Bis vor kurzem war mir nicht klar, wie unfassbar bedeutsam THE LARRY SANDERS SHOW mit Garry Shandling, Rip Torn und Jeffrey Tambor war und immernoch ist. Ich glaube zum ersten Mal wurde ich überhaupt erst durch ein Interview mit Jeffrey Tambor auf die Serie aufmerksam. Nicht nur ARRESTED DEVELOPMENT, eine meiner allerliebsten 20-Minuten Single-Camera Sitcoms ist ein direkter Nachkomme der LARRY SANDERS SHOW. Auch eine weitere richtungsweisende und zunächst scham- und rechtslos nach Deutschland kopierte Serie dieses Jahrhunderts wurde maßgebend von dieser im letzten Jahrtausend (genauer gesagt den 1990ern) auf HBO laufenden Serie beeinflusst: Ricky Gervais' und Stephen Merchants THE OFFICE. Und noch eine weitere Verknüpfung in die amerikanische Fernseh- und Filmgeschichte wurde mir gerade bewusst: Judd Apatow, der in den vergangenen Jahren eine neue Komödienwelle (40-Jahre alte Jungfrau, Beim ersten Mal, Superbad) initiierte, für eine der besten High-School-Shows aller Zeiten FREAKS AND GEEKS verantwortlich ist und Lena Dunhams Seriendebut GIRLS ermöglichte, schrieb in den 90ern für Garry Shandling beziehungsweise THE LARRY SANDERS SHOW. It's the ciiircle of artistic lii-hi-hife. Ich kann kaum erwarten dieses Set zu erstehen und meinen Kopf mit guten Geschichten und relevantem Humor zu füllen.
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Donnerstag, 11. Oktober 2012
Six Degrees Of Great TV: THE LARRY SANDERS SHOW
Bis vor kurzem war mir nicht klar, wie unfassbar bedeutsam THE LARRY SANDERS SHOW mit Garry Shandling, Rip Torn und Jeffrey Tambor war und immernoch ist. Ich glaube zum ersten Mal wurde ich überhaupt erst durch ein Interview mit Jeffrey Tambor auf die Serie aufmerksam. Nicht nur ARRESTED DEVELOPMENT, eine meiner allerliebsten 20-Minuten Single-Camera Sitcoms ist ein direkter Nachkomme der LARRY SANDERS SHOW. Auch eine weitere richtungsweisende und zunächst scham- und rechtslos nach Deutschland kopierte Serie dieses Jahrhunderts wurde maßgebend von dieser im letzten Jahrtausend (genauer gesagt den 1990ern) auf HBO laufenden Serie beeinflusst: Ricky Gervais' und Stephen Merchants THE OFFICE. Und noch eine weitere Verknüpfung in die amerikanische Fernseh- und Filmgeschichte wurde mir gerade bewusst: Judd Apatow, der in den vergangenen Jahren eine neue Komödienwelle (40-Jahre alte Jungfrau, Beim ersten Mal, Superbad) initiierte, für eine der besten High-School-Shows aller Zeiten FREAKS AND GEEKS verantwortlich ist und Lena Dunhams Seriendebut GIRLS ermöglichte, schrieb in den 90ern für Garry Shandling beziehungsweise THE LARRY SANDERS SHOW. It's the ciiircle of artistic lii-hi-hife. Ich kann kaum erwarten dieses Set zu erstehen und meinen Kopf mit guten Geschichten und relevantem Humor zu füllen.
Freitag, 29. Juni 2012
Sehr Jon Brion-mäßig. Wunderbarer Text. Wieder aus "GIRLS". Perfekt zu den Bewegbildern einer bahnschlafenden, in Coney Island strandenden Hannah Horvath komponiert, gedichtet und vorgetragen von Michael Penn*. Aber dieses Lied wäre auch ohne diesen Bezug einfach nur grandios und so so schön.
Bombs bursting in air
Hazy from rocket's red glare
All on your own, on your way anywhere
Love, just in case you've not heard
It's been run ragged
A ghost of a word
But hope kind of stuck
And with any luck
Maybe next summer
Maybe by fall
Well, if not then
I am sure you'll recall
That our gloomy December
Will brighten my May
And you're on your way
Montag, 11. Juni 2012
GIRLS - Always making the 'Same Mistakes'
Die Lieder in den Credits von "GIRLS" bilden eigentlich immer perfekt ausgewählte atmosphärische Schlussnoten. Von allen bisherigen Songs ist mir allerdings "Same Mistakes" von "The Echo Friendly" am intensivsten im Ohr geblieben. Zum einen ist der Song einfach großartig, mitreißend, tanzbar und bezaubernd. Zum anderen sind Text und Titel einfach die perfekte Beschreibung eines erzählerischen Kerns der Serie: Menschen Anfang zwanzig, die ständig die gleichen Fehler machen beziehungsweise, was noch typischer ist, sich dieses Problems bewusst sind und es selbst regelmäßig thematisieren ohne aber etwas zu ändern. Diese Eigenschaft macht die Hauptfiguren, allen voran Hannah (Lena Dunham), zu Antiheldinnen, die in ihren Verhaltensweisen einerseits abschrecken aber irgendwie auch diese merkwürdige Autounfalldynamik (nach dem Motto, WTF?!, ich kann nicht glauben, dass sie das tut, was verdammt nochmal macht sie als Nächstes?) entwickeln. Und letztlich ist es einfach beruhigend Menschen bei ihrem idiotischen Verhalten zuzusehen, vorrausgesetzt es ist, so wie hier, unterhaltsam erzählt. Im Gegensatz zu unserem eigenen idiotischen Verhalten, das meistens die nötige unterhaltsame Dramturgie vermissen lässt, die dem Ganzen auch noch sowas wie eine tiefere Bedeutung verleiht.
Dienstag, 24. April 2012
Absurd-komischer Realismus
Diese Folge von Armando Iannuccis misantropisch-neurotischer Sketchcomedy "The Armando Iannucci Shows" ist eines der brilliantesten Fernsehdinge, die ich je gesehen habe. Nicht, dass mich das überrascht. Sein Film "In The Loop", der die Hintertürdynamik britischer und amerikanischer Außenpolitik mit einer
niederschmetternden (ich lag tatsächlich während des gesamten Films lachend auf dem Boden) satirischen Schärfe darstellt, ist nicht nur einer der lustigsten Filme der letzten Jahre sondern allem Pessimismus nach auch ziemlich wahr und korrekt in seinen Darstellungen. (Diese Einschätzung ist ungefähr vergleichbar mit meiner Überzeugung, dass "Arrested Development" die realistischste Serie aller Zeiten ist.) Und es wird noch besser. Denn "In The Loop" basiert eigentlich auf einer britischen Fernsehserie namens "The Thick Of It".
niederschmetternden (ich lag tatsächlich während des gesamten Films lachend auf dem Boden) satirischen Schärfe darstellt, ist nicht nur einer der lustigsten Filme der letzten Jahre sondern allem Pessimismus nach auch ziemlich wahr und korrekt in seinen Darstellungen. (Diese Einschätzung ist ungefähr vergleichbar mit meiner Überzeugung, dass "Arrested Development" die realistischste Serie aller Zeiten ist.) Und es wird noch besser. Denn "In The Loop" basiert eigentlich auf einer britischen Fernsehserie namens "The Thick Of It".
Das Gute: "The Thick Of It" kann ich mir tatsächlich augenblicklich auf amazon bestellen und dann anschauen. Im Gegensatz zu "Veep". "Veep" wiederum ist die neue HBO-Serie, in der Iannucci seine vorherigen Kompetenzen im lustig-absurden Verhohnepipeln britischer Regierungsgeschäfte auf die fiktionale Regierung der USA anwendet. Neben Julia Louis-Dreyfus spielt in "Veep" auch Tony Hale (Buster!!) mit.
Fazit: Solange wir darauf warten, dass "Veep" nie im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden wird empfiehlt es sich "In The Loop" und "The Thick Of It" zu genießen. Hier zwei Verführungsangebote
James Gandolfini ist in "In The Loop" genau so wie Tom Hollander, Peter Capaldi, Olivia Poulet, Mimi Kennedy oder Steve Coogan einfach nur großartig:
"Veep":
Dienstag, 13. März 2012
Unsere zukünftigen Lieblingsserien: #Girls
Angeödet und gelangweilt von weiblichen Fernsehfiguren, die auf "Love Interests", Gebärmaschinen, Hausmütterchen und tollpatschige Verpeilo-Nerds reduziert werden? Die mögliche Rettung naht in Form der im April anlaufenden Serie "Girls".
"Girls" ist eine neue HBO-Serie der aufstrebenden Filmemacherin/Schauspielerin/Autorin Lena Dunham, die mit ihren Indie Erstlingsfilmen ("Creative Nonfiction" und "Tiny Furniture"*) im Mumblecorebereich großes Lob, sowie auch die vor allem für junge Künstler dazu gehörige (vor allem als "Tiny Furniture" Teil der Criterion Collection wurde) öffentliche Skepsis und Kritik erntete. Unter ihren Bewunderern fanden sich auch der einflussreiche Comedy-Autor, -Produzent und -Regisseur Judd Apatow (Freaks & Geeks, Beim ersten Mal, Superbad, 40 Year Old Virgin, Ananasexpress, etc.) der "Girls" mit Dunham und "Freaks & Geeks"- Produzentin Jenni Konner produziert.
"Girls" ist eine neue HBO-Serie der aufstrebenden Filmemacherin/Schauspielerin/Autorin Lena Dunham, die mit ihren Indie Erstlingsfilmen ("Creative Nonfiction" und "Tiny Furniture"*) im Mumblecorebereich großes Lob, sowie auch die vor allem für junge Künstler dazu gehörige (vor allem als "Tiny Furniture" Teil der Criterion Collection wurde) öffentliche Skepsis und Kritik erntete. Unter ihren Bewunderern fanden sich auch der einflussreiche Comedy-Autor, -Produzent und -Regisseur Judd Apatow (Freaks & Geeks, Beim ersten Mal, Superbad, 40 Year Old Virgin, Ananasexpress, etc.) der "Girls" mit Dunham und "Freaks & Geeks"- Produzentin Jenni Konner produziert.
Die vergangenen Monate habe ich damit zugebracht Einordnungen russischer Fernsehformate zu schreiben, deren Inhaltsangaben ich vorher mit Hilfe des Google-Translators aus Afrikans ins Hebräische übersetzte. Mein Fazit: Man verschätzt sich leicht mal.
Ich habe außer dem Trailer noch nichts von "Girls" gesehen und berufe mich daher lieber mal auf andere Menschen. Glücklicherweise liefen die ersten drei Folgen in den vergangenen Tagen auf dem SXSW-Festival in Austin und inzwischen gibt es vielerlei Kritiken und Tweets zu "Girls". Das Feedback ist bisher fast durchweg positiv bis euphorisch. Ich fand vor allem die Kritik von Indiewire's Drew Taylor sehr gut geschrieben und informativ.
Hier ein kleiner Ausschnitt zum Setup und Ton der Serie:
Ich habe außer dem Trailer noch nichts von "Girls" gesehen und berufe mich daher lieber mal auf andere Menschen. Glücklicherweise liefen die ersten drei Folgen in den vergangenen Tagen auf dem SXSW-Festival in Austin und inzwischen gibt es vielerlei Kritiken und Tweets zu "Girls". Das Feedback ist bisher fast durchweg positiv bis euphorisch. Ich fand vor allem die Kritik von Indiewire's Drew Taylor sehr gut geschrieben und informativ.
Hier ein kleiner Ausschnitt zum Setup und Ton der Serie:
"The main thrust of "Girls" (and just to be clear on the format, it's a 30-minute sitcom-ish thing, no dead bodies are discovered and, from what we saw, no sexy vampires are present) is established in the opening sequence, wherein Hannah (Dunham)'s parents inform her that they will no longer be offering their financial support. And before you can type #firstworldproblems, she's delivering an awkward spiel about the importance of her unpaid job as a publishing intern and the progress she's making on her first collection of personal essays. It sets the tone for the series well – smart, snappily written, poignant, and wonderfully uncomfortable (the whole series seems to exist in the jams of awkwardness most shows typically avoid)."
Und im folgenden Taylors Zusammenfassung der "Girls", also Hannahs Freundinnenclique, selbst. Da der Trailer nur anderthalb Minuten kurz ist, liegt der Fokus natürlich Hannah als Hauptfigur. Da entstand bei mir schon die negative Vorahnung, dass Hannahs Freundinnen ziemlich oberflächlich gezeichnete langweilige superschlaue Tussis sind, die in mir primär Sozial-, Wohnorts-, Karriereneid und grundsätzlichen Hass auslösen. Ist natürlich nicht so:
"(...) there are several satellite characters that are just as intriguing – Alison Williams (Brian Williams' daughter, cast in the part because of the YouTube video where she sings along to the "Mad Men" theme tune) plays Marnie, Hannah's more put-together roommate, who's struggling with her relationship to a too-nice boyfriend; Jemima Kirke plays Jessa, a loosey-goosey free spirit who, in an early episode deals with her unexpected pregnancy; and Zosia Mamet playing Jessa's cousin (she has a reduced capacity in the group, her big hang up is that she's still a virgin and she knowingly deconstructs "Sex & the City" in her introductory scene). All of the actresses are aces, and each of the characters so complex and layered that they could warrant their own show. Those who were impressed by "Tiny Furniture" but were somewhat wary of Dunham's screen presence will probably appreciate the division of time between the various subplots; Dunham's voice remains, while being wonderfully interpreted by other actors."Im Rest der Kritik, die hier gelesen werden will, geht es darum, dass sich Dunham mutmaßlich nicht nur was die Technik ihrer Filmkunst sondern auch ihres Drehbuchschreibens angeht, stark verbessert hat und inwiefern die Figuren und Beziehungen sich sehr echt und lebendig anfühlen.
Das klingt alles sehr vielversprechend und ehrlich gesagt so als könnten sich viele meiner Freunde und nicht-Freunde meiner Generation sehr schnell in die Geschichten um intelligente und geplagt von vielen Missgeschicken und Fehlern nach Ruhm, Anerkennung und Liebe strebende junge Frauen verlieben.
Die Serie feiert ihre Fernsehpremiere am Sonntag, dem 15. April auf HBO.
Wenn oder falls ARD (EinsPlus) und ZDF (neo) tatsächlich in Zukunft etwas Gutes für junge Menschen in Form eines Serieneinkaufs tun wollen, sollten sie schleunigst ihr Geld zusammen suchen, verhandeln und sich Girls sichern
Ich weiß, dass solche Gedankenspiele ziemlich dämlich sind und lediglich miese Stimmung erzeugen aber alleine der Gedanke einer deutschen Fernsehserie, in der es hauptsächlich um belesene junge Frauen Anfang-Mitte zwanzig geht, scheint schon so absurd und aus einem alternatives Universum zu stammen, dass ich ganz traurig werde. (Dieser Satz beißt sich irgendwie ganz unelegant in den Schwanz.)
In unserer Realität wäre das Szenario nur denkbar, wenn die Frauen Anfang zwanzig sich so zweidimensional verhalten wie alle anderen Serienprotagonistinnen Ende 30 und in ihren sexy Lederjacken nebenbei absurde Mordfälle aufklären.
* "Tiny Furniture" kommt auf dem europäischen Markt im Mai auf DVD raus.
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