Dienstag, 24. November 2009

Trek

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Vor ungefähr zwei Wochen hab ich nun endlich den neuen Star Trek-Film (auf DVD) gesehen. Man sollte folgendes wissen: Dieser Film war ungefähr das allererste Star Trek-verwandte, was ich mir jemals bewusst und in voller Länge angesehen habe. Ich fand es echt faszinierend wie unterhaltsam und gut der Film trotz aller seltsamen Sprünge und offensichtlichen Ungereimtheiten in der Handlung war. Ab der Anfangssequenz, die Geburt und Tod zweier Männer der Kirk-Dynastie pathetisch, riesig und schön vor der Kamera ausbreitet war ich bei der Sache und selbst wenn die Löcher im Plot doch ziemlich groß wurden, gab es Dinge zu sehen, die mich gut unterhielten...

Lens flares, ungelöste Zeitreiseprobleme - und die Tatsache, dass ich Chris Pine nicht so (anti-)heldenhaft ambivalent und interessant fand, wie ich vielleicht sollte - hin oder her, Star Trek hat Spaß gemacht. Inwiefern diese Neuinkarnation dem Universum der Serie gerecht wird kann ich nun gar nicht beurteilen. Die Idee die Problematik einer Fortsetzung bzw. eines Prequels, das mehrere Jahrzehnte nach dem Originalmaterial gedreht wird durch einen Zeitreiseplot und parallele Zeitverläufe zu lösen finde ich allerdings absolut genial. Gibt es noch andere Filme, bei denen man dieses Problem so gelöst hat?

Hätte ich schon mehr Science-Fiction in meinem Leben gelesen und gesehen würde ich mich wahrscheinlich ein besser mit den gängigen Zeitreisekonventionen auskennen und hätte nicht erst nach diesem Film besser verstanden, was diese parallele Zeitstränge-Theorie für die nächste Loststaffel bedeuten kann. (Damon Lindelof, einer der Autoren des neuen STs ist bekanntlich 50% des hinter der Lost-Mythologie stehenden Masterminds namens Darlton)

Was mir an dem DVD-Set übrigens echt positiv auffiel war ein Großteil des Bonusmaterials. (Leider hatte ich nicht mehr genügend Zeit den Audiokommentar und alle features anzuschauen bevor ich die DVD zurückgeben musste :( ).
Bonus Features, schätzungsweise jede einzelne Szene zeigen, in der Abrams persönlich an den Kameragehäusen rüttelte um den Einstellungen einen kleinen Realitätskick zu verpassen stoßen bei mir auf fruchtbaren Boden. Mir geht echt das Herz auf, wenn ich sowas sehe.

Und nicht nur die Sache mit dem Rütteln an der Kamera. Fast noch besser war es zuzuschauen wie die Crew und Abrams auf unkomplizierte aber effektive altbewährte Filmtricks zurückgriffen. Abrams versuchte nicht nur so gut es ging auf digitale Effekte zu verzichten sondern auch nach Möglichkeit außerhalb des Studios an echten locations zu drehen. (Und irgendwie schien er mir (und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ich bei dieser Vermutung vollkommen daneben liege) diesen Vorsatz auf cgi so gut es ginge zu verzichten etwas versierter und vehementer umzusetzen als Spielberg und Lucas bei "Indiana Jones und die Reise in einem total verrückten Kühlschrank".)


Ich hatte im Vorfeld gehofft, dass dieser Film mich dazu animieren könnte endlich einmal in die Originalserie und einige der Filme reinzuschauen. Jetzt, nach dem Film, ist in mir die Neugierde sehr groß endlich The Wrath Of Khan und die alten Trek-Folgen zu sehen. Vor allem aber weil ich glaube, dass ich in diesen Folgen und Filmen viele andere Seiten dieses Konzepts entdecken kann, die in dem neuen Film eher Randerscheinungen sind.

Der Soundtrack von Michael Giacchino dreht sich übrigens während ich hier schreibe gerade in meinem CD-Player... Es ist echt schon extrem lange her, dass ich mir einen symphonischen Filmsoundtrack gekauft habe. Ich weiß selbst nicht genau warum das ausgerechnet jetzt bei Giacchinos Trek-Score passiert ist. Irgendwie brauchte ich auch einfach gerade etwas Neues ohne Text als Schreibbegleitung. Giacchinos Star Trek Musik ist typischer vielleicht mehr Williams als Goldsmith-artiger epischer Abenteuersound mit einem hübschen Thema, das nach unendlichen Weiten und Drama klingt. Shiny.


*http://www.wulfmansworld.com/DVD_Blu-ray/Star_Trek_11

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