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Mittwoch, 30. Juni 2010
Hier, aus dem letzten Jahr, meine Gedanken zu NO EXIT, der heute zum ersten Mal im deutschen Free TV ausgestrahlten sechst letzten Battlestar Galactica-Episode. Die Folge ist hauptsächlich ein großer Haufen exposition. Und zwischen all den warum-habt-ihr-uns-das-nicht-früher-erklärt?-Informationen liegt eine der besten Szenen der gesamten Serie verborgen.
Mittwoch, 5. Mai 2010
Revelations
Ach du meine Güte. Diese furchtbare von overacting-gepaart mit selbstvergessener Regie durchdrungene Battlestar Galactica-Szene, in der der alte Mann plötzlich total durchknallt bis er als ein Häufchen Elend flennend am Boden sitzt...wird nicht besser wenn man sie zum zweiten Mal auf deutsch im Fernsehen sieht*. Grausam**. Aber irgendwie schmerzhaft lustig. Wenn man letzte Staffeln von coolen Fernsehserien anhand ihrer unfreiwilligen Komik misst, ist Battlestar Galactica Lost immer noch ein Stückchen voraus. Dafür hat BSG nochmal ein interessantes Finish hingelegt. Da hat Devin Faraci durchaus recht. Auch wenn ich beispielsweise die Erklärung für Starbucks Existenz und ihr plötzliches Verschwinden am Schluss nicht nachvollziehen konnte. Was Lost angeht so ist meiner Meinung nach nicht das Zusammenhalten oder Spalten des Ensembles der für die Qualität ausschlaggebende Aspekt. Vielmehr hab ich das Gefühl, dass die Geschichten und Schicksale, wie sie in der ersten Staffel vor uns ausgebreitet wurden einfach viel komplexer, echter und interessanter waren als sie das jetzt teilweise (geworden) sind. Das führt dazu, dass ich bei dem Wiedersehen von Sun und Jin in der letzten Folge (The last Recruit) einfach NICHTS gespürt habe. Nun ja. Wir werden sehen. Stehen ja noch fünf (einhalb) Stunden aus. (Nein. Ich will nicht, dass Lost nicht mehr da ist!)
*Das soll eigentlich gar keine Kritik an der Synchronisation sein. Die ist besser als beispielsweise die von Dr. House. Da bin ich mir oft nicht sicher ob die Leute, die das übersetzen überhaupt Englisch können. Oder Deutsch.
** Die Folge selbst hingegen finde ich gar nicht so grausam. Adamas "kleiner" Zusammenbruch ist echt der absolute Tiefpunkt. Und ein Fingerzeig für die furchtbar peinlichen Augenblicke (Alkohol, weiße Farbe und so...) die da kommen würden. Aber die eigentliche Offenbarung am Ende der Episode, das Hochgefühl der Entdeckung der neuen Erde und die Enttäuschung über die Realität des Planeten ist ziemlich großartig.
*Das soll eigentlich gar keine Kritik an der Synchronisation sein. Die ist besser als beispielsweise die von Dr. House. Da bin ich mir oft nicht sicher ob die Leute, die das übersetzen überhaupt Englisch können. Oder Deutsch.
** Die Folge selbst hingegen finde ich gar nicht so grausam. Adamas "kleiner" Zusammenbruch ist echt der absolute Tiefpunkt. Und ein Fingerzeig für die furchtbar peinlichen Augenblicke (Alkohol, weiße Farbe und so...) die da kommen würden. Aber die eigentliche Offenbarung am Ende der Episode, das Hochgefühl der Entdeckung der neuen Erde und die Enttäuschung über die Realität des Planeten ist ziemlich großartig.
Mittwoch, 25. März 2009
Bye bye Battlestar: Islanded in a Stream of Stars

Diese Zeiten sind offensichtlich vorbei.
Auf der Galactica gibt es nichts mehr zu lachen. Höchstens der ein oder andere übertriebene melodramatische Augenblick, den die ausweglose Situation der Menschheit so mit sich bringt sorgt noch für unfreiwilliges Gelächter meinerseits.
An einigen Stellen von dieser Folge war ich ziemlich verwirrt, was den Zustand der Galactica betrifft. Meiner Auffassung nach war das Schiff kaputt und wurde deshalb mit der Hilfe von zylonischem Schleim wieder hergestellt. Die Farbe, die in Adamas Zimmer herum steht lässt darauf schließen, dass das Schiff so repariert werden konnte und demnach jetzt die Wände wieder angestrichen werden. Außerdem ist Anders teilweise mit dem Schiff verbunden und kann so als Hybrid das Schiff (da es mit Zylonenkleister durchzogen ist) steuern.
Und trotzdem gilt das Schiff aber noch als kaputt? (So kleine Sprachprobleme treten immer wieder mal auf.)
Wie gesagt. Ich war (und bin) verwirrt. Aber weiter im Text.
Islanded in a Stream of Stars ist eine Folge mit vielen großen Momenten (Tigh und Athena/8/Boomer/ die Kinderdarstellerin von Hera darf zum ersten Mal was machen und dann gleich Heulen bis zum Umfallen, Respekt/Roslin und Adama) aber irgendwie finden diese großen Momente nicht wirklich zusammen. Einige Szenen wirken kürzer als sie sein sollten. Andere kommen scheinbar unverhofft und unbegründet daher (Adamas 394ter Zusammenbruch in den letzten 10 Folgen und Lees und Karas Stelldichein an der Foto-Erinnerungswand ) oder enden äußerst abrupt ("Gaaaaiiuuus Baaaltaaar??").
Eventuell birgt vielleicht folgendes Zitat von Komponist Bear McCreary einen Grund für so manche logisch und ästhetisch (Naja. Eddie Olmos ist vielleicht auch nicht der geübteste Regisseur) abrupt erscheinende Szene:
One of the biggest challenges of Islanded was actually scoring two different versions of it. In addition to the version you just watched, I also scored an extended version for the DVD release. Not only are many of the dialog scenes expanded, but there are several scenes that were cut entirely from the show that required substantial original music. One of these scenes established that Tyrol is now in the brig for his role in Boomer’s escape and kidnapping of Hera. I was disappointed that this story point was cut from the episode, since Chief’s arc last week was so emotionally powerful. (Bear McCreary)
Na großartig. Ich glaube allerdings, dass nur ein Teil der Defizite in den jüngsten Folgen auf die verschiedenen Fassungen zurückzuführen sind.

Im Großen und Ganzen ist Islanded In A Stream Of Stars schwer damit beschäftigt die Konstellationen und Spannungen für das Ende vorzubereiten. Interessant ist es, zu sehen, wie sich in dieser Folge der Eindruck einer steilen Talfahrt für das Schicksal der Menschheit verstärkt. Es geht bergab. Und vielleicht sind diese letzten zehn Episoden einfach nur eine Chronik des Untergangs.
Wer nicht mehr ganz dicht ist und sich nochmal alle Kommentare zu den letzten zehn Folgen durchlesen will kann das gerne tun:
Wer nicht mehr ganz dicht ist und sich nochmal alle Kommentare zu den letzten zehn Folgen durchlesen will kann das gerne tun:
Folge 12: A Disquiet Follows My Soul
Folge 13: The Oath
Folge 14: Blood On The Scales
Folge 15: No Exit
Folge 16: Deadlock
Folge 17: Someone to Watch Over Me
Folge 18: Islanded In A Stream Of Stars
Folge 19: Daybreak I
Folge 20: Daybreak II
Freitag, 20. März 2009
So say we all ...
Heute Abend werden die letzten Momente von Battlestar Galactica ausgestrahlt. Ich bin natürlich nicht da. Bis Sonntag (Hallo Einbrecher.). Aber dann lad ich in Megageschwindigkeit alle Zusammenfassungen hoch, meide das Internet (Hallo Spoiler), spiel noch ein Trinkspiel um den Abschiedsschmerz zu mildern und zieh mir dann die 2 Stunden und 11 Minuten des Finales rein.
So say we all !
So say we all !
Dienstag, 17. März 2009
Deadlock
Kurz nachdem Ellen Tigh uns mit dem liebevollen gutherzigen Charisma einer wiedergeborenen Wissenschaftlerin/Schöpferin überrascht hat, kehrt sie zur Galactica und ihrem Ex-Ehemann zurück. Dieser hat sie vor ein paar Monaten, sozusagen zum Wohle der Menschheit, vergiftet und erwartet nun von einem Zylonenmodell, das von ihm und seiner Frau selbst erschaffen wurde (was er aber nicht mehr wusste), ein Kind. (Durchatmen.)
Das mit dem Mord hat Ellen irgendwie verkraftet aber die Quasi-Inzucht ihres Ex-Mannes ekelt sie an.
Die Szene um Six' Krankenbett mit Ellen und Saul Tigh ist fulminant und grandios gespielt. Aber auch hier ist man gelegentlich ein bisschen verwirrt weil einige Charaktere auf einmal nicht mehr so handeln, wie sie es eigentlich tun sollten und es die letzten Folgen über getan haben.
Und dass die Final Five bei der Flotte bleiben stand doch nie wirklich in Frage. Deshalb wirkt der ganze Erzählstrang um das Bleiben und Gehen, die Demokratie in der Zylonengruppe und Ellens Spiel um Saul auch ein bisschen redundant und unwichtig.
Genau so, wie die fünfzigtausend Inserts von Adamas besorgten Blicken (OH PLEAAAZZE!) in Richtung Zylonenschleim, der das Einzige ist, was die Statik des Raumschiffs noch zusammenhält.

Der Plot um die Selbstabwehr und Vorratshortungen von Baltars Mariae-Magdalenae wirkt unausgegoren. Irgendwo habe ich gelesen, dass einiges Aufschlussreiches zu diesem Storyteil der beschränkten Episodenzeit zum Opfer gefallen ist. Zu dumm.
Andererseits weiß man ja wohl schon beim Verfassen einer Episode, dass sie nicht länger als 43 Minuten dauert. Und von diesen Adama-schaut-besorgt-die-renovierten-Innenwände-des-Schiffes-hinauf Szenen hätte man bequem mal 80% wegschneiden können.


So wirklich schlecht ist Deadlock trotzdem nicht.
Dafür schimmern die starken Themen der Serie, wie die ganze Mensch-Maschinen-Problematik doch noch zu stark hinter dem etwas zerbröckelnden Plot durch. Glücklicherweise gibt es außerdem noch einige schöne Augenblicke, wie zum Beispiel die Annäherung zwischen Roslin und Six oder so gut wie jeder Moment, in dem Michael Hogan zu sehen und zu hören ist.
Vielleicht werden Episoden wie Deadlock besser, wenn sie, sobald alles gesagt wurde, im unmittelbaren Kontext der anderen Folgen angeschaut werden. Oder wenn die Szenen hinzu kommen, die für die Fernsehfassung weggeschnitten wurden. Aber wer weiß das schon.
Im Moment bin ich ein bisschen enttäuscht, dass einige der letzten Folgen qualitativ einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen und fiebere eigentlich nur noch mit einer Mischung aus Angst (weil es bald zuende geht, und weil das Ende durchaus enttäuschen könnte) und Freude (weil es genau so gut so genial wie ein Großteil der Serie sein könnte) dem Finale entgegen.
Mittwoch, 11. März 2009
Too Much Confusion: Battlestar Galactica E 15: No Exit

Man stelle sich vor Lost hätte nie angefangen seine Mythologie häppchenweise hinter dem Vorhang des Mysteriums hervorzuholen und man hätte einfach auf eine Folge kurz vor Schluss gewartet, um zwei Charaktere in einem expositionbacchanal die Hintergrundgeschichte der gesamten Show auskotzen zu lassen.
Genau das passiert in No Exit, der sechstletzten Galacticaepisode.
Wir werden von Sam Anders und Ellen Tigh vollgequatscht, was das Zeug hält. Und obwohl das nicht gerade die eleganteste Lösung darstellt, um uns die Fundamente dieser nie aufhörenden Erzählung von Technischer Erfindung, Hass, Rache, Vertreibung, Flucht, Vergessen, Erfindung, Hass, Rache, Vertreibung und Flucht zu erklären, birgt die Folge dennoch auch Großartiges.
Zum Beispiel eine der besten Szenen der gesamten Serie. Vielleicht sogar eine der besten Szenen irgendeiner Fernsehserie überhaupt.
Wie Cavil hier die Grenzen und Relativität unserer menschlichen Existenz aufzeigt. Wie der existentielle Schmerz seiner Anklage gegen den Schöpfer und seine zutiefst menschlichen Gefühle von Unzufriedenheit über das eigene androide Sein bei mir Ladungen von Mitgefühl für diese niederträchtige Kreatur frei setzten. Solche Aspekt werden in dieser Komplexität auf dem kleinen Bildschirm nicht gerade oft aufgeworfen.
Und wer von uns würde nicht gerne einmal in eine Wahrnehmung jenseits aller Schemen und unserer konstruierten Welt eintauchen. Irgendwie projeziert Cavil in das rein Maschinelle auch eine spirituelle Idee. Aber existiert eine Maschine tatsächlich jenseits jedes Systems? Sind sie nicht das System schlechthin? Törichter Cavil.
Es ist überaus geschickt, wie hier die ganze Thematik der "Maschinen erschaffenden Menschen" auf den Kopf gestellt wird.
Wenn ich die Unmengen an Informationen richtig verarbeitet habe dann sieht die Geschichte der Menschheit und Maschinen bei Battlestar Galactica folgendermaßen aus: Bereits auf Kobol wurden nicht nur Maschinene sondern auch androide Maschinen entwickelt, die den Menschen sehr ähnlich sind. Ebenso entwickelte man die Technik des Resurrection-Ships, die eine Wiedergeburt in einem neuen Körper, der aber genau so aussieht, wie der alte, möglich machte. Dann kam es auf Kobol zum Streit.

Bill Adama fest, dass sein Schiff, das schon zu Beginn der Serie eigentlich
in ein Museum verwandelt werden sollte, nicht mehr lange durchhalten wird...
Die 12 Kolonien siedelten schließlich nach Caprica um. Der 13. Stamm, meinem Verständnis nach bestehend aus Mensch-Maschinen, ließ sich auf der sogenannten Erde nieder. Die biologische Fortpflanzung machte irgendwann die Resurrection-Technik überflüssig. Schließlich kam es auch auf der Erde wieder zum Krieg. Schufen die Mensch-Maschinen wieder irgendwelche metallenen Roboter, die sie schlecht behandelten, und die sich daraufhin zur Wehr setzten? Diesen Punkt hab ich noch nicht ganz verstanden. Klarer ist, dass die Personen bzw. Androiden, die wir als Final Five kennen, vor unzähligen Jahrhunderten auf der Erde geboren wurden. Anscheinend waren sie allesamt Wissenschaftler im kybernetischen (seht ihr, ich muss solche komplexen Ideen in dieser bescheuerten menschlichen Sprache benennen.) Bereich. Irgendwie erfuhren sie von der geplanten Zerstörung der Erde und arbeiteten deswegen daran die Resurrection Technik zu rekonstruieren. Denn man merke sich: Technik kann nicht einfach ignoriert oder weg-erfunden werden. Ist sie einmal da, wird sie immer da sein.
Die Erde wurde zerstört aber nur Sam Anders, Galen Tyrol, Tory, Ellen und Saul Tigh überlebten. Wahrscheinlich durch ihre Resurrection-Technik.

quält sich mit der Frage ob er die Galactica mit einer bio-mechanischen
Zylonenmasse reparieren soll um sie vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Irgendwie muss ihnen durch eine kosmische Erleuchtung auf einmal der Kreislauf der gesamten androiden Menschheitsgeschichte aufgegangen sein. Sie machten sich also auf den Weg zu den anderen 12 Kolonien um sie vor der Fortführung des Gewaltkreislaufs von Menschen und Maschinen zu warnen. Ein Frieden wird ausgehandelt. Dafür erschaffen die Final Five acht Zylonenmodelle, die so menschlich wie möglich sein sollten. Das älteste Modell, Cavil, den Ellen Tigh nach dem Antlitz ihres Vaters erschuf ist aber ziemlich unzufrieden mit der eigenen degradierten humanisierten Existenz und rächt sich. Cavil tötet seine Schöpfer um sie mit falschen Erinnerungen und veränderten Programmierungen von Mängeln und Fehlern wieder zu beleben. Cavil spielt einen göttlichen Rächer, der allerdings seine eigentlichen Schöpfer in eine Hölle schickt um sie für ihre Taten zu bestrafen.
Hier beginnt ein weiterer faszinierender Teil dieser Erzählung. Jeder der Final Five hat in seiner neu programmierten Existenz die schlimmsten Situationen durchlebt. Unter anderem geriet Tigh, ein Alkoholiker (wahrscheinlich auch eine Programmierung von Cavil) in New Caprica in Gefangenschaft, wo er nicht nur sein Auge verlor sondern auch seine Frau Ellen umbrachte, Galen verliebte sich in Boomer, die sich als Maschine entpuppte, Anders kämpfte im Widerstand auf Caprica, wo er Starbuck kennen lernte, die er aber später wieder verliert (bis sie unter mysteriösen Umständen wieder auftaucht) und Ellen ....wurde als Verräterin der Menschen auf New Caprica von ihrem Mann ermordet. Wie gesagt. Das Leben war für die fünf die Hölle.
Und entgegen ihrer Veranlagungen und Programmierung haben sich sowohl das alte Liebespaar (Lustige Enthüllung) Galen und Tori, so wie Ellen, Saul und Anders in der Hölle durch die sie gegangen sind mit einem großen Maß an Menschlichkeit bewährt. So hat sich Ellens Überzeugung vom freien Willen doch irgendwie bestätigt. Und das ist die gute Nachricht.
Ich bin drei Folgen mit recaps hintendran und die Episode von letztem Freitag Islanded in a Stream of Stars (Was für ein schöner Titel.) hab ich noch nicht gesehen. Es wird also verdammt knapp. Aber bis Freitag sollte ich wieder aufgeholt haben. In den noch verbleibenden zwei BSG-Wochen werde ich außerdem immer wieder Videos, Artikel und Interviews zum Abschied verlinken und posten.
Nicht vergessen: Auf RTL2 wurde Battlestar Galactica zu Gunsten von Torchwood schon wieder eine Stunde nach hinten verschoben und kommt nun heute Abend um 23.10. Ich glaube es müsste die siebte Folge der dritten Staffel A MEASURE OF SALVATION sein, die heute Abend ausgestrahlt wird. Ohnehin können die Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen mit der schlimmen Synchronisation höchstens als Appetithappen dienen.
Donnerstag, 26. Februar 2009
Blood On The Scales

Battlestar Galactica hat mein Herz nach ein paar leicht enttäuschenden Episoden zurück erobert. Blood On The Scales besitzt das Tempo, den Realismus und den existentiellen Schmerz, der die Serie über weite Strecken so unfassbar relevant und gut machte.
In der vorherigen Folge The Oath (eigentlich dem ersten Teil dieses Zweiteilers) stand ich noch relativ klar auf der Seite von Team Adama.

Als Gaeta dem Schmerz, der ihm und vielen anderen Menschen und Maschinen auf ihrer Suche nach einer neuen Heimat widerfahren ist ein Ende setzen will, in dem er versucht in einem Coup mit Tom Zarek Gerechtigkeit in der Flotte widerherzustellen stellt er Adama wenigstens einen Alibianwalt zur Seite und sorgt so für den wahrscheinlich letzten Auftritt Romo Lampkins. (das Erscheinen Lampkins wirkt in der vierten Staffel etwas erzwungen)
Adama re(a)giert seinerseits mit einem hohen Maß an Selbstgerechtigkeit und stellt Zarek und Gaeta ohne Nachdenken, ohne Zweifel und ohne Gnade vor das Erschießungskommando. Hier werden Erinnerungen an die Worte Lee Adamas wach, der vor nicht zu langer Zeit davon sprach, dass die verbliebenen Menschen keine Zivilisation, sondern eine Gang darstellten.
Der Moment, in dem sich Sgt. Kelly auf dem Weg zur Hinrichtung Adamas in den Gang mit den Bildern der umgekommenen Soldaten und Familienangehörigen zurückfallen lässt und dort zusammen bricht, gehört zu den starken signifikanten Augenblicken in dieser Folge. Am Schicksal einer einzelnen Person wird hier die innere Zerrissenheit dargestellt in der sich wohl nicht nur ein Großteil der Protagonisten sondern höchstwahrscheinlich ebenso viele der Zuschauer befinden.
Fakt ist, dass alle Führungspersönlichkeiten in dieser Serie, denen wir ein hohes Maß an Sympathie entgegen bringen, einen Fehler nach dem anderen machen und ihre eigene Moral immer wieder neu definieren müssen, wobei die Rechte des Einzelnen, Mensch oder Maschine, all zu oft dahinschrumpfen. Adamas Überzeugungen sind nachvollziehbar, aber die Mittel, mit denen er seine Ziele erreicht sind mehr als fragwürdig. Gleiches gilt für Gaeta, dessen partner in crime Tom Zarek nach etlichen Versuchen eine letzte Chance sieht das Ruder in seine eigenen blutigen Hände zu nehmen und Gaetas Coup in eine Gewaltorgie verwandelt.
Die Welt ist kompliziert, mehrdimensional, nicht schwarz-weiß sondern grau, das wissen wir. Aber diese Erkenntnis befreit uns nicht von der Verantwortung, die wir für sie und die Menschen, die in ihr wohnen tragen. Es ist die Porträtierung des Relativismus und des Fehlens eines moralischen Ankers in unserer eigenen Realität, die BSG zu so einem zeitgemäßen und wahren Kunstwerk macht. (Mehr zu diesem Punkt hoffentlich mal in einem späteren Kommentar.)
Dialoge, Performances und die Inszenierung sind allesamt allererste Sahne in dieser Episode, was natürlich zu einer Reihe großartiger Szenen führt, wie zum Beispiel Roslins furiosem "I'm coming for all of you" oder aber dem atemberaubenden letzten Gespräch zwischen Baltar und Gaeta. Baltar, der stets Gaetas großes Vorbild war und ihn bei der Besiedlung New Capricas so enttäuschte. Ein schwacher Egomane. Gaeta, der Idealist und underdog. Irgendwie hat man während des Gesprächs beinahe das Gefühl, dass Gaeta nun von Baltar aufgrund seiner Aufrichtigkeit bewundert wird. Und für einen Moment glaubt man sogar Gaeta sei gerettet bis die Kamera seine Position vor dem Erschießungskommando preis gibt und uns das Ende seiner Geschichte präsentiert.
Man hatte nie zuvor wirklich die Möglichkeit zu sehen was für ein hervorragender Schauspieler Alessandro Juliani ist, obwohl er natürlich aus seiner Nebenrolle viel machte. In The Oath und Blood On The Scales spielt er den Gebrochenen, der auf seinem Weg zu Gerechtigkeit auf tragische Weise scheitert mit unglaublicher Überzeugung. Die Bedeutung seiner Figur war nie größer, sein Dilemma nie bedeutungsvoller und interessanter. Gaetas Tod ist tragisch im dramatischen Sinne. Und als Zuschauer fällt es schwer sich von dieser durchaus liebgewonnen Figur und von Julianis Performances zu verabschieden.
Andere Kommentare:
Folge 13: The Oath
Folge 12: A Disquiet Follows My Soul
Folge 11: Sometimes A Great Notion
Dienstag, 17. Februar 2009
Sonntag, 8. Februar 2009
No Universe For Old Men

Zarek und Gaeta haben einen Coup angezettelt. Und ein schockierend großer Teil der Galactica-Crew hilft ihnen bei der Ausführung. THE OATH erinnert ein bisschen an die herrliche Boxfolge UNFINISHED BUSINESS aus der dritten Staffel, in der auch alte Streitigkeiten und persönliche Traumata eine große Rolle spielten. In dieser Folge wünscht man sich allerdings die geordneten Verhältnisse eines Boxrings wieder herbei, so gewalttätig, anarchisch und wütend geht es auf der Galactica zu.


Apropos Michael Hogan. Seine Darstellung des Col. Tigh wird für mich immer mehr zur absoluten Entdeckung der Serie. Fast scheint es in The Oath, als ob Tigh durch die Gewissheit über seine eigene und Ellens weit zurückreichende Geschichte so eine Art Erlösung gefunden oder Gnade erfahren hat. Auf alle Fälle scheint der leicht verbitterte Alkoholiker Tigh, den wir am Anfang der Serie kannten sowie jener Tigh, der von Adama getrennt auf New Caprica sein Auge und zum wiederholten Mal seinen Anstand verloren hat so integer und loyal zu sein wie niemals zuvor.
Und Michael Hogans tiefes Rumgemurmel, seine Mimik und vor allem das Lachen sind einfach nur ein Traum.







Es wird in letzter Zeit immer wieder bemängelt, dass der Plot den Unterschieden von Zylonen und Menschen nicht weiter auf den Grund geht. Da wir allerdings nur die Sichtweise und den Wissensstnad der sich im Unklaren befindlichen Protagonisten als Ausgangspunkt kennen, ist die Unkenntnis der Unterschiede eben der vom Plot und der Erzählweise diktierte Status Quo. Zudem gehört es doch zur tieferen Bedeutung der Problematik des Mensch-Maschinen-Verhältnisses, dass die Gemeinsamkeiten und Unterschiede nicht ganz geklärt sind. Ja, das Geheimnis um die Unterschiede ist ja geradezu das, worum es eigentlich geht. Und wie will man die Unterschiede erläutern, wenn uns selbst nicht 100 prozentig klar ist, wie unsere eigenen menschlichen Entscheidungsprozesse und Gefühle funktionieren?
Ich verstehe nicht wie das Einsperren der Zylonen als irgendetwas anderes als rassistisch gesehen werden könnte.

[Batttlestar Galactica S04/E13 THE OATH ]
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