Freitag, 29. Juli 2011

SPACE TOURISTS



SPACE TOURISTS ist die Art von Dokumentarfilm, die ich liebe. Mächtige Bilder, durchgeknallte Menschen, Männer, die in ihrem Garten Mondraketen bauen, Mütter, die die Fallschirme für die Mondraketen ihrer Söhne nähen, Frauen, die sich in die ISS einkaufen. Und russische Raumfahrtsbehördenangestellte mit weißen Kitteln unter denen sich dicke Brüste und breite Hüften verbergen, die dem Erfinder von Word Zuchinikaviar - in, was für mich wie Hausmacherwurstdosen aussah - reichen.

Während wir dabei zusehen wie reiche Männer und Frauen sich mit Hilfe des russischen Raumfahrtprogramms ihren Traum von ein paar Tagen im All  erfüllen, beobachtet Christian Frei (WAR PHOTOGRAPHER) Männer in der kasachischen Steppe, die versuchen die auf die Erde zurückfallenden Überreste von Raketen auseinander zu nehmen und zu verwerten. Die Bilder aus dem Weltall und der weiten Steppe verschwimmen kommentarlos ineinander und erschaffen eine mal geheimnisvolle mal bedeutungsschwangere dichte Atmosphäre, die kein Erzähler der Welt* so kreieren könnte.

Meine Lieblingsszenen im Film waren aber wahrscheinlich die, in denen es um Dumitru Popescu ging. Popescu ist ein rumänischer Raumfahrtpioniert, der in seinem Garten Raketen baut. Die Teile des Films, in denen es um seine Person und das von ihm gegründete rumänische Weltrauminstitut (das aus ihm und drei Freunden besteht) geht, wirken zuweilen wie eine großartige amerikanische Indie-Science-Fiction-Komödie. (Wenn dieser Film noch gemacht werden würde, würde ich heute mein Ticket bestellen!)

Zwar musste ich wirklich lachen als Popescu mit einem Hammer an seiner Rakete irgendetwas zurecht presste oder eine Vorrichtung an seinem Solarballon mit Tesa zusammenklebte. Aber eigentlich war ich einfach nur begeistert und überrascht. Wir sind es gewohnt mit Raumfahrt große und epische Bilder in Verbindung zu bringen. In Garagen gründet man ja höchstens Softwarefirmen. Aber gerade die ungewohnte Kombination von Bildern und Bedeutungen machen SPACE TOURISTS so wertvoll und unbedingt sehenswert!

SPACE TOURISTS gibt's auch auf DVD.

*Die Fernsehfassung (und ich vermute mal nur diese) wird allerdings von einem  nervigen Übersetzer begleitet. Denn wie jeder weiß sind Fernsehzuschauer grundsätzlich nicht in der Lage Untertitel zu lesen.

"Daniel Craig is my Wookie-Bitch now!"



Ich gebs zu. Als ich das heute Früh sah wurde mir vor lauter Nostalgiehormonen ganz warm um die Leber. Aber im Ernst: Das ist höchstwahrscheinlich Fords beste Performance seit zehn Jahren. Und da ich die Hoffnung so gut wie aufgegeben habe, dass er nochmal in 'nem guten Film mitspielen wird, sind Filmchen wie diese eine seltene Wohltat.

Außerdem gibts ein paar kleine Extrapünktchen für die Kombination von "my wife" mit dem Finger Of Doom.

Mittwoch, 27. Juli 2011

...you probably think this post is about you

Hab ich eigentlich mal erwähnt wie großartig und phänomenal Radio ist? Es ist so phänomenal, dass ich am Samstag, während ich mir ein spätes Mal zubereitete und kurz nachdem ich feststellte, dass sich in der Dose Kichererbsen, die ich vor  zwanzig Minuten gekauft hatte, weiße Bohnen befanden, mal eben so Percy Adlon beim Vorlesen von JAHRMARKT DER EITELKEITEN (auch bekannt als VANITY FAIR) zuhören konnte.

Das Einzige, was die Großartigkeit von Radio noch toppen kann ist die unschlagbare Kombination mit diesem vortrefflichen Internet. Bevor man sich die dritte Folge am Samstag ab 21:03 Uhr auf Bayern 2 (88,4) hören kann, gibts im Internet Teile 1 & 2 für umme als Podcastle. Viel Spaß!

Klicke hier und genieße alle Vorzüge des 21. Jahrhunderts und köstliche Peinlichkeiten des 19. Jahrhunderts auf einmal!


Frage des Tages: Warum lässt die Frau über mir ihre Rolläden immer um 19 Uhr runter?




William Makepeace Thackeray. 


Ich wollte es nur nochmal erwähnen. Danke.  

Freitag, 22. Juli 2011

The Myth Of The American Sleepover



[Kritik von James Roochi]

Es ist eine Sache seinen Trailer (oder den ganzen Film*) mit Alexi Murdoch zu hinterlegen, und eine andere, dafür zu sorgen, dass sich eine inspirierte Geschichte und Charaktere mit Seele erkennen lassen.


* Away We Go ist allerdings übelst cool!