Weihnachtsfeiertag verhelfen kann. ***) Weihnachten ist der Rendezvous-Fixpunkt um alte Freunde (oder Verwandte) wieder zu sehen. Und, was die Freunde angeht, scheint einfach nicht genügend Zeit da zu sein. Aber die Momente, die wir gemeinsam verbringen genießen, schätzen wir dafür hoffentlich um so mehr.

Frohe Weihnachten!






* Die Zeile "Der Himmel ist in Sicht" stammt aus dem Lied "Im Kleinen" von Ruhama.

** Obiges Bild stammt von dem niederländischen Fotografen Robert Mikaelyan. Zu dessen Website geht es hier. Hier der Informationstext der Nasa zu dem abgebildeten Meteor:

The brilliant fireball meteor captured in this snapshot was a startling visitor to Tuesday evening's twilight skies over the city of Groningen. In fact, sightings of the meteor, as bright as the Full Moon, were widely reported throughout the Netherlands and Germany at approximately 17:00 UT. Accompanied by sonic booms and rumbling sounds, the meteor was seen to break up into bright fragments, eventually leaving a persistent smoke-like trail. Even though there are bright fireball meteors in planet Earth's atmosphere every day, sightings of them are relatively rare because they more often occur over oceans and uninhabited areas.
*** Sorry, ich will hier keine Glaubensrichtung bevorzugen, aber es muss einfach das Christentum sein. Welche andere Religion hat so eine globale dogmatische Unterwerfungsinstanz?

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Ich habe heute Nacht geträumt, es wäre Weihnachten. Und, siehe da!
Das Weihnachtsspecial von Colbert aus dem letzten Jahr ist online. Und ich verspreche hiermit für die Zukunft (die morgen beginnt!) mehr Abwechslung.

Hier geht es zu 40 Minuten lustigen Weihnachtsliedern und unterhaltsamen Unsinn: http://www.comedycentral.com/colbertreport/full-episodes/index.jhtml?episodeId=256630

The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
A Colbert Christmas: Intro
www.colbertnation.com
Colbert Report Full EpisodesPolitical HumorEconomy

Samstag, 19. Dezember 2009

Suburban State Of Mind

The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
Alicia Keys - Empire State of Mind (Part II) Broken Down
www.colbertnation.com
Colbert Report Full EpisodesPolitical HumorEconomy


Ich bin dabei ein paar shiny posts vorzubereiten. Geduld, Geduld.* Bis dahin kann ich nur dieses Video von Colberts super-fantastischem Auftritt mit Alicia Keys anbieten. Das ist nicht das erste Mal, dass Colbert mit seinen Gästen zusammen singt. Aber ich würde sagen, das ist sein bisher bester Auftritt. Der Song groovt einem die Socken von den Füßen und Colberts Vorstadtversion schmeißt mich jedes Mal wieder vom Stuhl. Ja. Ich bin süchtig nach dieser Performance! Ina Müller, take note!

Hier ist der "Empire State Of Mind"-Alternativtext zu Colberts Vorstadterfahrungen:

I love New York, King of all the Cities Lived up by the Guggenheim,
’til I got some kiddies
Moved to Connecticut, ‘bye George Pataki
Volvo to the dry-cleaners, pickin’ up my khakis
Shoppin’ mall is close, my community is gated
My shorties are all private school educated
Home theater system, 60-inch plasma
Clean suburban air, much better for my asthma
Still hit the city, Times Square, keep it real
Hard Rock Cafe for the appetizer deal
M&M Store, Disney Store, I’m in heaven
I own this town from 41st to 47th
Take you to The Lion King, that show is fantastic
Leave half an hour early so I can beat the traffic
I can get home really fast, driver rocks an E-Z Pass
Land of cheaper gas and the upper middle class






* Yep... Selbstgespräch.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Motivations For Finishing X.




Mit M. und M. Weihnachten feiern ohne darüber zu sprechen was für ein Looser ich bin.

Zu M. fahren und Musik machen ohne an aufgeschobene Dinge zu denken und einfach nur im Moment sein.

Mit M. im Kino sitzen und Wo Die Wilden Kerle Wohnen schauen ohne hysterisch zu weinen, weil ich gerne nicht in dieser verflixten Aufschubsituation stecken würde sondern viel lieber wieder neun Jahre alt wäre.

Endlich mit J. telefonieren.

Endlich N. ihr Geschenk schicken.

Endlich zu R. und N. fahren.

Ernsthaft darüber nachdenken was als nächstes kommt.

Montag, 30. November 2009

Es geht doch nichts über einen kontroversen Freundeskreis!

Geschichtenerzähler



Als ich -ebenfalls heute Mittag beim Kochen- hörte, wie der Hörbuch-Regisseur über die für laute Bauchgeräusche bekannten Schauspieler erzählte, war mir klar, dass ich das einfach posten muss.

Man könnte meinen, dass das Thema Hörbuch schon in allen Kommunikationskanälen gnadenlos ausgequetscht worden wäre und es nichts Interessantes mehr darüber zu berichten gäbe.

Der große Neil Gaiman, von dem ich unglücklicherweise immer noch keine einzige Geschichte gelesen - oder gehört habe, hat sich jetzt allerdings nochmal für NPRs open mic-Reihe dem Thema angenommen.
Sein kurzer, prägnanter und interessanter Bericht über seine Erfahrungen mit Hörbüchern und verschiedene Aspekte des Hörbuchs ist ein großartiger kleiner Ausflug in die Welt der Vorlesekunst. Viel Spaß denjenigen, die sich die sieben Minuten gönnen!







Gestern Abend bin ich durch einen Tweet von Carlton Cuse auf die Geschichte des verstorbenen Erzählers Hugh Morgan Hill gestoßen. Als Brother Blue stand Hill in den Straßen von Boston und Cambridge und erzählte eigene Geschichten oder auch seine Versionen von King-Lear oder anderen Shakespeare-Klassikern. In der New York Times gibt es über das aufregende Leben von Brother Blue einen tollen Artikel: http://www.nytimes.com/2009/11/27/arts/27hillobit.html?_r=2&scp=1&sq=brother%20blue&st=cse

Es tut gut zu wissen, dass es diesen Menschen gab ...und seine Geschichten sowie seine Geschichte weiterlebt.

Standing Guard



Hab heute beim Kochen NPR gehört. Und ich muss ein bisschen was davon los werden. Zum einen wurde ein kurzer Bericht über die Situation in Palo Alto in Kalifornien gesendet, wo sich in den vergangenen Wochen vier Jugendliche hintereinander das Leben genommen haben.

Jetzt haben sich die Eltern organisiert und stehen an den Eisenbahngleisen der Stadt, an denen sich die Jugendlichen ermordeten, Wache.

Zwar wurde im darauffolgenden Beitrag auch gesagt, dass eine Expertin für Suizidfälle die Menschen in Palo Alto berät aber die Tatsache, dass die Eltern nur von "misuse of the trails" statt einem Selbstmord sprechen finde ich ziemlich bestürzend. Genau wie die Tatsache, dass den Schülern nicht direkt gesagt wird, wer sich ermordet hat.

Sonntag, 29. November 2009

Der Eintrag in dem ich versuche einen offensichtlich schlechten Film mit einem einfach nur peinlichen Titel für meine Zwecke zu missbrauchen.

Warum sieht Nora Tschirner im neuen Teil von Schweigers Kuscheltierzyklus aus wie Björk in Dancer In The Dark?











Wurde Til Schweiger eigentlich darüber informiert, dass die deutsche Filmakademie keinen Preis für die penibelste Umsetzung der Farbpalette vergibt? Ich meine, ...hhheeeeeiiiliges weiß-beige-braun-anthrazit-schwarz!!

Mich hat schon im ersten Film gestört, dass die Kinder in diesem Kindergarten alle herumlaufen wie die Zweite-Weltkriegskollektion von noanoa. Aber es sieht so aus als ob mit dem Budgetzuschuss beim zweiten Films erst einmal die Ausstattung eine kleine Finanzspritze bekam. Jeder im Film trägt diese weiß-beige-braun-anthrazit-graue Baumwoll- und Leinenklamotten und überall stehen diese Landhaus Antikmöbel rum.

Vielleicht ist Zweiohrküken aber auch eine Art trojanisches Pferd, mit dem Til Schweiger Frauen zwischen 17 und 50 nen Science-Fiction Film unterjubeln will... Da ist der Titel, der auf den extremen Missbrauch von Gentechnik hinweist und da sind natürlich auch die Klamotten. Meines (beim Schauen schlechter Science-Fiction Filme entstandenen) Wissens haben nur Menschen aus der Zukunft alle den gleichen Modegeschmack bzw. leben in Holzlofts im Himmel*.

Jetzt werden manche denken, "Jaaa tooooll, sich über das Aussehen eines Films lustig zu machen ist ja wohl das Allerallerallerletzte, was ist denn bitteschön mit der toooooollen Geschichte."

Liebe Fans von Keinohrhasen: Wenn ihr euch mal den ganze Sci-Fi-Fantasy-Märchenwelt Glanz, die Landliebe-Klamotten von 1944, die Inneneinrichtung eines Films, der in der Provence des gleichen Jahrzehnts (falls da die Innenrichtung noch existent war)spielt und die Pro-Sieben Sketchshow Slapstick-Momente wegdenkt, die aus Keinohrhasen rausstachen wie, diese riesige als-Ugly Betty-angedachte-aber-letztenendes-Hipster-Brille in Nora Tschirners Gesicht, dann bleibt nur ne Folge Forsthaus Falkenau von Mario Barth. Frauen zwischen 20 und 50, Bleibt lieber bei Greys Anatomy.

Manche Teile aus dem Trailer haben mich übrigens an folgende Nummer aus dem Colbert Report erinnert:


The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
"Nights in Rodanthe" Premiere
www.colbertnation.com
Colbert Report Full EpisodesPolitical HumorU.S. Speedskating



*Entweder will uns Schweiger mit seinem gold-weiß gleißenden Licht zu verstehen geben, dass sich die ganze Geschichte, was die ständigen Wechsel von ernst (gemeinten) und exzessiv slapstick-artig komisch (gemeinten) Szenen im vorherigen Teil erklären könnte, im Himmel abspielt oder kurz bevor die Handlung der Filme einsetzt ging irgendwo ne Atombombe hoch.


Mich hat schon bei Keinohrhasen genervt, das tolle Schauspieler in diese ganzen furchtbaren Szenen mit reingezogen wurden. Neuestes Opfer (wobei das ja eigentlich die totale Fehleinschätzung ist...die trauen sich wahrscheinlich einfach nicht nein zu sagen): Thomas Kretschmann. :(
Es gibt übrigens eine Person, die sowohl in dem Film, in dem es in vorherigen Post ging, als auch in Zweiohrküken mitspielt. Na?

Samstag, 28. November 2009

Bella




Eines der Dinge, die mich am Tatort-Hype so stören ist, dass es durchaus andere Krimiserien im deutschen Fernsehen gibt*, die mindestens die gleiche Aufmerksamkeit verdienen. Zum Beispiel "Bella Block". Nun kommt nicht an jedem Wochenende ein neuer Film aus dieser Reihe im Fernsehen, von daher kann ich verstehen, dass die Regelmäßigkeit fehlt, die den Tatort und seinen Kultstatus irgendwie ausmacht. Allerdings kann man sich im Gegensatz zum Tatort/Polizeiruf (für mich ist das Eins) darauf verlassen, dass so gut wie jeder Film mit Bella Block überdurchschnittlich gut geschrieben, gespielt und gedreht ist.

Bella Block ist wahrscheinlich die interessanteste und spannendste Frauenfigur im deutschen Fernsehen. Kompliziert, zornig, idealistisch, geheimnisvoll, Bier trinkend (ich glaube, dass Block fast so etwas wie eine funktionierende Alkoholikerin ist), umsorgend, lustig, hadernd, grübelnd, tief, in die Abgründe der menschlichen Existenz schreitend. Und Hannelore Hoger spielt sie mit brillianter Selbstverständlichkeit und hat ständig irgendwelche Überraschungen parat, so dass es einfach nur Spaß macht ihr zuzuschauen.

Ziemlich blöd also, dass ich immer noch nicht weiß ob ich tatsächlich gleich Zeit haben werde für den neuen Block (von Max Färberböck mit-geschrieben und insziniert) ...der in ungefähr sechs Minuten anfängt.
Beim letzten Mal hat Bella ja nach einer besonders drastischen Krise und Stimmverlust das Handtuch geschmissen. Anscheinend ist sie jetzt im Ruhestand. Zunächst erscheint mir das etwas seltsam, dass sie eigentlich so ausgebrannt und angewiedert von der Polizeistruktur ist nur um dann wieder anzufangen. Oder motiviert sie vielleicht gerade das Arbeiten außerhalb dieser Struktur neu? Aber warum hab ich dann ihren Kollegen (David Striesow, oooohhhh der ist soooo guuut!) so oft im Trailer gesehen?

Ich gehe mal davon aus, dass es gleich zufriedenstellende Antworten auf die meisten dieser Fragen geben wird.

*Schließlich sind Krimis neben seichten Familien (-arzt)-Serien ja das Einzige, was hier produziert wird.

(Das obige Bild hab ich hier geklaut: http://www.monstersandcritics.de/artikel/200746/article_40938.php/Hannelore-und-Nina-Hoger-Der-magische-Weihnachtsmoment )

Donnerstag, 26. November 2009

Amazing Grace




Was man ab 14:10 Min. und 14:40 Min. sieht ist einfach nur atemberaubend unfassbar majestätisch schön. Sehts euch an! (Heute ist der letzte Tag der 129er-Mission.)


Und...Amazing Grace....:

Dienstag, 24. November 2009

Trek

*


Vor ungefähr zwei Wochen hab ich nun endlich den neuen Star Trek-Film (auf DVD) gesehen. Man sollte folgendes wissen: Dieser Film war ungefähr das allererste Star Trek-verwandte, was ich mir jemals bewusst und in voller Länge angesehen habe. Ich fand es echt faszinierend wie unterhaltsam und gut der Film trotz aller seltsamen Sprünge und offensichtlichen Ungereimtheiten in der Handlung war. Ab der Anfangssequenz, die Geburt und Tod zweier Männer der Kirk-Dynastie pathetisch, riesig und schön vor der Kamera ausbreitet war ich bei der Sache und selbst wenn die Löcher im Plot doch ziemlich groß wurden, gab es Dinge zu sehen, die mich gut unterhielten...

Lens flares, ungelöste Zeitreiseprobleme - und die Tatsache, dass ich Chris Pine nicht so (anti-)heldenhaft ambivalent und interessant fand, wie ich vielleicht sollte - hin oder her, Star Trek hat Spaß gemacht. Inwiefern diese Neuinkarnation dem Universum der Serie gerecht wird kann ich nun gar nicht beurteilen. Die Idee die Problematik einer Fortsetzung bzw. eines Prequels, das mehrere Jahrzehnte nach dem Originalmaterial gedreht wird durch einen Zeitreiseplot und parallele Zeitverläufe zu lösen finde ich allerdings absolut genial. Gibt es noch andere Filme, bei denen man dieses Problem so gelöst hat?

Hätte ich schon mehr Science-Fiction in meinem Leben gelesen und gesehen würde ich mich wahrscheinlich ein besser mit den gängigen Zeitreisekonventionen auskennen und hätte nicht erst nach diesem Film besser verstanden, was diese parallele Zeitstränge-Theorie für die nächste Loststaffel bedeuten kann. (Damon Lindelof, einer der Autoren des neuen STs ist bekanntlich 50% des hinter der Lost-Mythologie stehenden Masterminds namens Darlton)

Was mir an dem DVD-Set übrigens echt positiv auffiel war ein Großteil des Bonusmaterials. (Leider hatte ich nicht mehr genügend Zeit den Audiokommentar und alle features anzuschauen bevor ich die DVD zurückgeben musste :( ).
Bonus Features, schätzungsweise jede einzelne Szene zeigen, in der Abrams persönlich an den Kameragehäusen rüttelte um den Einstellungen einen kleinen Realitätskick zu verpassen stoßen bei mir auf fruchtbaren Boden. Mir geht echt das Herz auf, wenn ich sowas sehe.

Und nicht nur die Sache mit dem Rütteln an der Kamera. Fast noch besser war es zuzuschauen wie die Crew und Abrams auf unkomplizierte aber effektive altbewährte Filmtricks zurückgriffen. Abrams versuchte nicht nur so gut es ging auf digitale Effekte zu verzichten sondern auch nach Möglichkeit außerhalb des Studios an echten locations zu drehen. (Und irgendwie schien er mir (und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ich bei dieser Vermutung vollkommen daneben liege) diesen Vorsatz auf cgi so gut es ginge zu verzichten etwas versierter und vehementer umzusetzen als Spielberg und Lucas bei "Indiana Jones und die Reise in einem total verrückten Kühlschrank".)


Ich hatte im Vorfeld gehofft, dass dieser Film mich dazu animieren könnte endlich einmal in die Originalserie und einige der Filme reinzuschauen. Jetzt, nach dem Film, ist in mir die Neugierde sehr groß endlich The Wrath Of Khan und die alten Trek-Folgen zu sehen. Vor allem aber weil ich glaube, dass ich in diesen Folgen und Filmen viele andere Seiten dieses Konzepts entdecken kann, die in dem neuen Film eher Randerscheinungen sind.

Der Soundtrack von Michael Giacchino dreht sich übrigens während ich hier schreibe gerade in meinem CD-Player... Es ist echt schon extrem lange her, dass ich mir einen symphonischen Filmsoundtrack gekauft habe. Ich weiß selbst nicht genau warum das ausgerechnet jetzt bei Giacchinos Trek-Score passiert ist. Irgendwie brauchte ich auch einfach gerade etwas Neues ohne Text als Schreibbegleitung. Giacchinos Star Trek Musik ist typischer vielleicht mehr Williams als Goldsmith-artiger epischer Abenteuersound mit einem hübschen Thema, das nach unendlichen Weiten und Drama klingt. Shiny.


*http://www.wulfmansworld.com/DVD_Blu-ray/Star_Trek_11

Whedon(s), Wit & Web

>>Whedon greeted the honor with a statement where the joke-to-sentence ratio was an even 1:1, as you might have expected.<<

... schrieb Kyle Buchanan gestern auf movieline über Joss Whedon (Buffy, Angel, Firefly, Dollhouse, die Drehbücher von Toy Story, Titan A.E., Alien Resurrection...), der einen Preis der PGA (Producers Guild) bekommen wird. Nicht etwa für seine zahlreichen Serien, die im Fernsehen ausgestrahlt (Buffy, Angel) bzw. relativ früh abgesetzt (Firefly) wurden, wie vor kurzem bspw. auch Dollhouse. Der Vanguard Award wird Whedon für Leistungen im Bereich neuer Medien und Technologien verliehen. Genauer gesagt für "Dr. Horrible's-Sing-Along-Blog", ein kleines serielles Musical, das Whedon während dem Autorenstreik mit seinen Brüdern schrieb mit Felicia Day, Nathan Fillion und Neil Patrick Harris drehte, kostenlos übers Internet veröffentlichte und später dann auf DVD rausbrachte.

Ich musste schon lachen als ich Buchanans treffende Beschreibung von Whedons Schreibkünsten las. Denn Whedon=Wit:

>>“This is an honor I didn’t expect and probably don’t deserve,” said Joss Whedon. “The truth is, I’ve never actually guarded a van. But I am a super-total visionary, so that fits. I’m ready to take my place next to the guys who made ‘THX 1138’ and ‘Tin Toy’ (Did they ever do anything else, btw? They showed such promise.). This is a time of radical change in media delivery and content, and I’m honestly proud the PGA has singled me out as someone who sort of knows what’s going on.”<<


[Quelle: http://www.deadline.com/hollywood/producers-guild-to-honor-joss-whedon-2/]




Vor kurzem schrieb Devin Faraci einen kleinen Artikel über die Hoffnung, die er in Whedon und seine eventuellen zukünftigen Dr. Horrible-ähnlichen Projekte jenseits der engstirnigen Fernsehlandschaft setzt. (Devin's Advocate: It's Time For Joss Whedon To Change The World)

Graeme McMillan von io9 wundert sich hingegen welche subtile Botschaft die Produzentenvereinigung Joss Whedon mit diesem Preis vermitteln will. (Producers Of America: Congratulations, Joss! Now Leave Television Alone!)

Devins kleine Internetutopie klingt sehr sehr toll und ich würde mich sehr freuen, wenn Dr. Horrible ein Vorreiter für mehr und mehr spannende Internetprojekte dieser Art (auch von Whedon selbst) werden würde.

Ein anderes Beispiel für ein ziemlich ambitioniertes Internetprojekt ist übrigens "floored and lifted", eine Zusammenstellung von mehreren Kurzfilmen, die alle im gleichen Aufzug spielen. Da sind echt ein paar ganz tolle Sachen dabei, schaut da unbedingt mal rein! (Es gibt auch eine kleine Verbindung zwischen Dr. Horrible und floored and lifted ;) ) (http://www.flooredandlifted.com/)

Vor geraumer Zeit hat Whedon übrigens selbst erklärt warum das Fernsehen für ihn doch noch so attraktiv ist und wie schön es ist in einem großen aufwändigen Set zu stehen. ["We don't even need producers or networks, ....except for ABC tune in to my new show CASTLE"]

Montag, 23. November 2009

Too. Much. Information. (?)

NEINICHSCHAUENICHTBEIBECKMANNWEGENFRANKSCHIRRMACHERUNDSEINEM- NEUENBUCH"PAYBACK"REIN!!! NEIN! NEINNEINNEIN! NEINNEIN!

Um was gehts jetzt schon wieder?
Eigentlich um das was auch hier diskutiert wird. Nach einem Buch über die superdupermegazentrale Stellung der Familie (!) und den Alterungsprozess in unserer Gesellschaft (!!) hat Schirrmacher jetzt ein Buch geschrieben, in dem es um die Macht der Computervernetzung über unser Denken und Handeln gehet.

Unter anderem diskutiert Schirrmacher wohl die interessante Frage wie das Internet und alles was mit ihm einhergeht unser Verhalten verändert. Zum Beispiel (nach Aussage von Schirrmacher) wie wir damit umgehen, dass wir nicht mehr entscheiden können welche Informationen aus der "Informationsflut, die tagtäglich über uns herein bricht*" nun wichtig sind und welche nicht.

Konkretes Beispiel aus der Lebenswelt der 12-35-jährigen: Soll ich lieber die neue Twilight-Fanfiction lesen oder den wikipedia-Eintrag über Elefanten? (Die konkrete Antwort ist selbstverständlich: The Internet is for P0rn !)


*Das hab ich The Schirr gestern bei TTT im Interview mit Dieter Moor sagen hörn. Ein schockierend oberflächlichliches Interview. Das fängt schon bei einem Wort wie Informationsflut an, das diesen technophoben ängstlichen Beigeschmack hat. Flut ist natürlich genau genommen nur das Gegenteil von Ebbe. Aber Informationsflut impliziert in meinen Augen eher etwas Sturmflutartiges als einen idyllischen Nordseestrand.

Ich kenne allerdings niemanden, der sich schonmal vor Informationen (im Internet) in Sicherheit gebracht hat. Dass wir von sehr großen unfassbaren Mengen von herumwuselnden "Informationen" umgeben sind, deren Filtern, Ordnen und Verwandeln in Päckchen mit Relevanz und Bedeutung eine große Herausforderung darstellt ist dagegen eine interessante und nicht allzu neue Problematik.

Schirrmacher sprach auch -im Bezug auf soziale Onlinenetzwerke- davon, dass sich "eine virtuelle Person von uns abspaltet". Och nö! Ich dachte wir hätten uns schon lange von dieser fixen Idee das Internet erzeuge so ne Art gespaltene Persönlichkeit verabschiedet. (Was ich dagegen echt interessant finde ist die Frage danach inwiefern unsere Existenz auf Twitter, Facebook etc. Teil unseres Lebens wird und ebendieses verändert.

Außerdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass viele von uns nach 1970-geborenen einfach sehr viel Zeit im Internet verbringen. Ich finde das interessant, nicht weil all diese Menschen süchtig sind oder sowas, (meistens surfen sie/wir ja um ihrer eigentlichen Arbeit am Computer zu entgehen), sondern was dieses ständige Onlinesein mit uns und der Welt macht. Wenn es in Frank Schirrmachers Buch entgegen seinen einseitig klingenden Aussagen auch darum geht bin ich dabei!

Gestern klang ein Großteil von dem, was Schirrmacher sagte leider eher panisch als substantiell. Was schade ist, wenn eine öffentliche Diskussion (was auch immer das ist) zu diesem Thema angestoßen werden soll, die sich nicht in Platitüden erschöpft. Das mag vielleicht aber auch nur daran gelegen haben, dass das Interview recht kurz war und Schirrmacher ein Buch zu verkaufen weiß.... Mit Aussagen wie "Ohne Computer würde unsere Welt still stehen und das gab es noch nie zuvor auf dieser Welt."

Ich war auch leicht erregt und fühlte mich ein bisschen wie Neo nachdem ich vor ein paar Jahren DAS NETZ von Lutz Dammbeck (grandioser Film!) sah und dachte "Oh mein Gott! All diese vernetzten Computer organisieren sich ja fast schon selbst. Das ist ja unheimlich!" Aber es bringt uns letztenendes nicht wirklich weiter, wenn wir uns alle in Waldhütten fernab der Zivilisation flüchten.

Mal ganz davon abgesehen, dass es unmöglich ist technische Entwicklungen rückgängig zu machen oder aufzuhalten und obendrein vollkommen bescheuert das auch nur zu versuchen oder zu propagieren. Viele Vorfahren unserer Vorfahren waren sicherlich auch etwas verwirrt als einige ihrer Zeitgenossen anfingen, Werkzeuge zu benutzen oder Zeichen in Steine zu ritzen. Und für manche schien es vielleicht auch unheimlich als Menschen ihr "Gehirn outsourcten" und mit/auf Stein und Papyrus nach eigens aufgestellten Regeln Mengen berechneten.

Ich bin gerade dabei den Edge-Artikel über Schirrmacherzu lesen und der klingt nochmal viel spannender als das, was in der Werbekampagne für das Buch bisher so öffentlich erzählt wurde. Das war auch ein Grund für mich seinen Auftritt bei Beckmann nicht zu verfolgen. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass da heute Abend irgendwas in puncto Erkenntnisgewinn rumgekommen ist.

Apropos Erkenntnisgewinn.

Die Aussage im TTT-Interview die noch am interessantesten klang drehte sich um das Thema Wissen und Schule. Schirrmacher meinte, dass an den Schulen endlich mal aufgeräumt werden sollte, oder so ähnlich... Das strikte Vermitteln von Fakten soll endlich zur Nebensache werden und dem "Denken lernen" mehr Platz einräumen.

Aber hallo. Schirrmacher ist nicht der Erste der das so sagt aber das macht sein Statement nicht weniger wichtig und richtig.
Denn letztenendes ist es das worum es bei unserer ganzen Konfrontation mit dem was wir Information nennen, geht. Unterscheidungen feststellen. Bedeutungen konstruieren. Das ist superkurz, knapp und hoffentlich nicht zu plump gefasst (weil wir uns im Zeitalter des "Informavore" befinden, in dem die Aufmerksamkeitsspannen kurz sind und die Ablenkungsmöglichkeiten groß ) Wissen. Ein Prozess.

Und ich hoffe mal, dass das auch bei der Konzeption der schulischen Lehrpläne und -methoden mehr und mehr bedacht wird. Aber meinem Verständnis nach ist beispielsweise der Projektunterricht oder auch die Projektorganisation an den Universitäten eine praktische Umsetzung genau solcher Überlegungen...

Sonntag, 22. November 2009

Zwielicht

>>when I was in High School, I was considered a dork for thinking vampires and werewolves were cool. WHAT HAS HAPPENED!?!?!<<

Sonntag, 8. November 2009

Dr. Sexy MD



Bis jetzt hab ich der Versuchung namens SUPERNATURAL widerstanden. (Meine Vermutung ist, dass SUPERNATURAL ganz gut ist aber nicht unbedingt zu den besten Shows im Fernsehen gehört. Diese Situation ist absoluter Luxus aber es laufen - und liefen in den vergangenen zehn Jahren so viele großartige amerikanische Serien, dass man schon ein wenig aussieben kann ...und darf!)
Aber Sätze wie "It's him, ... it's Dr. Sexy" lassen mich doch ein wenig weich werden. Scheinbar sind die beiden Geisterjäger (?) in der jüngsten Folge der Serie plötzlich in der Welt der Grey's Anatomy-Parodie "Dr. Sexy M.D." gefangen ....oder so ähnlich... (Und: Ja! Das ist Dean. Der Ex von Rory G..)

Samstag, 7. November 2009

'ZDF goes Rogue' Nr.1


Thomas Gottschalk (7. November, kurz nach zehn): "German german german german engineering german precision german german german german german. Get it? We are so fucking amazing we can even make fun of Asian people!"

John Cusack:" http://twitter.com/SHOCKOZULU "

Kleinigkeiten #2

#Da wird mir ganz ganz warm ums Herz. Ehrlich:
Tarantino stellt in diesem Video "There Will Be Blood" vor aber eigentlich erzählt er von seiner Freundschaft zu Regiekollegen Paul Thomas Anderson (There Will Be Blood, Punchdrunk Love, Magnolia, Boogie Nights, Hard Eight/Sydney):




#Spielberg und Lucas. Cuaron, Inarritu und Del Toro. Es gibt unglaublich viele dieser Regieblutsbrüderschaften. Eine in der jüngsten Generation von Filmemachern ist die Freundschaft von Jason Reitman (Juno, Thank You For Smoking) und Edgar Wright (Shaun Of The Dead, Hot Fuzz, Scott Pilgrim), die sich lustigerweise auch noch verdammt ähnlich sehen.
Jason Reitman hat vor kurzem 30 Minuten von "Scott Pilgrim" gesehen, über den ich hier schon ein paar Mal was geschrieben habe, und auf Twitter ein paar Lobeshymnen über das immer noch unfertige Werk seines Freundes angestimmt.

"In London, @edgarwright showed me 30min of Scott Pilgrim. While sworn to secrecy (so much, surprised blood wasn't demanded) I will say this: It is a game changer for Edgar and the genre. It moves the speed of light and carries more unadulterated joy than Ive seen in recent cinema. I'm in awe of the sheer control in the filmmaking. It feels like a "Matrix" for love and how willing we are to fight for it. If I had a movie coming out next year, I wouldn't want to be anywhere near it. Hats off my friend. Can't get it out of my head."



Edgar Wrights "Scott Pilgrim" ist für viele Geeks wahrscheinlich einer der am meisten antizipierten Filme des nächsten Jahres. Devin Faraci hat zu dem Phänomen des kollektiven quasi-orgasmischen Entgegenfieberns einer Filmveröffentlichung -inspiriert von Elisabeth Kübler Ross- "THE 5 STAGES OF THE GEEK MOVIE EXPERIENCE" zusammengestellt. Lustig und wahrscheinlich auch wahr.


# James Gunn (der Bruder von Sean Gunn (=Kirk bei den Gilmore Girls) und Regisseur von Slither und PG Porn sowie der Autor von The Specials sucht einen Regieassistenzpraktikanten, der sich drei Monate für ihn aufopfert. Mehr dazu hier! Tja. Das wär was gewesen.

Und es kommt noch geiler. (Und leider unmöglicher (teurer):)

# In dem sehr lesenswerten Interviewbuch "Herzog on Herzog" erzählt Werner Herzog folgendes über seine Vorstellung einer Filmschule:

"At my utopian film academy I would have students do athletic things with real physical contact, like boxing, something that would teach them to be unafraid. I would have a loft with a lot of space where in one corner there would be a boxing ring. Students would train every evening from eight to ten with a boxing instructor: sparring, somersaulting (backwards and forwards), juggling, magic card tricks. Whether or not you would be filmmaker by the end I do not know, but at least you would come out as an athlete."
Keine Ahnung ob bei der Rogue Film School geboxt werden wird aber die Beschreibung des ersten real stattfindenden Filmseminars von und mit Herzog klingt nach 100% schöner und wahnsinniger herzogscher ekstatischer Wahrheit: http://www.roguefilmschool.com/


#Virales Marketing hat die deutsche Unterhaltungsindustrie erreicht. Glückwunsch. Oder ist das nicht doch dieses Kaff, wo ich letztens durchgefahren bin?. [Tipp: Versendet eine E-Postkarte, erfindet eine glaubwürdige Geschichte bezüglich eures Aufenthalts in Finsdorf und schaut ob jemand eurer Freunde drauf reinfällt. ]

#Movieline-Schreiberling Seth Abramovitch hat ein ziemlich interessantes Interview mit Quentin Tarantino-Kollaborateur, Ex-Bauingenieur und Balletttänzer, sowie Inglorious Basterds-Produzent Lawrence Bender geführt. [Movieline]

# Shiny! http://www.cesmes.fi/
[Via Motion/Captured]


# Sex & The City Fans aufgemerkt! Neue Standardantwort jedem gegenüber, der euch eure Lieblingsserie vergällen will: "Ingmar Bergman war ein Fan." [Beweisstück: http://www.wmagazine.com/artdesign/2009/11/ingmar_bergman]

# Falls ihr Collegehumor noch nicht kennt, dann sollte dieser tolle Sketch, in dem es um die bezaubernde Lampe des Animationsstudios Pixar geht, das schleunigst ändern.
[Via Movieline]

# Der New Yorker Keyboarder und Solo-Künstler Thomas Bartlett hat mit seinem Projekt Doveman das komplette Footloose Album gecovert. Die Musik die dabei rausgekommen ist, ist wunderschön und kann unter folgendem Link verköstigt werden:
http://www.imeem.com/dovemanfootloose/playlist/ctcPL5lt/doveman-footloose-music-playlist/

# The A.V. Club
Ursprünglich war der A.V. Club nur ein Nebenprodukt von The Onion, dem (Nachrichten-) Satiremagazin, dessen Internetangebot zu den lustigsten Dingen gehört, die man täglich lesen kann. Inzwischen ist der Club zu einer mit gewieften Autoren und originellen Inhalten ausstaffierten bekannte Onlineplattform für die Besprechung von Produkten aus Unterhaltungsindustrie und Popkultur geworden. Ein sehr beliebtes und renommiertes feature ist beispielsweise das inventory, eine interessante Variation der grundsätzlich und v.a. im Internet oft missbrauchten Form der Liste. (Sehr cooles, interessantes und prägendes inventory war die Liste über die Manic Pixie Dreamgirls. Unbedingt lesen!) Lange Rede, kurzer Sinn, die Chicago Tribune hat einen wunderbaren Artikel über die Geschichte und die Menschen hinter dem A.V. Club gebracht:http://www.chicagotribune.com/entertainment/chi-1027-onion-av-cluboct27,0,3947375.column

Und zu guter Letzt:
# Ich habe heute Abend den -im Gegensatz zu dem was der Titel verheißt- unglaublich guten und originellen Dokumentarfilm Generation Model gesehen, der mir, wie sein Hauptdarsteller, total den Kopf verdreht hat. Das war so ein Dokufilmerlebnis, wie ich es liebe und schätze. Ich hatte überhaupt keinen Nerv mich irgendeiner Tätigkeit zu widmen und war noch nicht mal in der Stimmung mir einen Film ganz im Fernsehen anzugucken. Dann stieß ich zufällig auf Generation Model und konnte weder weggucken noch wegschalten. Vielleicht in den nächsten Tagen mehr dazu. Toller Film. Falls ihr die Möglichkeit habt: Unbedingt anschauen!!

Mittwoch, 4. November 2009

"You will become ....a true believer..."

Hört selbst!!!!!
Eines von den vier Liedern, die CHOIR OF YOUNG BELIEVERS mit KEXP, Seattle aufgenommen hat und die man sich unter obigem Link zu NPR unbedingt anhören bzw. herunterladen sollte:



Nachdem mir diese packende Aufnahme des Choir Of Young Believers in die Glieder gefahren ist habe ich schleunigst youtube nach anderen Aufnahmen der Band durchsucht. Da finden sich viele Aufführungen in Zweierbesetzung und der ganzen Band. Generell hab ich eine Tendenz festgestellt, die in folgender potentiell voreiliger Meinung mündet: Ich finde, dass sich Choir Of Young Believers am Besten anhören wenn sie möglichst dezimiert oder akustisch auftreten.

Oder mal andersherum ausgedrückt: Wenn die Band in voller Formation verstärkt aufspieltt dann hört sich das oft gewöhnlicher, langweiliger im schlechten Sinne poppiger und nach Grey's Anatomy-Soundtrack an als sonst. Das ist immer noch ziemlich gut aber nicht so überraschend packend, herausragend und bewegend wie beispielsweise die unglaublich großartige npr-Session (mit Jannis Noya Makrigiannis and Caecilie Trier) zu der ich ganz oben verlinkt habe. Der Gesang der Beiden harmoniert großartig und ich liebe es wie Caecilie Trier das Cello spielt und die Töne schleifen lässt. Wunderbare Musik.


Freitag, 23. Oktober 2009

Burning Man



Ich weiß nicht ob ich es traurig finden soll, dass ich, während ich dieses Video sah, mich einige Male fragte ob das alles echt ist. Davon abgesehen bin ich einfach nur begeistert. Und ernüchtert von der Tatsache, [schaut euch auf jeden Fall erst einmal das Video an und genießt diese auf dem Rücken liegende Kuh und diese seltsamen Faschingsmasken, die die beiden Männer tragen und all diese tollen Bauten und diese surreale und verlockende Parallelwelt dort mitten in der Wüste bis ihr diesen Satz zuende lest]...

...dass man zum "Burning Man" laut Wikipedia in diesem Jahr 210 bis 360 Dollar Eintritt zahlen musste.


http://www.burningman.com/
http://en.wikipedia.org/wiki/Burning_man

Donnerstag, 22. Oktober 2009

"Außer Gefecht" heute Abend im WDR


Heute Abend läuft im WDR der angesprochene phänomenale Tatort "Außer Gefecht" mit Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl und Jörg Schüttauf. Regie führte Friedemann Fromm.

In jeder Krimiserie kommt irgendwann einmal der Moment, in dem einer unserer Lieblingskommissare als Geisel genommen wird oder sein Leben aus sonstigen Gründen in besondere Gefahr gerät. Oft werden solche Gelegenheiten nicht wirklich genutzt. Weil sie sich die Autoren überhaupt nicht erst verdient haben. Oder weil sich in keinem Moment wirklich das Gefühl von Bedrohung und Angst um das Leben dieser Person einstellt. Die prekäre Situation in "Außer Gefecht" ist ziemlich fundiert und wir sind so nah dran (sowohl räumlich als auch was die Sympathie und das Verständnis der Schicksale angeht) an dem sich außer Gefecht befindenden Täter und Opfer, dass man gar nicht anders kann als sich Sorgen um jegliches Wohl - auch das moralische- zu machen. *

Es ist ziemlich schwierig über diesen Film zu sprechen ohne die Geschichte und deren Spannungsbogen zu verderben. Deswegen nur so viel: Es gelingt nur selten Geschichten über moralisch und politisch komplexe Themen (wie in diesem Fall Sterbehilfe) zu erzählen, den unterschiedlichen Seiten der brisanten Themen einigermaßen gerecht zu werden und dann diese Geschichte auch noch in eine atemberaubende Form zu bringen die sogar Platz dafür lässt die Ambivalenz des Themas in verschiedenen individuellen Schicksalen eindringlich mitfühlen zu lassen. All das gelingt hier. In einem fulminanten Zusammenspiel einer großartigen Geschichte, brillianter Darsteller, perfekter Musik und einer Regie, die diese Teile wunderbar zusammenführt.

Schaut rein: Heute Abend, 20.15 Uhr im WDR.


*Von wegen verdiente Spannung und emotionale Aufruhr: Der einzige Kritikpunkt, der mir spontan einfällt ist, dass die Obsession und Hintergrundgeschichte der Figur, die hier außer Gefecht gesetzt wird ein kleines Bisschen konstruiert scheinen. Ich denke aber, dass das auch der begrenzten Zeit und der seltsamen halb-seriellen Erzählweise des Tatorts geschuldet ist.

Ganz besonders in Erinnerung geblieben sind mir die letzte Einstellung und die Zeiteinteilung (gut, dass er heute Abend auch um 20.15 Uhr läuft. ;) ) .

Sonntag, 18. Oktober 2009

Tatorte: München - Ein spontanes Experiment

Willkommen zum Tatort-Livekommentar. Gerade noch rechtzeitig zu den letzten Sekunden der Wettervorhersage gekommen. Ich weiß nicht ob ich das wirklich tun sollte. Filme mit Livekommentar. Bäh! Eigentlich habe ich einen strengen Verhaltenskodex was Filmegucken angeht. Da wird nicht geredet oder getextet. Ich ziehe es also in Erwägung, dass ich für diesen Blogeintrag in die ganz spezielle Hölle komme. Vielen Dank.

Let's get it on:

WTF? Was war mit dem Titel los? Und warum werden die Schauspielernamen reingerollt als hätte es chrisxx94 auf youtube gemacht?

Toter hat schwulen Freund, der verheiratet ist und mit dem er aber nur heimlich was hatte. Kann jemand mal ne Liste mit Tatort-Folgen machen, in denen das schon vorkam?

Leitmayr und Batic. Oberkörperfrei. Danke! Ein jahrelanger Traum geht in Erfüllung. Vielleicht meine ich das nicht ironisch. Vielleicht doch.

Seit Inglorious Basterds dürfte es keinen Film mehr geben in dem eine Sprache offensichtlich fehlerhaft dargestellt und der Zuschauer für dumm verkauft wird. Ok. Eigentlich dürfte es das sowieso nicht geben. Außer in B-Movies vielleicht.
Dass ich diesen Schauspieler, der den italienischen Austauschspolizisten spielt, irgendwo her kenne macht die Sache nicht besser.

Oh je. Klischee. (Die schrullige unmoralische rothaarige Klatschreporterin.) Was ist mit meinem Lieblingstatort los? Naja. Jeder hat mal einen schlechten Tag.

Irgendwie sieht dieser Tatort aus wie aus den 90ern. Sorry. Ich weiß Aussehen ist nicht alles. Aber wenns nicht so spannend ist dann

Oooooohhhhh Gotttttttttt!!!! Ich hoffe, dass in diesem Augenblick alle Mitglieder von italienischen Interessenverbäden beim BR und der ARD anrufen und sich beschweren.

Ich lag falsch mit den 90er Jahren. Ich meinte vielmehr diesen Alte- oder Derrick-Look.

20:36
Hab ich was verpasst oder wissen wir für die verstrichene Uhrzeit schon zu viel. Und warum lässt sich die Polizeiarbeit plötzlich so leicht kontrollieren?

Computerkurse. Ich seh die Epiphanie von Batic schon vor mir. "COMPUTERKURSE!!! Der hat gesagt, dass sein Vater Computerkurse belegt hat!" *

Vater zu schwulem Sohn: "Ich hab dein Arsch gerettet." - Hahaha.

Oh nein. Keine Hallstimmen aus der Off-Vergangenheit.

Ich gebe zu: Dieses Tippen und gleichzeitig Gucken ist nicht ideal. Ich glaube ich habe nicht so gut aufgepasst. Deswegen bin ich mir nicht sicher ob dieser typische Halbzeittipp, den Millionen (gucken so viele den Tatort?) von Deutsche gerade laut abgeben vielleicht total lächerlich und falsch ist: Der Vater wars. Ich bin mir relativ unsicher. Ist das die typische safe choice? Was ist der Alternativtipp? Seine Frau? Sein Sohn? Ne, das war letztens erst.

Ooohh...ich mag diesen Schauspieler, der "Max" spielt. (Hannes Hellmann. Danke, imdb.)

Uuh. Zoom much?

Der Schauspieler auf den gerade gezoomt wurde, ist auch toll. Wie heißt der? Die Rolltitel am Anfang waren zu schnell.

Streit zwischen Batic und Leitmayr. Den Beiden zuzuschauen ist toll. Wäre noch schöner wenn das alles in eine bessere Geschichte eingebettet wäre und man emotional mehr investieren müsste.

"Leiti"!!! Hahahaohohoho.

Oh. Befangenheit. Interessant. Diese Darstellung des Gewerkschaftsmilieus und der old school - neue Garde-Problematik ist zumindest ansatzweise interessant. Aber ist das nicht ein bisschen übertrieben? Ist en bisschen zu West-Wing mäßig. Ich habe The West Wing noch nie gesehen. Aber so ein bisschen stell ich mir das vor. Männer mit Pokerfaces. (Nur natürlich mit viiiiieeel besseren Dialogen.) Das passt irgendwie nicht in die deutsche Gewerkschaft oder?

"Hab ich von unsern Freunden von den Volksparteien." Vielleicht der beste und wahrste Moment bis jetzt.

"Weltweite Lohnangleichung" Gibt es einen Abgeordneten der deutschen Gewerkschaft in der UN von der ich nichts weiß?

"Ich seh ihn oft genug." Touché!

"Per Mail. Wir sind da ganz modern." Entweder ist der Drehbuchautor 90 oder sein Humor ist etwas gewöhnungsbedürftig. Oder der Witz ist einfach auf dem Weg zu mir flöten gegangen.

21: 05 : Zur Zeit nimmt der Tatort ein bisschen Fahrt auf. Wirds tatsächlich ein bisschen spannend?

OOOOOHHHHHHHH! Ist der andere Gewerkschaftstyp etwa der eine Darsteller von Switch Reloaded? Seine Stimme klingt wie die des Schauspielers der Dr. House in der Verarsche mimt. Ich glaube ich irre mich. Jetzt muss mir nur noch einfallen woher ich den Panini kenne.

Ok. Vielleicht gibts wirklich so eine rothaarige schrullige Klischee Schickeria Klatschreporterin in München, die redet wie Christine Neubauer.

"Sie sind sowas von kaputt Frau Kropp" Hahaha. Super.

21:32: Oh. Schusswunde!

"Tschuldigung. Da liegt a Pistole in maahm Garrten." Hahaha.

21:34: Schusstwist?

21:35: Pathos, während Leo mit Kind und Frau und Schusswunde im Saal einmarschiert.

Warum ist da eine riesen Leinwand? Ich zähle sechs Reihen in diesem verdammten Raum!!

Hahahaha. Leo täuscht halt schon immer die Opferrolle vor um zu gewinnen. Ist doch klar! Er hats damals im Feriencamp gemacht und jetzt wieder. Das ist alles, was wir brauchen! LOL

Nochmal zurück zu Dr. Erwin Rohpe: Der Typ ist wohl doch nicht der von Switch Reloaded. Oder? (Nein: http://www.imdb.com/name/nm0324311/ Aber die Stimme!!!! Verblüffende Ähnlichkeit.)

Diese Fußballszene ist peinlich.

Ich habe immer noch Hoffnung, dass Panini zugibt, dass er eigentlich aus Freising ist und die Kollegen die ganze Zeit nur verarscht hat.

Vorbei.

Tierärztin Dr. Mertens? Gibt es das wirklich??

Naja. Es war mir ....ehrlich gesagt...... nicht wirklich eine Freude. Der Tatort war enttäuschend, wenn auch nicht total schlecht. Und diese Kommentiererei. Ich bin mir nicht sicher ob ich das nochmal machen soll. Hier noch ein paar spontan erdachte Dinge, die ungefähr so spannend und bedeutungsvoll sind wie der Film, den ich gerade gesehen habe: (Außerdem habe ich sie mir nicht nochmal durchgelesen.)

Ich hab gerade mal nachgeschaut. Der Drehbuchautor der heutigen Folge ist Christian Jeltsch. Jeltsch ist auch der Autor meiner absoluten Lieblingstatortepisode "Außer Gefecht". Was sagt uns das? Ähm, ich gebe zu, nichts. "Um Jeden Preis" war qualitativ Universen von der Spannung, der Eindringlichkeit, Originalität und Brisanz von dem 100% schlechtem-Akzent-freien Außer Gefecht entfernt. Was aber auch vollkommen egal ist. Heute Abend, das war mal wieder ne Folge, die mich in dem Glauben bestärkt, dass der Tatort an sich einfach ziemlich überbewertet wird. Leider. Die Folgen sind einfach doch ziemlich oft eher suboptimal. Die Geschichten sind zu vorhersehbar bzw. zu sehr bestückt mit Klischees der eigenen Reihe oder des gesamten Krimi und Thriller-Genres. Und eher manchmal bis selten sind die Folgen tatsächlich großartig. Dass der Tatort bei jung und alt so eine feste Quoten- und Kultinstitution ist liegt meiner Meinung nach vor allem an Tierärztin Dr. Mertens... und den unzähligen anderen grausamen bis unerträglichen Serien des deutschen Fernsehens.
Und so gehört der Tatort eben auch wenn er mal schwächelt immer noch zu den besten Angeboten aller Sender.

*Ok. Ich gebe zu dass ich mit diesem Kommentar superfalsch lag! lol (Ja. Ich benutze außerdem auch infantile Internetkürzel.)

Hat noch jemand den Wachtveitl-Nemec Tatort am Sonntag gesehen? Wie fandet ihrs?

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Ramona Flowers



Ich wollte nur die Kunde verbreiten, dass Edgar Wright (Regisseur von Shaun Of The Dead, Hot Fuzz un nu Scott Pilgrim vs. The World) auf seinem Blog ein supertolles Bild von Ramona Flowers gepostet hat. Ramona Flowers ist die kopfverdrehenden Nymphe aus der Scott Pilgrim-Comic-Reihe von Bryan Lee O'Malley, die Wright gerade verfilmt hat. (Hier könnt ihr mehr darüber herausfinden.)

Ich bin keine Comicexpertin aber ich mag lustige und unterhaltsamen Geschichten mit sympathischen problembeladenen und im Teufelskreis ihrer eigenen Unzulänglichkeiten gefangenen Charakteren. Und deshalb finde ich Scott Pilgrim spitze. Außerdem ist es gut mal wieder Protagonisten im eigenen Alter vorzufinden (, die ungefähr genau so wenig erreicht haben wie man selbst.). Aber hab ich das nicht schonmal geschrieben? ....Mmmmh. Wie dem auch sei:

RAMONA ! (aka Mary Elizabeth Winstead*)




*Andere Castmitglieder sind: Michael Cera, Jason Schwartzman, Kieran Culkin ...

Montag, 12. Oktober 2009

Where-The-Wild-Things-Are-Review-o-rama




Ab Freitag wird Spike Jonzes Kinderbuch-Adaption WHERE THE WILD THINGS ARE (WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN) in den amerikanischen Kinos zu sehen sein. Und ab heute scheint das Internet überzulaufen mit lobpreisenden und bewegenden Kritiken. Als ich so eine Kritik nach der anderen las und überflog wusste ich, dass ich einige Ausschnitte posten muss.

Grundsätzlich denke ich nicht, dass eine Kritik immer den eigenen Standpunkt bestätigen sollte (auch wenn das manchmal der erste Impuls ist. Das Gegenteil ist der Fall. Die hoffentlich durch mehr Hintergrundwissen geprägte Perspektive von einem sagen wir mal Filmexperten, der schon tausend Filme mehr als ich gesehen hat kann mein eigenes Gedankenspektrum über das Gesehene sicherlich um viele Perspektiven und Einsichten erweitern. So viel zum Thema Kritken lesen, nach dem Sehen eines Films.

Wo Die Wilden Kerle Wohnen habe ich aber selbstverständlich noch gar nicht gesehen. Und ob man sich diesen Film nun anschauen sollte oder nicht ist wohl auch nicht mehr die Frage beziehungsweise wird wahrscheinlich in den meisten Fällen nicht mehr von einer Kritik abhängig gemacht.

Manchmal ist es allerdings einfach schön sich von der Begeisterung und dem Enthusiasmus, den ein Mensch für einen Film empfindet beglücken zu lassen: (Wenn ihr auf die Namen unter den Zitaten klickt, was ich empfehle, gelangt ihr zu den Reviews in ihrer ganzen Länge.)


>>Mr. Jonze deserves a Congressional Medal of Freedom for pulling this shit off. In a genre where movies are always shaped around Happy Meal and doll tie-ins I swear he's made a movie without a single commercial compromise or concession to Hollywood formula. He's not trying to bullshit you or your kids, he's tapping straight into a kid mentality, which doesn't mean poop jokes and Hannah Montana references, it's more primal. At times in this movie I felt like it was making me regress to being a little kid, remembering the simple joy of throwing things, breaking things, building things, making up stories, and also the feeling of being hurt by small things like mom or big sister won't pay attention to you exactly when you want, so you go hide in your room and feel sorry for yourself. Max has those feelings and then Carol, a wild thing portrayed brilliantly by the voice of James Gandolfini, amplifies them to giant size. He represents the needy side of a kid, the one that feels sorry for himself and gets angry too easily (which leads to the much hyped make-kids-cry part of the movie when he briefly chases Max claiming he's gonna "eat him up." But don't worry kids, he's full of shit. He's got no follow through on shit like that.) Carol is a character like I've never seen before - a monster who's only scary because he's so emotionally fragile you gotta walk on egg shells around him. They should try that in a Godzilla movie some time. << (Vern)


>>Max is a physical kid, one who bounds and jumps and burrows and rolls down hills. It's pretty likely that Max is going to get older and discover skate boards, and punk rock. In many ways Where the Wild Things Are is the secret origin of Jackass. Or the fairy tale version.

The Jackass quality isn't just in the character of Max; Where the Wild Things Are has the look of some of the better Jackass material, much of which was directed by Jonze. Jonze hasn't hidden his own style away in adapting Maurice Sendak's seminal (and seriously short) children's book for the screen, but has instead made the work his own. He hasn't bowed to preconceived concepts of what a kid's movie should look, sound or smell like and has instead made a Spike Jonze movie that is about kids. Narratively loose and emotionally free-associative, the film is highly impressionistic and... well, for lack of a better word, arty. Does that make for a good kid's movie? I don't know, but it does make for a damn good movie. << (Devin Faraci)



>>WHERE THE WILD THINGS ARE is the very best film I’ve seen this year. Not by a hair, not by a nose, but by a mile. More than that, it could very well be the best film ever created about what it is like to be a 9 year old.
Do you remember?
9 years old.
How did you play? How did you move? Do you remember the angles that you saw the world from? Did you ever start something that felt like the most fun thing in the world, until it wound up in tears. << (Harry Knowles)


>>Spike Jonze and Dave Eggers (with some late-in-the-game help from Charlie Kaufman) have used Sendak's book as a springboard for a screenplay that reaches much deeper than what is typically passed off on children. I think there's something profoundly cynical and borderline evil about the way Hollywood treats children as idiots, churning out one lowest-common-denominator piece of garbage after another for what they see of as the easiest audience. When they took "Cat In The Hat" and turned it from a charming comic piece about how to handle the boredom of a rainy day and turned it into a loud, noisy, ugly, grotesque fart-and-boner joke, it seemed indicative of the way the system fails young viewers time and again. And certainly, there was potential for "Where The Wild Things Are" to suffer the same fate.<< (Drew McWeeny)


Die Filmgeekbloggerfront der ersten Stunde hat sich also in WHERE THE WILD THINGS ARE verliebt. Und zum Glück teilt nicht jeder diese Meinung. (Wäre sonst sehr langweilig geworden.) Viel interessanter ist, finde ich, dass die einen (Geeks) in dem Film eine perfekte Rekonstruktion des emotionalen Innenlebens ihrer Kindheit vorfinden während Michelle Orange von movieline meint, dass Fans von erhabenen Denkmälern der Kindheit Jonzes Entscheidungen kritischer sehen werden. (Wenn ich das richtig verstanden habe.) A.O. Scott von der New York Times wiederum ist aber sowas von beeindruckt. Hier und dort gibt es noch mehr links zu Kritiken und Meinungen zu Wo die wilden Kerle wohnen.

(Edit: 15. Oktober, Abend)
Gerade habe ich dieses Interview von Jeremy Smith mit Spike Jonze gelesen und Jonzes folgende Beschreibung der Lebendigkeit eines Films fand ich irgendwie toll (ist alles andere als ein noch nie dagewesener Gedanke, aber die Art und Weise wie er das beschreibt, was viele Kritiker immer nur manipulativ nennen ist erleuchtend):

>>Beaks: Is that kind of melancholy something you were hoping to evoke? Was there a particular emotion you were hoping to evoke at the end of the film?

Jonze: I don't think I've ever worked that way. On my first two movies with Charlie Kaufman, we never worked in a way where we wanted the audience to feel this or that. We were just exploring and making the characters true to who we felt the characters should be; we weren't telling you you have to like this character or dislike this character. Something that Charlie and I have talked about is how our ambition is trying to make something that is alive... something that not everybody has the same reaction to. You're making something that is true to what you are feeling, but not forcing everyone to feel this way or that way. My favorite things are movies that I've seen and had one reaction to, and then I see it again years later and have a different reaction to it. It's alive in that way. It's not the same every time. I think a lot of times that a movie which tells people "Think this!" or "We want you to feel this and think this..." there's something dead about that. It's going to be the same every time.<<


Vorherige Artikel zu WTWTA auf First Snow: Der Trailer, NYT Spike Jonze Porträt, ein Beispiel für die wundersamen Links des WTWTA-blogs weloveyouso.com und eine erschütternde Aussage von Fred Rogers.

Bei uns kommt Wo Die Wilden Kerle Wohnen übrigens am 17. Dezember in die Kinos.

Samstag, 10. Oktober 2009

I and Love and You

Habe gerade nochmal einige Artikel auf movieline.com überflogen und mir Craig Fergusons Transhaarfarbenquasigesangseinlage von gestern Abend angesehen als mir folgende zwei Wörter am Ende des Videos ins Auge stachen: AVETT BROTHERS.

(JUBELSTÜRME, PAUKEN, TROMPETEN UND EIN BANJOORCHESTER ERTÖNEN!!!!)


The Avett Brothers:



The Äeiiivit Brotherrs:




Und bei npr waren sie vielleicht nicht so hübsch angezogen. Aber ihr Auftritt war mindestens so gut wie im Fernsehen. Wenn nicht sogar noch energiegeladener:

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Musik: Jetzt gleich und heute Nacht

"BETH DITTO DOING HER STUFF"
Nicht jeder hat das Glück Gossip mal live sehen zu können (^^) . Um so netter von NPR einen Live-Mitschnitt von Gossips gestrigen Konzert in Washington auf ihre Website zu stellen. Als Stream und als superdupermobilen Download: http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=113518554


"I WANNA BE SEDATED"


Heute Abend läuft im SWR um 0.00 Uhr der Film Young @ Heart, in dem es um einen Seniorenchor geht, der Rock- und Punksongs zum Besten gibt. Guckts euch an, nehmts auf, speicherts auf der Festplatte. Oder lest euch hier noch eine Kritik von Mary Keiser (schnitt-online) durch.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

FISH STORY




Ich habe keine Ahnung was diese Schriftzeichen bedeuten, geschweige denn was die Menschen in diesem Trailer sagen und schreien. Ich weiß nur, dass Massawyrm in seiner Kritik über FISH STORY geschrieben hat, dass er, als er zum ersten Mal über den Film schrieb ... Achtung, hier geht der Satz über in englische Grammatik... "I likened it to Richard Kelly's interpretation of MAGNOLIA". Wohooo. (Sobald der Name Magnolia fällt wird bei mir im Gehirn ein Schalter umgelegt.) Ich denke mal, dass hier Richard Kelly, der Regisseur von Donnie Darko (nicht zu verwechseln mit Richard Kelly, der Regisseur von Southland Tales) gemeint ist.
Der Absatz in Massawyrms Kritik geht weiter wie folgt: " (...) but in truth, after multiple viewings, I’ve found it more to be like Kelly riffing on Vonnegut and ending up with a sci-fi PULP FICTION. Infinitely rewatchable, the overt charm and jokes give way to wonderful subtleties that provide the backbone of an already impressive film.
This is the very best film I’ve seen all year and is well on its way to becoming one of my all time favorites. It is highly intelligent comfort food, chicken soup for the nerdy soul, an absolute delight from beginning to end. While it never milked tears from my eyes, there are a few moments that get me a little choked up and force me to fight them back, even now after my 4th viewing. If you have any chance whatsoever to view this film, do so at your earliest convenience."


Überredet.


Hier geht es zu einer anderen Kritik von CHUD's Alex Riviello, der ähnliche Begeisterung zeigt. Massawyrms vollständige Kritik bzw. vollständiger Lobpreis findet sich hinter diesem Link.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Sonntag Abend

Das ist nach der Zeitungskritik und dem Interview im Radio schon das dritte Mal, dass ich heute mit Frank Schätzing konfrontiert werde. Ich verdrehte gerade die Augen als mir auffiel, dass Dennis Scheck ihm in Druckfrisch -wie gewohnt vor visuell beeindruckender Kulisse- doch noch einige interessante Details entlockte. Wenn ich Schätzing in den nächsten fünf Stunden allerdings nochmal irgendwo begegne kauf ich mir das Buch entweder wirklich (obwohl ich noch 1 Millionen Seiten unendlichen Spaß vor mir habe) oder ich werde nie mehr auch nur zwei Cent für ein Produkt aus dem Hause Schätzing ausgeben. (In dem Interview im Radio habe ich gelernt, dass Schätzing in seinem Lieblingslokal, wenn er konzentriert arbeitet, eher etwas herkömmliches, genauer gesagt Flammkuchen mit Feldsalat verspeist. Aha. Es gibt Dinge, die ich nicht einmal über meine größten Schwärme wissen muss.)

Ich habe in der Tat noch nie ein Buch von F.S. gelesen. Aber ich mochte es, als er bei Zimmer Frei "Space Oddity" von Bowie spielte. Und ich finde es sympathisch, dass er die Leser seiner Bücher ganz offensichtlich unterhalten will. Zumindest ist das mein Eindruck. Solche unverblümte Unterhaltungslust gibt es in Deutschland (Ja. Ich bin irgendwie total besessen von dieser ganzen Sache mit nationalen Identitäten und so. Das ist wie mit Hochzeiten. Ich tu so als wollte ich im Moment nichts davon wissen aber denke jeden Tag über den genauen uhrzeitlichen Ablauf der Feierlichkeiten nach.) selten. Aber ich werde jetzt nicht darüber lamentieren und damit das andere Klischee bestärken: Dass wir immer an allem rummeckern und uns selbst nicht mögen. (Oder, dass es so scheiße ist, dass wir immer alles und uns selbst so scheiße finden.)

Wieder zurück zu dem Mangel an Unterhaltungslust. Oder sagen wir mal: Der (vielleicht ja gar nicht so unberechtigten) Angst vor dem unendlichen Spaßtaumel (dem ich mich von tiefem Herzen verbunden fühle. Frage: Was ist cooler? Dieses elitäre hippe Videolokal in Berlin, das irgendwas mit Filmkunst zu tun hat? Oder das Kino in Austin, das vor Leidenschaft und Lust an Film nur so strotzt?*) oder dem Drang sich von der überbordenden Lust an Unterhaltung, die entweder zum Spaßdelirium oder auch zur totalen Inhaltsleere neigt, distanzieren zu wollen.

Scheibenwischer durfte ja anscheinend nicht mehr so heißen. Jetzt läuft es also unter dem Namen "Satire Gipfel" weiter. Dieser Name ist nicht nur gnadenlos elitär. Sondern auch peinlich unlustig, unironisch und langweilig. (Barrie Kosky hatte da letztens eine interessante Theorie.)

Um nochmal auf Dennis Schecks Druckfrisch (der Schauplatz des Schätzinginterviews) zurückzukommen. Das ist einfach eine gute Sendung. Manchmal frage ich mich zwar ob man Dennis Scheck wirklich zu den exotischsten Lokalitäten fahren/fliegen muss um interessante Autoren zu interviewen. Aber das Ganze ist sehr informativ und ...unterhaltsam. Ich mag Schecks Perspektiven und bemitleide ihn dafür, dass er gezwungen ist alle Twilightbücher (und Schlimmeres) zu lesen. Der arme Mann.

Apropos Twilight. Ich bin nicht die Erste die das bemerkt. Aber: Der "Twilight: New Moon" Soundtrack ist voller unglaublich (und dieses Wort benutze ich sehr selten so wie man es eigentlich benutzen sollte.) guter Musik. Bon Iver. Grizzly Bear. Muse. Lykke Li. Death Cab For Cutie. Thom Yorke. Sea Wolf. (Und war nicht beim letzten Film ein Lied von Iron and Wine mit dabei?) Man kann sich darüber streiten welche Musik tatsächlich gut ist. Aber ich denke, dass man sich nicht darüber streiten muss, dass die Musik dieser Menschen alles was Stephanie Meyer bisher kreiert hat in vielerlei Hinsicht um Universen übersteigt. Und ich finde es klasse, dass alle Teenies und 45 jährigen Frauen, die sich den Film angucken werden und denen die Musik eventuell auffallen wird, vielleicht das ein oder andere Lied oder den ein oder anderen Künstler lieb gewinnen.

On a completely unrelated note: Nathan Fillion. Und Craig Ferguson:









*Antwort: Natürlich das Alamo Drafthouse in Austin! Ich wollte schon sehr oft darüber mal was posten. Und die Gelegenheiten sind auch recht zahlreich. Ob geilomatistische Filmfestivals mit Boxkämpfen, kreative Filmveranstaltungen, Butt-numb-a-thon, leckeres Essen, abgefahrene Poster und Shirts.... es scheint dort alles zu geben, was das Herz und die Seele des Filmfans begehrt.

Samstag, 3. Oktober 2009

Länder

"Mein Land" von Reinhard Mey (2002):


Mein dunkles Land der Opfer und der Täter,
Ich trage einen Teil von deiner Schuld.
Land der Verratenen und der Verräter,
Ich übe mit dir Demut und Geduld.
Mein graues Land, das bitter und geschunden
Sich selbst verneint bis zur Erbärmlichkeit.
Ich leide mit dir und an deinen Wunden
Und weiß, die heilen auch nicht mit der Zeit.
Mein helles Land der Mutigen und Stillen Aufrechten,
unerkannt und ungenannt. Ich finde mich in deinem Freiheitswillen: Mein Mutterland, mein Vaterland, mein schweres Land.

Du übst das wohlgefällige Betragen,
Den eifrigen Gehorsam: Auf die Knie!
Das eine denken und das andre sagen
Und Betteln um ein bißchen Sympathie.
Und deine Herren dienern wie besessen,
Damit man ihnen die Zerknirschung glaubt.
Sie haben schon so lang Kreide gefressen,
Daß es, wenn sie das Maul aufmachen, staubt.
Und die, für die zu sprechen sie vorgeben,
Stehn ungefragt und übersehn am Rand
Und halten dich mit ihrem Mut am Leben.
Mein Mutterland, mein Vaterland, mein stummes Land.

Wie Erdklumpen an meinen Sohlen haften
Mir deine Bilder an, störend und schwer:
Die lang versproch'nen blühenden Landschaften
Gähnen brach vor einem Ruinenmeer.
Von Glücksrittern, Piraten, Tagedieben
Verschaukelt und verladen und versetzt,
Nur die Bestohl'nen sind zurückgeblieben,
Die letzten, die beißen die Hunde jetzt.
Vergessen und verraten und verfallen,
Gestrandet und verlor'n am Imbißstand.
Und Automaten dudeln aus Spielhallen.
Mein Mutterland, mein Vaterland, mein armes Land.

Ich bin, wie ich bin, eines deiner Kinder,
Wir haben uns beide nicht ausgesucht.
Du hast mich oft geschulmeistert, nicht minder
Oft habe ich deine Heuchelei verflucht.
Ich kann dich nicht, die Hand auf's Herz, ansingen,
Den Blick zur Fahne, und ein Wort wie Stolz
Kann ich mir auch mit Mühe nicht abringen -
Dummheit und Stolz sind aus demselben Holz!
Ich hänge an den Menschen, die hier leben,
An Orten, an mancher Begebenheit,
Um die meine Erinn'rungen sich weben,
An deiner Schwermut, deiner Sprödigkeit.

Ich häng an dir, und bin in deinen Brüchen, Im Guten, wie im Schlechten dir verwandt, Ich bin dein Kind in deinen Widersprüchen, Mein Mutterland, mein Vaterland, mein Land.


Auf Reinhard Meys Seite ist der Text noch mit ein paar schönen Bildern versehen: http://www.reinhard-mey.de/index.php?w=1280

Bei amazon kann man sich die mp3-Version des Liedes für 97 Cent runterladen.