Montag, 2. März 2009

Unemploymentality


Final Edition from Matthew Roberts on Vimeo.


Unemploymentality...klingt ein bisschen wie die These einer kulturanthropologischen Doktorarbeit. Wie viele kulturanthropologische Theorien ist Unemploymentality jedoch nichts weiter als der Name eines Blogs. Tania Khadder und John Henion haben sich diesen ausgedacht, nachdem sie ihre Jobs in der Medienindustrie verloren haben. Ihr blog ist ein Sammelsurium an intelligenten, traurigen, wahren, humorvollen und aufrichtigen (auf die meisten Einträge treffen all diese Attribute gleichzeitig zu.) Meinungen, Beobachtungen, Empfehlungen und Berichten (Oh, wie ich Aufzählungen liebe.) zum Status Quo der Arbeitslosigkeit. Ein Thema, das oft nur durch Zahlendurchsagen im Radio, Bildzeitungsberichte über HartzIV-Empfänger in Florida oder die 37° Reportage über den überqualifizierten Arbeitslosen Mitte 30 von Nebenan veranschaulicht wird.

Für Geisteswissenschaftler (ich spreche aus Erfahrung) und andere Personen, die nicht Lehramt, Medizin, BWL oder Jura studieren, gehört es zu den Grunderfahrungen von Fremden, Bekannten und Eltern behandelt zu werden, als wäre das Karriereziel der wöchentliche Gang zum Jobcenter.

Jeder von uns wurde schonmal dazu gezwungen über die Möglichkeit der eigenen Arbeitslosigkeit nachzudenken. Der Blog von Khadder und Henion (Ich finde auch, dass diese Namen klingen als hätte sie sich L. Ron. Hubbard ausgedacht.) gibt dem großen furchteinflößenden Begriff der Arbeitslosigkeit viele unterschiedliche Gesichter und macht aus der Randexistenz eine Normalität. Letzteres ist vielleicht erschreckend* aber wahrscheinlich auch erforderlich.


NPR sendete vor Kurzem einen interessanten Bericht über die Kunst in der Depression und Filme, die Geschichten von der finanziellen und vom System abhängigen Fragilität unserer Lebenswege erzählen. Unter anderem wurde auf Filme, wie Lucy und Wendy, Gran Torino oder auch Slumdog Millionaire verwiesen. Sowohl diese Filme als auch die anderen Werke, die in dem Beitrag erwähnt wurden klingen auf jeden Fall lesens- und sehenswert.



*Wenn man die Ansicht vertritt, dass bezahlte Arbeit zu den fundamentalen Aspekten unserer Existenz gehört.

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