Dienstag, 22. März 2011

Mittwoch, 16. März 2011


 Von Nasa/Image of the day:

Expedition 26 Commander Scott Kelly wears a blue wrist band that has a peace symbol, a heart and the word 'Gabby' to show his support for his sister-in-law U.S. Rep. Gabrielle Giffords, as he rested onboard a Russian Search and Rescue helicopter shortly after he and fellow crew members Oleg Skripochka and Alexander Kaleri landed in their Soyuz TMA-01M capsule near the town of Arkalyk, Kazakhstan, on Wednesday, March 16, 2011. NASA Astronaut Kelly, Russian Cosmonauts Skripochka and Kaleri are returning from almost six months onboard the International Space Station where they served as members of the Expedition 25 and 26 crews.

Image Credit: NASA/Bill Ingalls

Donnerstag, 10. März 2011

THE KING'S PEACH

0. INTERNET! Wo um alles auf youtube ist mein "Lionel & Bertie"-Sitcom-Mash-Up?
 
1. Wenn mich Colin Firth von einer zwanzig Quadrameter großen Leinwand aus anguckt schießen vermutlich irgendwelche unsichtbaren Laserstrahlen aus seinen Wangenknochen, die in meinem Gehirn einen Schalter umlegen, der für unmittelbare und bedingungslose Sympathie sorgt.

Mich überrascht das weil ich eigentlich noch nie irgendwelche besonderern Gefühle für den Firthster* hatte.






















2. Angesichts der  Laser-Theorie erfreut mich gerade folgender Gedanke:
Colin Firth! Als Bond-Bösewicht! (Die eigentliche Frage ist wohl: Hat er's in sich?! Schreibt mal in den Kommentaren wie ihr das seht!)

3. Es gibt bessere Filme als The King's Speech. Aber das Drehbuch ist die ultimative Ansammlung  universaler Themen mit emotionaler Durchschlagkraft und dadurch irgendwie bewundernswert: Hauptfigur mit Handicap/Sprachfehler, check. Der charismatische Therapeut mit schrägen Arbeitsmethoden, check. Lustige Montagesequenzen, die harte Arbeit wie Spaß aussehen lassen, check. Ein Mensch, der trotz aller Hindernisse und Zweifel doch noch seiner Berufung nachkommt, check. Es ist einfach schön sich so etwas anzusehen. Vor allem wenn sich diese Themen in der Beziehung zweier charismatischer Schauspieler wie Colin Firth und Geoffrey Rush kristallisieren und die Geschichte so straff und mit witzigen Dialogen erzählt wird.





4. Apropos. Das was den Film für mich interessant macht ist der Aspekt des Status. Der Sprachfehler und die Selbstzweifel Berties wären nur halb so interessant wenn er nicht gleichzeitig der Duke Of York oder der König wäre. Und wie geil ist es bitte als Zuschauer einen König als Projektionsfläche für Selbstzweifel und das Gefühl eigener Unzulänglichkeit zur Verfügung gestellt zu bekommen?

In dem Standes- und Statusunterschied liegt auch die Spannung des Verhältnisses zwischen dem aus gewöhnlichen Verhältnissen stammenden Sprachtherapeuten Lionel, dem Form und formelhaftes Denken äußerst fremd sind und dem angehenden König Bertie, der in einer Welt der Form groß geworden ist. Lionel, der in seiner Migration und die Begründung einer neuen Therapieform auf besondere Weise sein Schicksal selbst in die Hand genommen hat, hilft schließlich dem geborenen Duke und ebenso zufälligem König wie er die Schatten seiner lieblosen Kindheit sehen und verarbeiten kann. Und alles nur weil irgendjemand das Mikrofon erfunden hat. WOHOOOOOOO! (Im Ernst. Wenn diese Geschichte nicht tatsächlich stattgefunden hätte, müsste sie sich wohl jemand ausdenken.)

Die Art und Weise wie der Film mit unseren Sehnsüchten und gleichzeitig auch unserer bürgerlichen Verachtung der Aristokratie spielt, und wie hier in der Beziehung von Lionel und Bertie irgendwie auch ihr Zusammenfall dargestellt wird ist ziemlich schick und macht einfach Spaß.

5. Geoffrey Rush!! ^_^


6. The King's Speech trägt manchmal ein bisschen zu dick auf. Und man könnte wirklich so etwas törichtes denken wie, "mit den Leuten (Herr und Frau König) wäre ich aber gerne befreundet". Aber in dieser Abstraktion der Figuren und Gegebenheiten liegt eben auch die Stärke des Films. Und es ist schon eine Leistung, dass die Geschichte trotz der Reduzierung auf die oben genannten Themen lebendig ist und nicht ins Banale abgleitet. Ebenso wichtig und halbwegs gelungen ist, dass man einerseits Bertie seine Selbstzweifel abkauft und man andererseits auch glauben kann, dass er mit dem Stolz und dem Selbstvertrauen ausgestattet ist, die man in der Erziehung zum Duke Of York eben so mitbekommt.

7. Irgendwann nach den ersten 20 Minuten fiel mir auf, dass ich zu Beginn an einigen Stellen, an denen Bertie stotterte laut gelacht haben könnte. Als Einzige. Plötzlich flackerte die Ahnung in mir auf, dass 90% der Zuschauer in dem vollen Saal aufgrund eines Sprachfehlers alle in derselben Logopädie-Gruppe sein könnten und mit dieser jetzt in diese Vorstellung gekommen sind und mich wahrscheinlich während der End-Credits verprügeln würden. (Manche Stotterszenen sind aber auch witzig. Ich vermute, dass das mit Colin Firths Laservorrichtung in den Wangenknochen zu tun hat.)

5. Ich glaube übrigens, dass ich auch deshalb lachen musste, weil mich der Name Bertie immer an Bertie Wooster erinnerte.


Leute, die nächsten Filmprojekte des Firthsters sind nicht gerade die schlechtesten:

Ein Film, der von den Coens geschrieben wurde (Gambit), dann eine Geschichte über Palestina am Ende des zweiten Weltkriegs von Michael Winterbottom (The Promised Land), einer mit Chan-Wook Park (Stoker, nach einem Drehbuch von Schwimmteam Ehrenmitglied Wentworth Miller), evtl. Neil La Bute (naja, für die Qualität dieses Films würd ich meine Hand jetzt nicht ins Feuer legen, wobei das grundsätzlich ne schlechte Idee ist), dann noch ein John le Carré Remake (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) von Thomas Alfredson (Regisseur von Let The Right One In).




*Empfohlen für Sprechübungen. Und, ja, ich hab "Schokolade zum Frühstück" auch gesehen. Aber ich war betrunken. Und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht ob ich mir Mamma Mia in einem anderen Zustand antun will.