Donnerstag, 22. Oktober 2009

"Außer Gefecht" heute Abend im WDR


Heute Abend läuft im WDR der angesprochene phänomenale Tatort "Außer Gefecht" mit Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl und Jörg Schüttauf. Regie führte Friedemann Fromm.

In jeder Krimiserie kommt irgendwann einmal der Moment, in dem einer unserer Lieblingskommissare als Geisel genommen wird oder sein Leben aus sonstigen Gründen in besondere Gefahr gerät. Oft werden solche Gelegenheiten nicht wirklich genutzt. Weil sie sich die Autoren überhaupt nicht erst verdient haben. Oder weil sich in keinem Moment wirklich das Gefühl von Bedrohung und Angst um das Leben dieser Person einstellt. Die prekäre Situation in "Außer Gefecht" ist ziemlich fundiert und wir sind so nah dran (sowohl räumlich als auch was die Sympathie und das Verständnis der Schicksale angeht) an dem sich außer Gefecht befindenden Täter und Opfer, dass man gar nicht anders kann als sich Sorgen um jegliches Wohl - auch das moralische- zu machen. *

Es ist ziemlich schwierig über diesen Film zu sprechen ohne die Geschichte und deren Spannungsbogen zu verderben. Deswegen nur so viel: Es gelingt nur selten Geschichten über moralisch und politisch komplexe Themen (wie in diesem Fall Sterbehilfe) zu erzählen, den unterschiedlichen Seiten der brisanten Themen einigermaßen gerecht zu werden und dann diese Geschichte auch noch in eine atemberaubende Form zu bringen die sogar Platz dafür lässt die Ambivalenz des Themas in verschiedenen individuellen Schicksalen eindringlich mitfühlen zu lassen. All das gelingt hier. In einem fulminanten Zusammenspiel einer großartigen Geschichte, brillianter Darsteller, perfekter Musik und einer Regie, die diese Teile wunderbar zusammenführt.

Schaut rein: Heute Abend, 20.15 Uhr im WDR.


*Von wegen verdiente Spannung und emotionale Aufruhr: Der einzige Kritikpunkt, der mir spontan einfällt ist, dass die Obsession und Hintergrundgeschichte der Figur, die hier außer Gefecht gesetzt wird ein kleines Bisschen konstruiert scheinen. Ich denke aber, dass das auch der begrenzten Zeit und der seltsamen halb-seriellen Erzählweise des Tatorts geschuldet ist.

Ganz besonders in Erinnerung geblieben sind mir die letzte Einstellung und die Zeiteinteilung (gut, dass er heute Abend auch um 20.15 Uhr läuft. ;) ) .

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