Sonntag, 28. Juni 2009

MJ

The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
Michael Jackson's Media Attention
www.colbertnation.com
Colbert Report Full EpisodesPolitical HumorMark Sanford


Da große Teile der Popkultur an mir als Kind in weiter Ferne vorübergezogen sind, ist die bedeutsamste Erinnerung, die ich mit Michael Jackson verbinde eine emotional erschütternde Begebenheit in dem Büro meiner Tante als ich ungefähr zehn war.

Wenn ich an einem großen Bürogebäude vorbeifahre, wundere ich mich über den pinken Anstrich und die Tatsache, dass das Haus keine Fenster hat. Meine Tante fragt sich wieviel der Besitzer dieser Immobilie im Monat verdient und überschlägt spontan die Mieteinnahmen und Kosten im Kopf*. Ich weiß immer noch nicht wie sie die Information verkraftet hat, dass die Ticketeinnahmen des Theaterstücks, in dem mein Bruder mitspielte, nicht die Kosten der Produktion deckten. Ja. Soviel zur Einführung in mein Erbgut. Jetzt zurück zur eigentlichen nicht sonderlich interessanten Anekdote:
Meine Tante pries mir also in einer lebensphilosophischen Diskussion, wie sie schlaue alte Tanten mit ihren 10-jährigen naseweisen Nichten manchmal führen, Michael Jackson als Vorbild und Leitfigur meiner zukünftigen Laufbahn an**. Sie verwies auf die unvorstellbaren Summen von Geld, die Jackson in jenen Jahren angeblich noch besaß. Ich verwies darauf, dass ich diesen Menschen irgendwie total gestört fand. Es könnte sein, dass ich in meiner Argumentation Michael Jacksons Geisteszustand und sein Bankkonto in Verbindung brachte und lautstark feststellte, dass mir Geld nicht wichtig war. Meine Tante befand mich daraufhin für dumm. Das war für mich so als ob sie mir und meinem Bewusstsein für richtig und falsch eine Kugel verpassen würde, was mir wiederum Tränen in die Augen trieb (wie viele Dinge. Hey! MJ und ich hatten tatsächlich etwas gemeinsam! ). Natürlich versuchte ich zu verbergen, dass ich eigentlich losheulen musste. Das waren damals ein paar grausame Minuten für mich. Und auf wundersame Weise entwickelte ich für kurze Zeit eine Art Pseudohass auf Michael Jackson. Meine Tante und ich führen dieselbe Diskussion übrigens in anderen Verkleidungen bis heute (mit anderem Ausgang).

Aber zurück zu MJ.
Wenn ich mir heute seine Auftritte und Performances auf youtube anschaue, dann erscheint mir Michael Jackson wie ein Popstar aus einer überhöhten Realität, seine Videos wie Clips aus einem Film, in dem die Essenz des Popstars auf die Spitze getrieben werden soll.

Man kann in diesen Tagen nirgendwo (...nicht einmal in die Kirche... Ich habe nichts gegen Bezüge zu aktuellen Geschehnissen in der Predigt. Aber den Tod von Michael Jackson und die hysterische Massentrauer um einen Menschen, den man nicht kennt und die vielleicht der Katalysator für ganz andere Dinge ist, mit der Trauer um die Tochter des Jairus zu vergleichen ist einfach nur total Banane...) hingehen ohne auf Texte und Worte über Michael Jackson zu stoßen, die von absurd (Menschen, die nichts mit Michael Jackson zu tun hatten heulen während sein Vater sich verhält, als hätte er Michael Jackson nicht so richtig gekannt. bis bedeutungslos (die Anekdote weiter oben) reichen. Zwei kleine Artikel aus der Masse an Reaktionen, Anekdoten und Erinnerungen habe ich mal herausgefischt, weil ich sie auf ihre Weise sehr interessant fand.

Drew McWeeny erinnert sich mal wieder an seine Zeit in der Laserdisc-Videothek in Hollywood. Als er noch für AICN schrieb hat er desöfteren über seine Zeit in diesem Laden geplaudert. Wie Drew schreibt, gehörte anscheinend auch Michael Jackson zu den Stammkunden von Dave's Video. Jedenfalls bis eine nicht zum Verkauf vorgesehene Laserdisc, die Jackson entliehen hatte bei ihm zuhause spurlos verschwand. Daraufhin wurde Michael Jackson vom Besitzer der Videothek untersagt je wieder etwas auszuleihen.
Aber lest Euch am Besten die gesamte Geschichte, samt dem Cameo-Auftritt von Macaulay Culkin, selbst durch!

Die andere MJ-Anekdote beinhaltet einen Auftritt von Brett Ratner, einem der von Fanboys verbal meist verdroschenen Hollywood-Regisseuren. Jener erzählte nämlich der L.A. Times von dem kleinen Special People- Sleepover/Home-Video-Club, den er mit Jackson hatte. Äußerst amüsante Geschichte!




*Ich habe mir dieses Beispiel nicht ausgedacht.
**Wahrscheinlich war das noch die Zeit, als ich Deutsch- und Sportlehrerin werden wollte.

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