Montag, 9. April 2012

Um's Ganze




"Seelenvögel" von Thomas Riedelsheimer.
Ein Film, in dem es genau so um den Tod wie um das Leben geht. Die Bilder hinterlassen neben der Trauer um Menschen, die schmerzlich vermisst werden vor allem ein Gefühl tiefster Lebendigkeit. Neben Unverständnis, Zorn, Hilflosigkeit gegenüber und dem Kampf mit einer Krankheit wächst in diesem Film scheinbar automatisch die Akzeptanz des Todes.

Pauline, die Älteste der Protagonisten, die wir im Film kennen lernen schrieb folgendes Gedicht:

Lotusblüte

Wenn die Sonne so leise den Nebel durchbricht,
um feine goldene Schleier in das Heute zu malen,
sie zwart und klar anfängt zu strahlen,
dann wird es hell,
dann wird es licht.

Hauchzart streift sie der Lotusblüte kühles Kleid,
deren Antlitz strahlend, so ruhig, so befreit,
zart und rein
so liegt sie da,
Verwandlung und Hoffnung zeichnen sich klar.

Die Wahrheit, die der Tau ihrer Blätter spiegelt,
läßt uns denken so tief, so weit beflügelt.
Sie lässt uns den Moment entdecken,
holt uns aus dem Dunkel,
nur durch ein leises Wecken.

Liebe und Weisheit tragen wir im Herzen.
Doch gehen wir durch Leiden,
doch schreiten wir durch Schmerzen.
Blühend zeigt sich uns die Liebe, die uns umgibt,
die uns Glück und Vertrauen aus dem Dunkeln siebt.

Und strahlend liegt die Blüte hier.
Im Moment des Augenblicks
wartend vor dir.
(Pauline)

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