Donnerstag, 26. Februar 2009

This Place Is Death



Christian Shephard (wann wird Lost in der fünften Klasse zum Einüben des Blicks auf symbolische Namensgebung eingesetzt?), bzw. die Figur, die eins zu sein scheint mit dem bisher unsichtbaren Jakob, der eine Art göttliche Figur auf der Insel darstellt, weist John Locke auf seinen letzten Metern in der Tiefe des Brunnenschachts den Weg. Der Hirte macht seinem Namen alle Ehre und setzt sein Vertrauen in John, für den Opfergang und das Finden der eigenen Bestimmung eins sind.
Unbestimmte Zeit (welche Zeit ist es eigentlich in Meister Horas Zeitkammer?) später liegt der eingesargte tote Körper von John Locke in einem Kastenwagen mit der Aufschrift Canton-Rainier (Reincarnation). Benjamin fährt das Auto, Christian Shephards Sohn Jack und Sun sitzen hinten drin. [Die Tatsache, dass ich diese Szenen hier nochmal schriftlich festhalte hat keinen anderen Zweck als den, dass mich der reine Sachverhalt dieser Situationen und die Verbindungen jener Personen unglaublich amüsiert. Weiter im Text:]

Christian Shephard betont gegenüber John, dass nicht Benjamin sondern er das Rad hätte betätigen sollen.

Im Wagen macht Benjamin die verärgerte Sun und immer noch leicht neben der Kappe wirkenden Jack darauf aufmerksam, was er alles getan hat um sie und ihre Freunde, seit die Oceanic Six wieder in der normalen Welt angekommen sind, zu beschützen. Dieser Moment, in dem Ben den Wagen anhält um Jack und Sun darüber zu informieren, ist ziemlich klasse.
Und der ganze Zusammenhang der Charaktere wird mit jeder zusätzlichen Information immer verwobener, interessanter und lustiger.

Abgesehen davon, dass Sayid und Kate nicht gerade betört waren von der Idee zurück zur Insel zu gehen und am Ende der Folge, wie bereits zu antizipieren war, Desmond vor der Kirche in Los Angeles zu Ben, Jack, Sun und Mrs. Faradays hinzu stößt, passiert abseits der Insel nicht viel Neues.

Auf der Insel hingegen steppt der Eisbär. Wir sehen mit Jins Augen, wie Rousseaus Mannschaft von Smokie in seine kleine Höhle, die mit dem "Tempel" übereinstimmt, gelockt wird und wie Rousseau nichts anderes übrig bleibt als ihre Freunde und den Vater ihres Kindes zu erschießen bevor sie selbst von ihnen getötet wird.



Ich habe die, beim Verfolgen von Lost wirklich sehr unpraktische Gabe, Vorkommnisse, Namen und Szenen von Geschichten eine Woche nachdem ich sie gesehen oder gelesen habe zu vergessen. Also war ich ziemlich angetan als ich in einer anderen Zusammenfassung las, wie Rousseau in der zweiten Staffel davon sprach, wie einer ihrer Teammitglieder seinen Arm verlor. Und schwupps, genau diesen Arm sehen wir in dieser Episode. Da sage mal einer, dass diese Serie nur aus losen Enden besteht.

Viel wichtiger als dieser Arm (obwohl das nach der Begebenheit mit Frogurt und den brennenden Pfeilen der bisher wirklich lustigste und abgefahrenste Ekelmoment in der Staffel gewesen ist.) sind jedoch die Informationen, die in dieser Folge über den Sinn und die Herkunft der schwarzen Wolken vermittelt wurden. Rousseaus Freund sagt, dass Smokie eine Art Schutzsystem für den Tempel ist. (Was der Tempel ist wissen wir noch nicht) Und anscheinend ist Smokies Zuhause irgendwie konterminiert oder verseucht, was dazu führte, dass Rousseaus Crew starke Wesensveränderungen von sich zog, nachdem sie aus der Höhle zurückkehrten.


Wenn Jin Rousseau davor bewahrt in Smokies Bau hinabzusteigen tut er dies, weil er sowohl Rousseau als auch das Kind in ihrem Bauch ca. zwanzig Jahre später schon einmal getroffen hat. Haben also Rousseau und Alexandre tatsächlich Jin ihr Leben zu verdanken? Oder ist es nicht vielmehr so, dass Rousseau, weil das Schicksal nicht verändert werden kann, auch ohne Jins Einwirken nichts passiert wäre? Oder war Jin einfach schon immer da als Rousseaus Team die Höhle hinab stieg?

Ein bisschen interessanter wird diese Frage im Fall von Lockes Abstieg in den Brunnen, bzw. in die tiefen der zur Zeit des Abstiegs noch nicht vorhandenen Orchid-Station. Die Orchid Station wurde gebaut, weil, wie wir zu Beginn der Staffel sahen, eine gewisse Gesteinsanomalie oder etwas ähnliches entdeckt wurde. Nein, fangen wir früher an. In dem Zeitsprung vor Lockes Verschwinden sehen wir einen Brunnen im Gestrüpp stehen. Locke klettert an einem Seil hinunter und in einem weiteren Zeitsprung verschwindet gar der ganze Brunnen aber das Seil, an dem Locke hinunter kletterte springt mit Sawyer und steckt im Boden.

Könnte es also sein, dass einige Zeit später in derselben Timeline, in der sich Sawyer, Juliet, Miles und Jin gerade aufhielten, jemand duch den Dschungel spaziert, das Seil findet und sich fragt warum es aus dem Boden ragt?

Die Menschen von Flug 0815 scheinen inzwischen, aber nur durch den Frachter und den Weggang der Oceanic Six, der wiederum Bens Drehen am Rad und die Zeitsprünge der Insel verursacht hat, fester Bestandteil der Inselhistorie zu werden. Oder waren sie schon immer fester Bestandteil derselben? Irgendwo las ich die Theorie, dass Sayid deswegen den Computer im Hatch reparieren konnte weil er ihn selbst gebaut hat, dass Charlie den Code der Unterwasserstation geknackt hat, weil er ihn selbst eingestellt hat und dass die Wasserstoffbombe von den Abgestürzten selbst einzementiert wird usw. usw.. (Die Sache mit Charlie ist wirklich äußerst seltsam, da er nicht mehr in die Vergangenheit gehen kann um den Code zu programmieren.)
Inzwischen liegt es relativ (es fällt mir schwer im Zusammenhang mit dieser Serie irgendwelchen definitiven Prognosen zu treffen) nahe, dass die Oceanic Six zur Insel zurück kommen müssen, weil sie bereits in der Zukunft gesehen wurden. Und vielleicht haben sie dabei auch irgendwelche Dinge vollbracht, die für den Fortbestand der Insel wichtig sind.

Aber warum hätten sie dann "die Insel nie verlassen sollen" wenn sie doch einfach wieder dorthin zurück kehren?

Oder sind all die durch die Zeitsprünge verursachten Kollisionen, wie auch Daniels Treffen mit der Wasserstoffbombe oder Jins Zusammentreffen mit Rousseau, nie vorgesehen gewesen und gehören eben nicht zur Geschichte der Insel?
Ich habe mich lange nicht mehr gefühlt wie im Matheunterricht in der Neunten.

Zuletzt wird bestätigt, dass nicht nur Faraday sondern auch Charlotte selbst auf der Insel gewesen ist und sich nun auch an ihn erinnert. C.S. Lewis spricht auch von ihrem Vater. Doch wer war ihr Vater? Dass Miles der Sohn des aus den Dharmavideos bekannten Wissenschaftlers ist, dürfte irgendwie klar sein. Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei Charlottes Vater nicht um Daniel Faraday handelte.
Die Tatsache, dass dieser erneut eine Person an Nasenblutungen verliert ist wirklich traurig. Und die Tatsache, dass man Jeremy Davies jede Woche in so einer herrlichen Serie sehen kann ist einfach nur großartig.




Kommentare zu den vorherigen Folgen:

Folge 1: Because You Left
Folge 2: The Lie
Folge 3: Jughead
Folge 4: The Little Prince

Blood On The Scales



Battlestar Galactica hat mein Herz nach ein paar leicht enttäuschenden Episoden zurück erobert. Blood On The Scales besitzt das Tempo, den Realismus und den existentiellen Schmerz, der die Serie über weite Strecken so unfassbar relevant und gut machte.

In der vorherigen Folge The Oath (eigentlich dem ersten Teil dieses Zweiteilers) stand ich noch relativ klar auf der Seite von Team Adama.



Als Gaeta dem Schmerz, der ihm und vielen anderen Menschen und Maschinen auf ihrer Suche nach einer neuen Heimat widerfahren ist ein Ende setzen will, in dem er versucht in einem Coup mit Tom Zarek Gerechtigkeit in der Flotte widerherzustellen stellt er Adama wenigstens einen Alibianwalt zur Seite und sorgt so für den wahrscheinlich letzten Auftritt Romo Lampkins. (das Erscheinen Lampkins wirkt in der vierten Staffel etwas erzwungen)

Adama re(a)giert seinerseits mit einem hohen Maß an Selbstgerechtigkeit und stellt Zarek und Gaeta ohne Nachdenken, ohne Zweifel und ohne Gnade vor das Erschießungskommando. Hier werden Erinnerungen an die Worte Lee Adamas wach, der vor nicht zu langer Zeit davon sprach, dass die verbliebenen Menschen keine Zivilisation, sondern eine Gang darstellten.

Der Moment, in dem sich Sgt. Kelly auf dem Weg zur Hinrichtung Adamas in den Gang mit den Bildern der umgekommenen Soldaten und Familienangehörigen zurückfallen lässt und dort zusammen bricht, gehört zu den starken signifikanten Augenblicken in dieser Folge. Am Schicksal einer einzelnen Person wird hier die innere Zerrissenheit dargestellt in der sich wohl nicht nur ein Großteil der Protagonisten sondern höchstwahrscheinlich ebenso viele der Zuschauer befinden. 

Fakt ist, dass alle Führungspersönlichkeiten in dieser Serie, denen wir ein hohes Maß an Sympathie entgegen bringen, einen Fehler nach dem anderen machen und ihre eigene Moral immer wieder neu definieren müssen, wobei die Rechte des Einzelnen, Mensch oder Maschine, all zu oft dahinschrumpfen. Adamas Überzeugungen sind nachvollziehbar, aber die Mittel, mit denen er seine Ziele erreicht sind mehr als fragwürdig. Gleiches gilt für Gaeta, dessen partner in crime Tom Zarek nach etlichen Versuchen eine letzte Chance sieht das Ruder in seine eigenen blutigen Hände zu nehmen und Gaetas Coup in eine Gewaltorgie verwandelt.

Die Welt ist kompliziert, mehrdimensional, nicht schwarz-weiß sondern grau, das wissen wir. Aber diese Erkenntnis befreit uns nicht von der Verantwortung, die wir für sie und die Menschen, die in ihr wohnen tragen. Es ist die Porträtierung des Relativismus und des Fehlens eines moralischen Ankers in unserer eigenen Realität, die BSG zu so einem zeitgemäßen und wahren Kunstwerk macht. (Mehr zu diesem Punkt hoffentlich mal in einem späteren Kommentar.)

Dialoge, Performances und die Inszenierung sind allesamt allererste Sahne in dieser Episode, was natürlich zu einer Reihe großartiger Szenen führt, wie zum Beispiel Roslins furiosem "I'm coming for all of you" oder aber dem atemberaubenden letzten Gespräch zwischen Baltar und Gaeta. Baltar, der stets Gaetas großes Vorbild war und ihn bei der Besiedlung New Capricas so enttäuschte. Ein schwacher Egomane. Gaeta, der Idealist und underdog. Irgendwie hat man während des Gesprächs beinahe das Gefühl, dass Gaeta nun von Baltar aufgrund seiner Aufrichtigkeit bewundert wird. Und für einen Moment glaubt man sogar Gaeta sei gerettet bis die Kamera seine Position vor dem Erschießungskommando preis gibt und uns das Ende seiner Geschichte präsentiert.

Man hatte nie zuvor wirklich die Möglichkeit zu sehen was für ein hervorragender Schauspieler Alessandro Juliani ist, obwohl er natürlich aus seiner Nebenrolle viel machte. In The Oath und Blood On The Scales spielt er den Gebrochenen, der auf seinem Weg zu Gerechtigkeit auf tragische Weise scheitert mit unglaublicher Überzeugung. Die Bedeutung seiner Figur war nie größer, sein Dilemma nie bedeutungsvoller und interessanter. Gaetas Tod ist tragisch im dramatischen Sinne. Und als Zuschauer fällt es schwer sich von dieser durchaus liebgewonnen Figur und von Julianis Performances zu verabschieden.




Andere Kommentare:

Folge 13: The Oath
Folge 12: A Disquiet Follows My Soul
Folge 11: Sometimes A Great Notion

Montag, 16. Februar 2009

Swarovski

Das klingt einfach total panne. Wie wäre es mit etwas ...äh... Zeitgemäßem? Aber ich bin mir absolut sicher, dass weniger Amerikaner wegschalten werden, bei dieser Partyatmosphäre und dem Swarovskivorhang.

Eine meiner Lieblingsoscarverleihung war die im Jahr 2002. Als ein klein geratener prominenter Schauspieler die Zeremonie mit einem Monolog über filmische Inspiration eröffnete und Woody Allen zum ersten Mal bei den Oscars erschien, um New York die Ehre zu erweisen.

Wie auch immer.

Samstag, 14. Februar 2009

Der kleine Prinz (Lost: Die vierte Folge der fünften Staffel)

Hugo Reyes ist nicht der kleine Prinz.


Wenn man davon ausgeht, dass die genialen Autoren von Lost, um sich die komplexen Geschehnisse ihrer eigenen Serie vor Augen zu führen, ein großes Lost-Playmobilland in ihrem Büro aufgebaut haben, auf dem Professor Mobilux und seine Freunde den Aufenthaltsort der Lostaways und Oceanic Six angeben, dann ging es in dieser Folge hauptsächlich darum die Insulaner ein bisschen näher zur Orchid Station zu rücken und die in und um Los Angeles zerstreuten Oceanic Six samt Ben und einer Handfeuerwaffe (und ohne Hurley) an einem gemeinsamen Treffpunkt zu vereinen.
The Little Prince ist eigentlich nur eine Art Brückenepisode, die vor allem damit beschäftig ist bestimmte Situationen und Konstellationen herbei zu führen, die für den weiteren Fortgang der Geschichte entscheidend sind. Und es gehört zu den großen Qualitäten von LOST, dass selbst solche Folgen eine spannendere, außergewöhnlichere und bewegendere Geschichte erzählen als die besten Episoden der meisten anderen Serien.

The Little Prince hat einiges an emotionalen und intellektuellen Schocks zu bieten. Da wäre zum Beispiel die Storyline um Aaron und Kate. Grundsätzlich wird hier erklärt, wie Ben durch seinen Anwalt Norton (großartige Szene, in der Sayid Ben fragt wer Mr. Norton sei und Ben in diesem stinknormal vergnügten Serienkillertonfall antwortet "He's my lawyer.". Das war super. Wie allerdings fast jede Sekunde mit Michael Emerson seit seinem allerersten Auftritt als Henry Gale aus Minnesota.) entweder verhindern will, dass Aaron zurück auf die Insel kommt oder Kate durch das plötzliche Aufsehen um Aaron so sehr verunsichern möchte, dass sie bereits ist zur Insel zurückzukehren. Die Art und Weise wie die vermeintliche Auftraggeberin Nortons, Claires Mutter, als falsche Finte mit ins Spiel gebracht wird ist für Lost nur gewöhnlich fulminant. Aber die Tatsache, dass Norton bzw. Team Ben/Eloise Littleton gegen Oceanic Airlines unterstützen scheint plausibel und interessant.

Die Insel-Action besitzt letztenendes jedoch einen größeren Spannungsfaktor als die Geschehnisse in L.A.. Auch wenn Sayid nach der spektakulären Handhabung einiger dreckiger Messer und einer Geschirrspülmaschine schon wieder eine sehr gelungene halsbrecherische Choreographie hinlegt, Ben die gleiche Spannung durch einen einzigen Blick oder ein paar Worte erzeugt, Jack Shepard in seinem leicht angeschlagenen Pillenentzugsstatus (plus der obligatorischen nahen Verortung am Wasser) einfach nur heiß aussieht und Kates storyline in diesem Fall gar nicht so nervt wie man es teilweise gewohnt ist. Die Tatsache alleine, dass Jack und Co mit Ben zusammen auf einmal in Los Angeles und der normalen Welt miteinander sprechen oder durch die Gegend laufen erzeugt bei mir jedes Mal ein Gefühl von Spannung und zeigt wie großartig die Chemie zwischen den Schauspielern und den Charakteren ist. Die Oceanic Six haben einfach so intensive Dinge miteinander und jeder für sich durchgestanden, dass sich die Problematik ihrer eigenen Motivationen und psychischen Last ihrer Vergangenheit in jeder Szene noch auszahlt. Dass ist vor allem deswegen ganz gut, weil die Entwicklung der Charaktere zur Zeit eher ein bisschen pausiert.

(Auch wenn Hurley nur eine einzige wahnsinnig lustige bis lächerliche Szene in dieser Folge hatte, Miles immer mehr einfach nur zur Wiedergabe zynischer Oneliner verdammt wird und Sun in klitzekleinen Augenblicken ihr seltsames Bündnis mit Widmore voran treibt während Desmond in dieser Folge überhaupt nicht auftauchte, ist es erstaunlich und bewundernswert wie die Autoren es in den gegenwärtigen Folgen meistern allen fünfzigtausend Charakteren in der Show gebührend Raum zu geben. )

Auf der Insel passieren dann letztendlich auch die wirklichen emotionalen Kracher. Die direkte Konfrontation mit den Stationen der eigenen Vergangenheit auf der Insel, vor allem jener Nacht, in der Kate Claire hilft ihr Kind zu gebären und Locke in einer scheinbaren spirituellen und pragmatischen Sackgasse in Form des verschlossenen Hatch-Fensters angelangt um göttliche Hilfe fleht, ist einfach nur großartig.

Wenn ich mir an den Tagen nach der Ausstrahlung der letzten Lostfolge die ein oder andere Folgenzusammenfassung im Internet durchlese ist das hauptsächlich eine Konfrontation mit meiner eigenen Dummheit. Die Ajira-Airways-Flaschen sind also von den Oceanic Six, die einige Minuten (falls es diese Zeiteinheit im Zeitstrudel gibt) später Locke und Co verfolgen und beschießen? Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Denn diese Schlussfolgerung liegt ja noch relativ stark auf der Hand. Anders verhält es sich mit der Bemerkung, dass C. Lewis Faradays Tochter ist. Wie kommt man um Himmels Willen da drauf? Wegen einer kleinen Anspielung in einer Dialogzeile?

Ich bin gespannt wie sich Jins Rendezvous mit Juno Rousseau entwickeln wird. Die große Frage ist natürlich: Erinnert sie sich später noch an ihn?
Was ich mich ganz abgesehen davon auch frage ist: Werden wir irgendwann einen Zeitreisegrund für Jacks und Desmonds mysteröses scheinbar schicksalhaftes oder auch zufälliges Treffen bei ihrem Stadionlauf vorgeführt bekommen?

Wenn ich Glück habe werde ich mir THIS PLACE IS DEATH heute Nacht noch zu Gemüte führen. Und dann gibts auch noch eine kleine Rückschau auf bzw. Feier von Galacticas großartiger Rückkehr zu alter Form in BLOOD ON THE SCALES. Ah, geile Folge. Aber mehr dazu später. Jetzt muss ich mir erst einmal den rosa Bademantel raus legen.

Dienstag, 10. Februar 2009

LOST IN LA MANCHA!!!!!!!!!!!!!!!

OOHH MMEEIINN GGOOTT!

LOST IN LA MANCHA AUF ARTE!



ICH WILL DEN FILM SEIT JAHREN SEHEN.

Und ich muss mal aber es gibt keine Werbepausen auf diesem artsy-fartsy-Kanal. Ich sollte lieber jetzt gehen, wo die Kacke im Film noch nicht am Dampfen ist und Terry Gilliams Ausrüstung noch nicht von einem Unwetter zerstört wird.

Sonntag, 8. Februar 2009

No Universe For Old Men



Zarek und Gaeta haben einen Coup angezettelt. Und ein schockierend großer Teil der Galactica-Crew hilft ihnen bei der Ausführung. THE OATH erinnert ein bisschen an die herrliche Boxfolge UNFINISHED BUSINESS aus der dritten Staffel, in der auch alte Streitigkeiten und persönliche Traumata eine große Rolle spielten. In dieser Folge wünscht man sich allerdings die geordneten Verhältnisse eines Boxrings wieder herbei, so gewalttätig, anarchisch und wütend geht es auf der Galactica zu.



Nicht nur haben Adama und Roslin endlich miteinander geschlafen und sorgen so für ein bisschen Glück inmitten des Chaos'. Die Tatsache ihrer Zusammenkunft führt auch endlich mal wieder zu einem großen Lacher und einer herrlich lustigen Situation bzw. zu einer großen Szene für Michael Hogans allein stehendes Auge.

Apropos Michael Hogan. Seine Darstellung des Col. Tigh wird für mich immer mehr zur absoluten Entdeckung der Serie. Fast scheint es in The Oath, als ob Tigh durch die Gewissheit über seine eigene und Ellens weit zurückreichende Geschichte so eine Art Erlösung gefunden oder Gnade erfahren hat. Auf alle Fälle scheint der leicht verbitterte Alkoholiker Tigh, den wir am Anfang der Serie kannten sowie jener Tigh, der von Adama getrennt auf New Caprica sein Auge und zum wiederholten Mal seinen Anstand verloren hat so integer und loyal zu sein wie niemals zuvor.
Und Michael Hogans tiefes Rumgemurmel, seine Mimik und vor allem das Lachen sind einfach nur ein Traum.



OOOOhhhhh! GAAEEEETTAAAAA :( !!!!Bei aller Wut auf Gaetas Bösartigkeit muss man sich allerdings auch die Frage stellen, warum Mobiltelefone auf Caprica niemals zum großen Verkaufsschlager wurden. Man wünscht sich in dieser Szene auf jeden Fall sehnlichst Bill Adama hätte ein iphone in der Tasche.



Die Folge hat eine großartige Dynamik und Geschwindigkeit. Und das Ganze wäre perfekt, wenn sich nicht alles nur um das nackte Überleben drehen würde (Früher ging es immer um mehr. Um den großen Zusammenhang. Um Schicksal. Um die Frage, was einen Menschen ausmacht. Um das Bewahren von Moral und Anstand. Wobei letzterer Aspekt in der Folge durchaus seine Momente hat. Aber ansonsten ist nicht mehr viel von der epischen Breite der Serie zu spüren.) und die Charaktere nicht das reboot ihrer selbst wären.


Und trotzdem ist es gut in kleinen Blick- und Wortwechseln immer wieder zu spüren, wie kompliziert die Situation an Bord des Schiffs tatsächlich ist. Und wie problematisch die Beziehungen sind, welche diese Situation herbei geführt haben. Wenn Gaeta Bill Adama mit Gewalt aus seinem Amt enthebt ist das nicht die Tat eines Bösewichts. Es ist das Leid, was einzelnen Menschen, wie bspw. Gaeta widerfahren ist und die Art und Weise wie diese damit umgehen, das hier zum tragen kommt. Trotz allem was der Serie in den vergangenen Folgen wiederfahren ist, ist immer noch eine Restresonanz mit vielen Charaktern geblieben. Es reicht zumindest aus um viele Szenen der Konfrontation in dieser Folge den vielfältigen emotionalen Widerhall zu geben, den sie benötigen.


Baltar wurde ja in den vergangenen Episoden ganz schön ausgespart. Hier sehen wir ihn wieder in seiner puffartig eingerichteten Abstellraumkapelle. Zu beachten sind vor allem seine Musen, die doch irgendwie nicht zufällig an neu-testamentliche Frauenrollen erinnern.


Ich dachte Lee sei der große Aussöhner und dann macht er auf einmal Stimmung gegen die Zylonen. Mich überrascht eher, dass die moralischen Legitimationen von Zareks und Gaetas Handlungen im Internet so angeregt diskutiert werden. Für mich war es eigentlich klar, dass die beiden sich im Unrecht befinden. Mal ganz abgesehen davon, dass sowohl Roslin als auch Adama viel Mist gebaut haben, ist es, wie im Prozess gegen Gaius Baltar deutlich wurde, mit der Gerechtigkeit und Legitimation nicht mehr so weit her in dieser Zivilisation oder Gang der Flotte, wie Lee zu sagen bevorzugt. Die Allianz mit den Zylonen stellt meiner Auffassung nach die einzig vernünftige Perspektive für die Menschheit dar.
Es wird in letzter Zeit immer wieder bemängelt, dass der Plot den Unterschieden von Zylonen und Menschen nicht weiter auf den Grund geht. Da wir allerdings nur die Sichtweise und den Wissensstnad der sich im Unklaren befindlichen Protagonisten als Ausgangspunkt kennen, ist die Unkenntnis der Unterschiede eben der vom Plot und der Erzählweise diktierte Status Quo. Zudem gehört es doch zur tieferen Bedeutung der Problematik des Mensch-Maschinen-Verhältnisses, dass die Gemeinsamkeiten und Unterschiede nicht ganz geklärt sind. Ja, das Geheimnis um die Unterschiede ist ja geradezu das, worum es eigentlich geht. Und wie will man die Unterschiede erläutern, wenn uns selbst nicht 100 prozentig klar ist, wie unsere eigenen menschlichen Entscheidungsprozesse und Gefühle funktionieren?

Ich verstehe nicht wie das Einsperren der Zylonen als irgendetwas anderes als rassistisch gesehen werden könnte.


Gaius Baltar kommt wieder zum Einsatz und flieht mit Roslin, Lee, Starbuck und Tyrol von der Galactica. Ausgerechnet die alten Säcke Adama und Tigh bleiben zurück um zu retten was zu retten ist. Ich halte das für aufopferungsvoll genug und würde es der Plausibilität wegen bevorzugen wenn sich beide nicht ohne jegliche Deckung mitten in die Schusslinie stellen würden bevor die Folge zuende geht. Aber gut. Nur hoffe ich, dass das nicht dazu führt, dass Tigh eine Kugel abbekommt. Und ich hoffe auch nicht, dass Ron Moore sich zum Ziel gesetzt hat den Realismus der Serie damit zu unterstreichen bis zum Ende der Serie so viele Protagonisten wie möglich sterben zu lassen.

[Batttlestar Galactica S04/E13 THE OATH ]
[E11 &12 SOMETIMES A GREAT NOTION & A DISQUIET FOLLOWS MY SOUL]

Samstag, 7. Februar 2009

Flight of the Conchords



Gibt es eigentlich noch irgendeine Serie oder einen Film, in dem Alan Dale nicht auftaucht? Oder heißt Dale in Wirklichkeit Charles Widmore, war in den 50ern mal auf einer geheimnisvollen Insel und kontrolliert das amerikanische Mediensystem? Auszuschließen wäre das nicht, denn manchmal passieren solche verrückten Dinge einfach. Sie geschehen sogar andauernd. Genau so wie dieses Aufeinandertreffen eines meiner Lieblingsfilme MAGNOLIA und der herrlichen Serie FLIGHT OF THE CONCHORDS. Es gibt in MAGNOLIA diese wunderbare eigentlich leicht skurrile Sequenz, in der die Protagonisten plötzlich anfangen das im Hintergrund laufende WISE UP von Aimee Mann mitzusingen, und, was eine lächerliche Musicaleinlage sein müsste ist so real, echt, wahr, ehrlich und anrührend wie ein Film nur sein kann.


Flight Of The Conchords sind zwei süße unterhaltsame Jungs aus Neuseeland, die mit ihren sexy Stimmen die Ladies zum vibrieren bringen. Vor Lachen. Denn Jermaine und Bret stellen eine Art Band-Parodie dar. Ihre Songs sind hauptsächlich Persiflagen auf existierende popmusikalische Musikstile, Songs und Musiker.

Seit 2007 haben FLIGHT OF THE CONCHORDS auf dem amerikanischen Bezahlsender HBO auch ihre eigene gleichnamige Comedy-Serie, in der sie sich mehr oder weniger selbst spielen. Im Grunde genommen geht es um den Versuch von Jemaine und Bret in der amerikanischen Musikindustrie Fuß zu fassen und unahängig davon nette Mädchen kennen zu lernen. Darüber hinaus werden in jeder Folge Songs skurril und absurd als kleine Musicalstücke in den Plot eingeflochten.

Die Serie gehört zu dem Besten, Kurzweiligsten und Originellsten, was man sich so anschauen kann. Ich kann also nur hoffen, dass die illegalen Downloads für FLIGHT OF THE CONCHORDS nach diesem Blogeintrag in die Höhe schießen werden. (Sicher.)

Freitag, 6. Februar 2009

I was looking at the light



Die wenigsten wissen, was wirklich am Set von Terminater 4 vorgefallen ist und eigentlich ist das auch vollkommen egal. Haben wir ganz vergessen in welchem Jahr wir leben? Es ist 2009 nach Christus. Richtig und falsch ist total 16. Jahrhundert. Selbst Joseph Ratzinger hat das inzwischen begriffen. Das Großartige an Christian Bales Wutausbruch ist die Qualität seiner Darbietung. Die Tatsache, dass er sich kein einziges Mal verspricht. Dass die perfekt gewählten Worte (Onkel Quentin hätte das nicht besser schreiben können) geschmeidig aus seinem Mund schießen wie bunte Regenbögen und Seifenblasen. David O. Russell machte sich einen Namen durch die Dynamik und die Komposition der Szene, die er Lily Tomlin und seiner Crew bereitete. Klaus Kinski hingegen bestach durch sein künstlerisches Gesamtkunstwerk.
Bales Worte gehen direkt in unser Herz.

Und inzwischen weiß ich nicht was ich faszinierender finden soll. Bales Performance. Oder die Geschwindigkeit in der diese im Fernsehen und Internet rekombiniert wird.












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Donnerstag, 5. Februar 2009

Island



In diesem Clip zu sehen ist nicht unbedingt die beste Colbertnummer der Woche. Nicht einmal der beste Beitrag jener Show. Das dürfte der investigative Bericht über Katzenfreund Leibovitz sein:



Der wahre wöchentliche Colbert-Höhepunkt dürfte allerdings das Aufeinandertreffen von Stephen Colbert und Steve Martin sein, dessen weiterer Schritt in Richtung unwürdiges Alterswerk, Pink Panther 2, bei der Berlinale außer Konkurrenz laufen wird. Ich wünschte die letzten drei Teilsätze wären ein Scherz.

Das wichtige an dem ersten Clip und der Grund für diesen Post ist, dass Stephen T. Colbert meinen Namen (Jóhanna oder Siguroardóttir. Ich verrate nicht welcher davon meiner ist.) ausspricht. Diese Gelegenheit wollte ich einfach nicht undokumentiert vorüber ziehen lassen.

Und apropos Jóhanna Sigurðardóttir.: Wieviel Euro entsprechen denn eigentlich 2.600 isländische Kronen?

Sonntag, 1. Februar 2009

Ökonomie/Verantwortung

In Seattle gibt es ein MBA-Programm, in dem die sowohl sozial als auch ökologisch nachhaltige Führung oder Ausrichtung von Unternehmen gelehrt wird.

Aus der Kursbeschreibung:
Today, most MBA students get little exposure to social and environmental issues in their graduate curriculum and consequently tend to view them as peripheral to business success. BGI’s unique program preserves the academic rigor of a traditional MBA program, while infusing sustainability throughout every course. The program’s focus on entrepreneurship for sustainability prepares students to start their own sustainable enterprises or to be effective change agents within existing organizations.

Ist das nicht schön. Vielleicht wird uns Fred Willard also doch nicht auf einem Raumschiff namens Axiom ins Weltall befördern, wo wir als birnenförmigen Nichtsnutze vor uns hin vegetieren.

Via NPR