Mittwoch, 28. März 2012

Loslassen

“Ich halte ein Samenkorn
in der Hand
mein einziges Samenkorn.
Sie sagen, ich soll es
in die Erde legen.
Ich muss mein Samenkorn schützen.
Ich habe noch nie erlebt,
dass es Frühling gibt.
Sie sagen,
ich muss mein Korn riskieren,
mein einziges Korn.
Aber, ich habe noch nie
Frühling erlebt.
Mein Geliebter sagt:
Es gibt Frühling!
Ich lege mein Korn in die Erde."
Rainer Kunze

Mittwoch, 21. März 2012


"Kikis Lieferservice" von Hayao Miyazaki ("Chihiros Reise ins Zauberland", "Mein Nachbar Totoro") ist ein unfassbar guter Film über das Aufbrechen in ein selbstbestimmtes Leben, erste Liebe, Freundschaft, Inspiration und Mut. Besonders eignet er sich um in kleinen Lebenskrisen beim Erwachsen werden neuen Mut zu fassen.

Mich fasziniert immer wieder wie überzeugend echt bei Miyazaki die Beziehungen zwischen verliebten Jungen und Mädchen, Schweinen und Frauen oder Matrosen und Frauen angelegt sind. Einerseits meint man häufig bestimmte männliche und weibliche Verhaltensmuster wieder zu erkennen. Aber die Klischees bei Miyazaki scheinen tatsächlich legitim und durchdacht zu sein. Vor allem erlaubt er jedoch immer beiden Seiten in einer Beziehung sich in einem nachvollziehbaren Rahmen sowohl idiotisch als auch heldenhaft zu verhalten.

Upcoming Shit: Work Hard Play Hard



Mehr Infos, aufführende Kinos (ab 12.4.):  http://www.workhardplayhard-film.de/info.htm

Sonntag, 18. März 2012

Dienstag, 13. März 2012

Unsere zukünftigen Lieblingsserien: #Girls

Angeödet und gelangweilt von weiblichen Fernsehfiguren, die auf "Love Interests", Gebärmaschinen, Hausmütterchen und tollpatschige Verpeilo-Nerds reduziert werden? Die mögliche Rettung naht in Form der im April anlaufenden Serie "Girls".

"Girls" ist eine neue HBO-Serie der aufstrebenden Filmemacherin/Schauspielerin/Autorin Lena Dunham, die mit ihren Indie Erstlingsfilmen ("Creative Nonfiction" und "Tiny Furniture"*) im Mumblecorebereich großes Lob, sowie auch die vor allem für junge Künstler dazu gehörige (vor allem als "Tiny Furniture" Teil der Criterion Collection wurde) öffentliche Skepsis und Kritik erntete. Unter ihren Bewunderern fanden sich auch der einflussreiche Comedy-Autor, -Produzent und -Regisseur Judd Apatow (Freaks & Geeks, Beim ersten Mal, Superbad, 40 Year Old Virgin, Ananasexpress, etc.) der "Girls" mit Dunham und "Freaks & Geeks"- Produzentin Jenni Konner produziert. 




Die vergangenen Monate habe ich damit zugebracht Einordnungen russischer Fernsehformate zu schreiben, deren Inhaltsangaben ich vorher mit Hilfe des Google-Translators aus Afrikans ins Hebräische übersetzte. Mein Fazit: Man verschätzt sich leicht mal.

Ich habe außer dem Trailer noch nichts von "Girls" gesehen und berufe mich daher lieber mal auf andere Menschen. Glücklicherweise liefen die ersten drei Folgen in den vergangenen Tagen auf dem SXSW-Festival in Austin und inzwischen gibt es vielerlei Kritiken und Tweets zu "Girls". Das Feedback ist bisher fast durchweg positiv bis euphorisch. Ich fand vor allem die Kritik von Indiewire's Drew Taylor sehr gut geschrieben und informativ.

Hier ein kleiner Ausschnitt zum Setup und Ton der Serie:
"The main thrust of "Girls" (and just to be clear on the format, it's a 30-minute sitcom-ish thing, no dead bodies are discovered and, from what we saw, no sexy vampires are present) is established in the opening sequence, wherein Hannah (Dunham)'s parents inform her that they will no longer be offering their financial support. And before you can type #firstworldproblems, she's delivering an awkward spiel about the importance of her unpaid job as a publishing intern and the progress she's making on her first collection of personal essays. It sets the tone for the series well – smart, snappily written, poignant, and wonderfully uncomfortable (the whole series seems to exist in the jams of awkwardness most shows typically avoid)."

Und im folgenden Taylors Zusammenfassung der "Girls", also Hannahs Freundinnenclique, selbst. Da der Trailer nur anderthalb Minuten kurz ist, liegt der Fokus natürlich Hannah als Hauptfigur. Da entstand bei mir schon die negative Vorahnung, dass Hannahs Freundinnen ziemlich oberflächlich gezeichnete langweilige superschlaue Tussis sind, die in mir primär Sozial-, Wohnorts-, Karriereneid und grundsätzlichen Hass auslösen. Ist natürlich nicht so:
"(...) there are several satellite characters that are just as intriguing – Alison Williams (Brian Williams' daughter, cast in the part because of the YouTube video where she sings along to the "Mad Men" theme tune) plays Marnie, Hannah's more put-together roommate, who's struggling with her relationship to a too-nice boyfriend; Jemima Kirke plays Jessa, a loosey-goosey free spirit who, in an early episode deals with her unexpected pregnancy; and Zosia Mamet playing Jessa's cousin (she has a reduced capacity in the group, her big hang up is that she's still a virgin and she knowingly deconstructs "Sex & the City" in her introductory scene). All of the actresses are aces, and each of the characters so complex and layered that they could warrant their own show. Those who were impressed by "Tiny Furniture" but were somewhat wary of Dunham's screen presence will probably appreciate the division of time between the various subplots; Dunham's voice remains, while being wonderfully interpreted by other actors."
Im Rest der Kritik, die hier gelesen werden will, geht es darum, dass sich Dunham mutmaßlich nicht nur was die Technik ihrer Filmkunst sondern auch ihres Drehbuchschreibens angeht, stark verbessert hat und inwiefern die Figuren und Beziehungen sich sehr echt und lebendig anfühlen.

Das klingt alles sehr vielversprechend und ehrlich gesagt so als könnten sich viele meiner Freunde und nicht-Freunde meiner Generation sehr schnell in die Geschichten um intelligente und geplagt von vielen Missgeschicken und Fehlern nach Ruhm, Anerkennung und Liebe strebende junge Frauen verlieben.

Die Serie feiert ihre Fernsehpremiere am Sonntag, dem 15. April auf HBO.

Wenn oder falls ARD (EinsPlus) und ZDF (neo) tatsächlich in Zukunft etwas Gutes für junge Menschen in Form eines Serieneinkaufs tun wollen, sollten sie schleunigst ihr Geld zusammen suchen, verhandeln und sich Girls sichern und dann natürlich im Zweikanalton ausstrahlen (haha. hahaha. hahahahahahihihiihmwuahahaha).

Ich weiß, dass solche Gedankenspiele ziemlich dämlich sind und lediglich miese Stimmung erzeugen aber alleine der Gedanke einer deutschen Fernsehserie, in der es hauptsächlich um belesene junge Frauen Anfang-Mitte zwanzig geht, scheint schon so absurd und aus einem alternatives Universum zu stammen, dass ich ganz traurig werde. (Dieser Satz beißt sich irgendwie ganz unelegant in den Schwanz.)

In unserer Realität wäre das Szenario nur denkbar, wenn die Frauen Anfang zwanzig sich so zweidimensional verhalten wie alle anderen Serienprotagonistinnen Ende 30 und in ihren sexy Lederjacken nebenbei absurde Mordfälle aufklären.




* "Tiny Furniture" kommt auf dem europäischen Markt im Mai auf DVD raus.

Sonntag, 11. März 2012

RIP Jean Giraud/Moebius

Um auf die Einflüsse des Comiczeichners,Weltenkonstrukteurs und Visionärs Jean Giraud, auch bekannt als Moebius, zu stoßen, könnte man einen beliebigen Science-Fiction Film der letzten dreißig Jahre aussuchen und würde mit höchster Wahrscheinlichkeit darin etwas finden, was Moebius' Gedanken- und Bilderwelt entsprungen ist. Um sich der Vielzahl der Einflüsse und der Kraft der Ideen Moebius' bewusst zu werden, empfiehlt es sich den wunderbaren Dokumentarfilm "Moebius Redux" von Hasko Baumann ("Durch die Nacht mit") anzuschauen:

Freitag, 9. März 2012

Leg das Tambourin weg

 Thomas Gottschalk Anfang des Jahres über "Gottschalk Live"
"Es gibt im Fernsehen nichts mehr zu erfinden. Ich habe natürlich mir das bruchstückhaft zusammengesucht. Ich sehe in Amerika – und das hat mir schon gefallen – mehr Menschen, die leben im Fernsehen. Menschen, die sich erregen, teilweise unsinnig, wenn ich diesen unsympathischen O ́Reilly sehe, der da jeden Abend vor sich hinschimpft. 

Aber dann sehe ich eine Colbert, dann sehe ich einen Stewart, das sind alles Leute, die mit einer inneren Erregung zur Sache gehen. Das sind keine nüchternen Kommentatoren. Mich nervt es bei uns, dass einfach mit so einer Ernsthaftigkeit – das ist ja kein wirklicher Ernst, es ist eine gezwungene, offensichtlich dem Thema angemessene Ernsthaftigkeit - und von diesen Themen, die Ernsthaftigkeit benötigen, halte ich mich fern." 

Auch wenn man auf Anhieb denkt, man habe sich verlesen oder verhört. Thomas Gottschalk verglich sich in der PK seiner neuen Show tatsächlich mit Stephen Colbert.  Schon rein faktisch und logisch ein ziemlich behämmertes Unterfangen. Jon Stewarts und Stephen Colberts Sendung sind rein formattechnisch aus anderen Hölzern geschnitzt. Abgesehen davon, dass beide Shows natürlich komplett durchgescripted sind (etwas wogegen sich Gottschalk ja ständig wehrt), kommt Stewart aus der Stand-Up und Colbert aus der Impro-Theater Szene. Thomas Gottschalk ist ein hin und wieder schlagfertiger Moderator. Stephen Colbert spielt eine neo-konservative Figur namens Stephen Colbert. Seine gesamte Sendung besteht mit der Ausnahme von geschickt gewählten Pathos-Einlagen aus Ironie und Satire.Woher zum Teufel kommt dieser Vergleich überhaupt?

Ich glaube folgende Ausschnitte verdeutlichen die zwischen Gottschalk und Colbert liegenden Universen:

Stephen Colbert:






Thomas Gottschalk hat einige Stärken. Die Mitwirkung an Musiknummern gehört nicht dazu:



ROFL. Manchmal hilft es sich darüber im Klaren zu sein, was man kann.

Was Thomas Gottschalk mit "innerer Erregung" beschreibt ist, ist meiner Meinung nach übrigens ein tatsächlich existentieller Aspekt in der Unterhaltungsmoderation. Ich würde "innere Erregung" einfach mal mit Spielfreude übersetzen.
Wenn man bemerkt, dass der Moderator explodieren könnte (man beachte den Irrealis) vor Freude, bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig als selbst auch Glückshormone zu produzieren. Colbert ist darin wirklich König. Aber auch hierzulande gibt es doch viele Beispiele für Menschen, deren Freude und (sehr wichtig, weil es Eckhard von Hirschhausen ausschließt) Souveränität vor der Kamera auch auf unsere Seiten der Bildschirme überstrahlt: Ina Müller, Götz Alsmann, Jan Böhmermann ... und, was mir in letzter Zeit wirklich überraschend aufgefallen ist: Harald fucking Schmidt. Schmidt geht gut ab in letzter Zeit. Ich empfehle mal reinzugucken.



Mittwoch, 7. März 2012

BR FTW!

Heute Abend gibt es gleich zweifachen Grund zur Freude, wenn es um fiktional eingeleitete Zerstreuung und Eskapismus geht.

Zum einen feiert die Neuauflage von Franz Xaver Bogners Fernsehserie "München 7" in der ARD ihre Premiere. Franz X. Bogner ist einer der wenigen Autoren und Filmemacher in diesem Land, der seine Geschichten fast ausnahmslos in der Form von Fernsehserien erzählt. Serien die klug, unterhaltsam und überraschend sind. Insofern ist er eine Art Nationalheiligtum. Oder sollte es sein.

Ohne seine Serie über das Lebensgefühl junger bayerischer Dorfbewohner in den 70ern "Irgendwie & Sowieso" wüsste ich nicht, wie sich Pathos in einer deutschen Serie überhaupt anfühlen kann. Pathos findet Bogner in den Absurditäten und Phänomenen des Alltags. Seine Figuren begegnen den Dilemmata und Gegensätzen des Lebens oft sehr eigensinnig. Insofern ist ein großer Unterschied zu den üblichen öffentlich-rechtlichen Serienfiguren schonma, dass dieser eigene Sinn jenseits von zwei Charaktereigenschaften überhaupt existiert.

Im Gegensatz zu den meisten deutschen Fernsehautoren ist das von F.X. Bogner be- und geschriebene Leben nicht banal, mittelmäßig und langweilig sondern bunt,  unvorhersehbar und von schräger, aus der Echtheit der Figuren hervorgehender Komik durchzogen. Während ich bei der Mehrheit der Figuren im Fernsehen keinerlei Ähnlichkeiten zu den Menschen feststellen kann, die ich kenne, kommen mir die Verhaltensweisen der Bognerschen Unikate häufig bekannt vor. Zum Beispiel der resolute Starrsinn von Ruth Drexels Wirtshausbesitzerin Paula in "Zur Freiheit":




Die Erzählbögen in "Irgendwie und Sowieso" lassen an Konsequenz vielleicht das ein oder andere zu wünschen übrig, manche Szenen wirken auch mal ein wenig senitmental. All das kann man und muss man vielleicht einfach mal in Kauf nehmen um zu sehen was an seriellem Erzählen im Fernsehen auch in den 80ern eigentlich möglich war. In folgendem Clip bekommt man nicht nur eine Ahnung, welche Fernsehkarrieren in dieser Serie gestartet wurden sondern auch inwiefern Franz Xaver Bogner der vielleicht einzige Fernsehmacher ist, dessen Musik (in diesem Fall von Hans Jürgen Buchner/Haindling) beim Nachhören noch Bilder Geschichten, die sie einst begleitete vor Augen führen kann.



Franz X. Bogner ist zudem, warum auch immer, einer der wenigen Autoren im deutschen Fernsehen, dessen Dialoge nicht hölzern und unglaubwürdig klingen und neben Rhythmus und Poesie auch eine eigene Dramaturgie entwickeln:


"München 7" kommt ab heute Abend jeden Mittwoch um 18:30 Uhr in der ARD. Wollen wir einfach mal hoffen, dass die Serie nicht ver-Heitert-und-Tödlicht wurde. Die plötzlich aufgewertete Rolle von Christine Neubauer kam mir schon etwas seltsam vor. Wir werden sehn

Außerdem heute Abend: Die letzte Folge von "Der letzte Detektiv" um 20.03 Uhr auf Bayern 2 (88,4). Ich bin vor einigen Monaten zufällig beim Kochen auf eine Folge des letzten Detektivs gestoßen und war augenblicklich ziemlich verdutzt und begeistert. Science-Fiction wird im deutschen Radio und Fernsehen nicht gerade gepflegt. Wenn man mal auf auf so etwas, wie Science-Fiction trifft dann ist es entweder ziemlich billig gemacht oder in etwa so künstlerisch ambitioniert und unterhaltsam wie ein Wikipediaeintrag. So richtig Spaß macht es jedenfalls selten. (Bei allem Respekt für die Ambitionen von Ijon Tichy!) Der Titelheld, der "letzte Detektiv" Jonas, ist eine dem Film Noir nachempfunde Ermittlerfigur mit einer eigenwilligen schroffen Persönlichkeit. Begleitet wird Jonas von einem klugscheißenden Roboter. Die tendenziell satirische Erzählung ist eine Mischung aus lupenreiner dystopischen Science-Fiction und mitunter persiflierten Aspekten von Isaac Asimov, Stanislav Lem und Douglas Adams. In mancher Hinsicht erinnern die Scherze und aberwitzigen Einfälle des Autors Michael Koser auch an die Welten Walter Moers'.

Die Pointen sind auf jedenfall zahlreich und sehr erfreulich und die Inszenierung der Hörspiele lassen, was die Atmosphäre der abgefuckten futuristischen Welten und deren Figuren angeht, nichts zu Wünschen übrig. Insgesamt handelt es sich hier wirklich um Unterhaltung, wie man sie in ihrer Kurzweiligkeit und Treffsicherheit vor allem aus heimischen Gefilden höchst selten erlebt.

(Einige Hörspiele der Reihe kann man auf Itunes erstehen. Am Donnerstag Abend wird die Folge um 21h wiederholt.)



Dislike



Die Mäuschen in meinem illegalen Meinungsbarometer-Labor (Facebookfeed) sind sich einig: Sie haben keine Lust mehr auf Castingshows. Ich denke diese Meinungen können wir jetzt hochrechnen und als repräsentativ bezeichnen. 

Fische, Roboter, Menschen und Hulks

Andrew Stanton eine der prägenden Stimmen Pixars (Autor von Toy Story 1 & 2,  Monster AG, Findet Nemo, Wall-E, Regisseur von Wall-E, Findet Nemo, das große Krabbeln, Co-Autor und Regisseur von John Carter) spricht über das Geschichten erzählen. Seine Eröffnungspointe: "Storytelling is Joke telling."




Wenn Stanton zu Beginn kurz über die Grenzen überschreitende kommunikative Kraft des Geschichtenerzählens spricht erinnert mich das an den Anfang des großen "Screenwriting 101" Artikels des  Hulks. Ein überaus interessanter und unterhaltsamer dreiteiliger Aufsatz, der unter anderem einige populäre Drehbuchmythen wie drei-Akt-Struktur oder das Zurückgreifen auf die Heldenreise als Schreibmethode dekonstruiert:

° Die Präambel
° Screenwriting 101 A
° Screenwriting 101 B

"Hulk" ist in den vergangenen Monaten zu einem meiner Lieblingsblogger in Sachen Film geworden. Er beherrscht menschliche Sprache und Syntax nicht ganz und kennt nur Großbuchstaben, aber was er zu sagen hat ist schön, inspirierend, unfassbar kompetent und umsichtig.
Alle Neuigkeiten um den Hulk finden sich, neben seinen Essays für badassdigest.com, auf seinem wordpress-Blog und auf twitter.

Hulks Kompetenz gibt dem Leser trotz einer spürbaren aufklärerischen Agenda selten das Gefühl reiner Belehrung. Das liegt glaube ich unter anderem daran, dass der Autor des Hulks entgegen der scheinbaren Beliebigkeit und Fehlerhaftigkeit seiner Formulierungen viel mehr noch als die meisten Kritiker, die sich an gängige Syntax und Grammatik halten, seine Worte und Formulierungen sehr sorgfältig wählen muss. Hinzu kommt ein wunderbarer Gegensatz zwischen Signifikat und Signifikant. Die Inhalte seiner Aufsätze sind tief- und scharfsinnig, die Form ist es nicht. Ich glaube, dass Hulk durch all diese ziemlich gegensätzlichen und überraschenden Kombinationen von Form und Inhalt tatsächlich auf paradoxe Weise eine Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit erzeugt, die vielen anderen Menschen, die über Film, Musik und Unterhaltung schreiben abgeht.

Mitte März wird "Film Crit Hulk" auf dem SXSW (South By Southwest) Festival in Austin über Filmkritik im Internetzeitalter sprechen.

Zum Schluss noch ein Link zu einer der jüngsten Kreationen des Hulks. Simpel, emotional, ehrlich und interaktiv: Why You Love Movies.

Donnerstag, 1. März 2012

Real Life Radar


Was viele Menschen, die sich über Fluglärm beklagen, ignorieren ist der erhabene Anblick eines mit Kondensstreifen bemalten blauen Himmels.