Samstag, 22. November 2008

We have to go baaaaaaaaaaack ...to earth!



Inzwischen weiß jeder in meiner Familie von diesem Blog und hat dieser Seite schonmal einen Anstands- Neugierde- und Angstbesuch abgestattet. Außer mein Vater. Der gibt allerdings auch immernoch vor nicht zu wissen, wie man eine SMS versendet.
Und was ist einem Sohn oder einer Tochter lieber: Ein Vater, der darauf verzichtet durch unnötige SMS auf seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort aufmerksam zu machen ("hallo J, sind jetzt in xy")? Oder ein Vater, der mit seinem Sohn über die Kommentarfunktion seines Blogs verkehrt, der im Durchschnitt alle fünf Monate aktualisiert wird.

Dear son,

I am leaving this note for you on your blog, knowing there is not the slightest chance of you reading it. But, writing this has more chance of reaching you than putting a note in a bottle and throwing it into the Pacific. So, if you read this, call Mom.

You have certainly dropped off the radar screen (although I did not check under the tables at your favorite sushi restaraunt). At first, I had heard you were seeing another woman named Sarah. Mom explained that Sarah is the main character in your Terminator television effort; so I guess your spending all of your time and energy with her trying to make a living is an acceptable alternative to giving it up here.

Well, we plan to be In Los Angeles in a couple of weeks to see our daughter-in-law and take the Huckster to the zoo. I hope you will join us; if not, one less monkey, but we will miss you.

Love,

Your Father


Das ist kein Witz. Sondern harte Realität. Mal abgesehen davon, dass wohl kein Eintrag auf dieser Adresse jemals an den Unterhaltungswert dieser Nachricht des angeblichen Vater von Gelegenheitsblogger und Sarah Connor (Nicht die. Die Andere.) Chronicles Serienentwickler Josh Friedman herankommt, bevorzuge ich den Vater aus Beispiel Nr.1.
[Ich habe gerade einen fast schon lächerlich intensiven von-zuhause-auszieh-flash. Aus diesem Grund wurde mir soeben klar, dass ich unter anderen Wohnumständen wohl sehr glücklich wäre, wenn mein Vater oder sonst irgendwelche Familienangehörige lustige Einträge auf meinem Blog hinterließen. (editiert am 5. Dez. 2.44 Uhr)]

Letztenendes war es wohl trotzdem ein Fehler meine Anonymität aufzugeben und unter meinem bürgerlichen Namen Frau Stämmer mit Rechtschreib- und Tippfehlern versehene Spuren im Internt zu hinterlassen.

Früher, als es ungefähr vier Videos im Internet gab, und es an die 300 Stunden dauerte bis man eines davon auf seinen Rechner geladen hatte, gehörte es noch zum guten Ton sich beim Eintritt ins world wide web einen Decknamen zuzulegen. Sowas richtig cooles. Eine bekannte Filmfigur. Oder eine Abwandlung eines bekannten Namens. Da war die Virtualität noch ein Abenteuer für Erwachsene, die sich vorstellten eine geheime Mission des Bundesnachrichtendienstes auszuführen.
Heute hat jeder 90-jährige ein eigenes Myspace, Facebook oder Studivz oder Wer Kennt Wen? - Profil, eine Twitterseite, auf der er Kurzmitteilungen an die ganze Welt verschickt und übriggeblieben von den phantasievollen Decknamen sind lediglich solche Kreationen wie ZacEfron4ever98, die allerdings genau so viel über die Identität eines Menschen preisgeben wie sein eingetragener Geburtsname.

Da ich den Müttern, Vätern und Brüdern, die nun von diesem Blog wissen, gestern auch noch gleich eine Einladung zu meiner Amazon-Wunschliste geschickt habe, wird auch aus meinem Plan nichts werden durch schockierende Familien und Kleinstadtenthüllungen im Internet groß raus zu kommen. Welchen Zweck erfüllt der Weihnachtsbaum, wenn unter der tiefsten Zweigreihe keine Geschenke liegen?

Leider handelt der einzige Schwank, den ich ohne Konsequenzen aus meinem Leben erzählen könnte von einem Fuchs, der mir vor einigen Monaten in einer Spätsommernacht innerhalb einer Frankfurter Grünanlage meine Schuhe geklaut hat*.

Was ich mit dem ganzen Gewäsch eigentlich sagen will:
Es gibt einen neuen Trailer für die letzten zehn Folgen der fulminanten atemberaubenden und gesellschaftlich aktuellen Fernsehserie mit dem dämlichen Namen Battlestar Galactica. Und ich muss einfach in diesem Blog meinen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen davon erfahren. Auch wenn sie nur hierhergekommen sind, weil Google meinte hier gibt es große Titten und Möpse zu sehen.



SCIFI hat den Trailer in riesig. Hier ist er in eingebettetem youtube:



Ehrlich gesagt bin ich mir bei einigen Szenen des Trailers nicht ganz sicher ob ich sie schon kenne oder nicht. Dieser "Hhhiif hhhhIhhh Hhhaam hhaaaahhh Chhhylon hhyhhouh're hhrrhheally scrhheehewwed" - Satz von Eddie Olmos kommt mir beispielsweise verdächtig bekannt vor. Und meine gegenwärtige Wiedersehensfeier mit den Folgen der ersten Staffel haben mir gezeigt, dass auch der Dialog zwischen Six und dem anderen Zylon über das Eltern-Kind Verhältnis von Menschen und Maschinen aus der ersten Staffel stammt. Dafür bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass Adama in keiner Episode der bisherigen 4,5 Staffeln gefesselt (was?) , mit Augenbinde versehen (ohmygods!) und weißem-Din A 4 Papier (mit vier Ecken!?) beheftet so exponiert und mysteriös beleuchtet in der Mitte eines Raumes (Airlock?????!) stand. Und dieser leidenschaftliche Han-Solo-esque**-Kuss zwischen Roslin und Adama sieht auch neu aus. Verdammt viel Kiss Kiss, Bang Bang in diesem Promo.

BSG Produzen/Autor A.D., Mark Verheiden, teilte auf seinem Blog übrigens auch ein paar Worte zu dem Trailer und anderen Galactica-Fragen, wie Folgentitel und Ähnliches mit. Natürlich lässt er auch nicht unerwähnt, dass die nächsten und letzten Folgen einfach nur unglaublich gut sein werden. So say we all.

Neue hyperbole Dimensionen erzielt James Callis, Darsteller des verdammt gut aussehenden Erlösung suchenden Verräters mit der großen Schwäche für Machtpositionen Gaius Baltar, in folgendem Statement (via galacticasitrep):

I don't think anything could prepare you guys for what happens at the end. We weren't prepared," he said.
(...)
"It's quite — do we use the phrase "space opera"? There is something operatic about the ending of the show, only in the sense that it's like a full orchestra. Imagine very single person in the cast represents an instrument, and you've heard their theme or fugue. And then all the instruments play together. Everybody involved in this thing together — it's like the '1812 Overture.' Not only have you got all of the violins and the flutes, you've also got the flipping cannons they brought off Napoleon's ship, blowing off the roof. It's going off with a bang, this thing."

Was he perhaps setting our expectations too high?

"Honestly you can't be disappointed," he said. "I think if Adolf Hitler were back, he'd be crying in his handkerchief."
Na dann wäre die Sache auch geklärt.

Um die Prophezeihung des Titels nicht unerfüllt zu lassen sollte ich wohl noch den neuen Lostpromo, auf dessen Trailer ich bereits im letzten Eintrag verwies, erwähnen. Ich weiß nicht, was ABC (abgesehen von irgendeinem Vertrag mit dem Besitzer der Band) auf die perfide Idee brachte, das bei LOST die gleiche Schamlziemusik zieht, die auch die Herzen von GREY'S ANATOMY-Fans (Richtig oder Falsch: Laura Roslin ist neuerdings als autistische Meisterchirurgin in ebendieser Fernsehserie zu sehen) zum Schmelzen bringt.



Es ist gut zu wissen, dass LOST bald zurück kommt. Mit allem was dazu gehört. Den literaturtheoretischen wöchentlichen Analysen. Den grellen Aufschreien während jeder Folge. Diesem fast schon Lynch-artige "What-the-fuck-is-going-on??!!!????!!!!!!"-Gefühl dass sich während jeder Folge einstellt. Und natürlich der bangen Frage um Jacks Körperbehaarung.




* Da ich, wie schon gesagt, nicht viel mehr als diese eine Geschichte guten Gewissens preis geben kann, muss ich mir für die Zukunft aufsparen zu erzählen, ob ich die Schuhe wieder bekommen habe, dem Fuchs in seinen Bau gefolgt bin, wo ich zwei zwei Monate meines Lebens verbracht habe, oder barfuß nach Hause fahren musste.

** Wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Szene zwischen Adama und Roslin von Han-&-Leia-inspiriert wurde.

Freitag, 21. November 2008

First Snow

Friday night.


Aronofsky, Rourke und der Boss.
Oh Mann.
Mit seiner Veröffentlichung Ende-Februar vielleicht auch ein Kandidat für die Berlinale: Darren Aronofskys THE WRESTLER. Den Trailer gibts auch in gloriosem HD Quicktime.


Beim Thema Werbespots kann ich nicht darauf verzichten diese Perle hier zu erwähnen: Ein Werbespot für den Trailer einer viertel-stündigen Vorschau auf Szenen der fünften Staffel von LOST.

Wunderbar. Ich würde gerne auf einige Promos für Trailer verzichten, wenn dafür eine weitere Staffel PUSHING DAISIES heraus springen würde. Niemand schert sich einen Dreck um Eli fucking Stone. Und zu DIRTY SEXY MONEY kann ich gar nichts sagen. Aber SCRUBS hat sein Haltbarkeitsdatum nun wirklich schon seit längerer Zeit überschritten. Aber ...PUSHING DAISIES... PUSHING DAISIES hatte seine besten Jahre noch vor sich...

[defamer]
[Ain't It Cool News COAXIAL]

Dienstag, 4. November 2008

multitasking

Anscheinend haben die öffentlich rechtlichen Sender alle Moderatoren und Anchormen, die gerade keine intime Spezialsendung aus Udo Lindenbergs Hotelzimmer moderieren oder für etwaige Katastrophen im Inland vor Ort bleiben, nach Amerika verschifft, wo sie sich vor irgendwelchen Touri-Kulisse mit amerikanisch deutscher Prominenz über die Finanzkrise, die mögliche Zukunft amerikanischer Politik und ihren potentiellen Auswirkungen auf Deutschland unterhalten.

Und der deutsche Brian Williams-Klon Claus Kleber bekommt seine eigene fünfstündige Wahlsendung auf dem ZDF-Dokukanal. Ich frage mich warum sowohl Kleber als auch Buhrow unbedingt persönlich in den USA sein müssen, wo sie wahlweise moderieren oder von den sportschaumoderierenden Kollegen des eigenen Senders ebenso wie irgendwelche mir unbekannten deutsch-amerikanischen Filmschauspieler interviewt werden. Fragen aus dem Internet könnte Kleber auch aus Deutschland beantworten.

Bei Maischberger unterhält man sich in illustrer Runde über Rassismus. Es zeigt sich, dass man sich in Deutschland mit der Komplexität des "schwarzen" Amerikas nicht so oft und ernsthaft auseinandersetzt. Cerue Diggs weist höflich darauf hin, dass man heutzutage doch eher den Ausdruck des "African American" benutzt.
Florian Henckel von Donnersmarck* redet ein bisschen komisches Zeug über richtig "Schwarze" und dass Obama keiner ist. Hinter seiner etwas plumpen Wortwahl verbirgt sich wohl die Wahrheit der integrativen Politik Obamas und seiner sehr speziellen und kulturell hybriden Sozialisation. Gerd Ruge erzählt davon heute "richtige Schwarze" in Harlem getroffen zu haben. Aha.

Ein paar Kilometer entfernt hatte Tim Robbins derweil wohl diverse Probleme in seinem Wahllokal.
Im deutschen Fernsehen erinnert die Präsentation der Hochrechnung ein bisschen an einene Grand-Prix-Abend.

Es lohnt sich auf jeden Fall bei NPR zuzuhören. Da wirkt die Stimmung (was wohl am Medium hängt) um einiges unaufgeregter, sachlicher aber auch irgendwie feierlicher als bei uns und die Korrespondenten scheinen alle irgendwie gut drauf zu sein an diesem historischen (ja, ich wollte es nur nochmal sagen, falls es noch niemand mitbekommen hat.) Tag. Außerdem ist es schön zwischendurch immer wieder ein bisschen schöner lustiger Instrumentalmusik zu lauschen.

Gestern hat Devin Faraci, berüchtiger Filmkritiker, -blogger, -kommentator -oder wie auch immer man seine Tätigkeit nennen mag- auf Chud.com, einen Artikel gepostet, der sehr schön ausdrückt auf was es vielen Amerikanern an diesem Tag ankommt. Hier einige, wie ich finde sehr bewegenden und aussagekräftigen Sätze aus seinem Artikel:
>>It's hard for me to concentrate on anything else. And it's not that I'm 'psyched' about the election. I'm terrified. I look at the polls and see that Obama looks to have this one in the bag, see that hope is just on the horizon. But I never discount the bad guys' abilities to fuck everything up. I feel like I'm at the end of a Friday the 13th movie, looking at the body of Jason Voorhees - you just know that motherfucker is about to spring up at any moment.<<
>>But I have to keep thinking positive. I'm not a completely naive fool - I don't expect flowers to start blooming as soon as the final electoral vote is in for Obama. But I'm seeing our last best hope. The next four years will be tough, no matter who is in office, and I think that the truth here is that Obama will be the guy who does the least damage and not necessarily fixes the most things. But there is one thing he'll fix, and that's us, as a nation. At least a little. The effect of having an inspirational leader cannot be underestimated, especially as we're moving into times where it seems more and more obvious that the American Century is over and that we're about to enter a period where we're not the biggest kids on the block anymore. These are the post-America days, and I want to have a president who makes me feel pro-American during them.

And its the last hope for the nation to show its true colors. I know that America has a lot of fucked up people with a lot of fucked up ideas, and that it has a lot of people who care about themselves and their taxes more than other people going bankrupt while trying to not die of cancer, but I also think that America is a nation that, at its heart, is progressive and optimistic. It's easy to scare people, which has been the case for the last eight years, but it's better to inspire them. And that's what Barack Obama has been doing and will, I hope, continue to do while in office.

There's a scene in Gus Van Sant's Milk that sums it all up. Harvey Milk keeps making goes at elected positions in San Francisco, and while he's built a potent political machine and keeps earning record numbers of votes, he can't win. After a debate with an opponent where he presses on gay safety issues, the opponent takes him aside. 'I know what you're against, Harvey,' he says. 'But what are you for? You have to give the people some hope.'

It's nice to feel hope. After eight dark, scary years, it's nice to again think about a future that could bring something brighter, a future that we can look forward to instead of cower from. Again, times are going to be tough all around, as our nation's predilections for the destructive, ignorant policies of Republicans have gotten us into a deep hole economically, politically and ecologically. But if America comes through for itself tomorrow, we can begin working our way out of that hole come January.

Let's have hope.<<
Im ZDF nutzen gerade einige amerikanischen under-age pro-Obama Hipsterkinder die Gunst der Stunde und betrinken sich auf Kosten des Gebührenzahlers. Auf NPR wird währenddessen die Stimmenauszählung, die sich beim ZDF zehn Minuten lang mit Applaus und dramatischen Pausen erstreckt innerhalb von zehn Sekunden abgewickelt und dann gleich mal zur interessanteren Analyse geschritten.

Wenn man aufgrund des vorrangeschritten Abends aus Versehen auf die Fernbedienung tritt landet man vielleicht auf Sat 1, wo ein junger ca 12-jähriger Stephen Colbert am Moderationstisch sitzt. Laut Videotext ist sein Name aber Alexander Privitera.







* http://www.youtube.com/watch?v=l75Rrs4776U