Mittwoch, 23. Februar 2011

Sternstunden Öffentlich Rechtlicher Bedeutungslosigkeit #384 :

Letztens meinte ARD Programmchef Volker Herres ja noch, dass es in der ARD zu wenig zu Lachen gäbe. Wahrscheinlich hat er noch nie Familie Dr. Kleist* gesehen. Aber wie auch immer. Auch bei ihren nicht-fiktionalen Formaten sorgt die ARD ja für Komik. 

Heute Abend stellte bspw. Sandra Maischberger, deren ganze Sendung, ebenso wie die "Anne Will" - Ausgabe am Sonntag und die "Hart aber Fair"-Sendung von morgen, dem Thema K.T. zu Guttenberg gewidmet war, folgende Frage: "Äh. Hallo Leute. Aber gibt es nicht wichtigere Themen, die gerade das Land und die Welt bewegen? Libyen brennt und so..." 

Haha. So ein großer Mangel an Sinn für Selbstironie ist bewundernswert. Letzte Woche geriet Maybritt Illner am Ende ihrer Thomas Gottschalk-Gedächtnissendung zum Thema "Was ist gute Unterhaltung" mit Matthieu Carrière und Giovanni Di Lorenzo in eine ähnliche Situation, als sie auf die nach ihr folgende Markus Lanz-Ausgabe hinweisen musste, in der u.a. Rainer Langhans zu Gast war. Dieser Schein intellektueller Überlegenheit ist einfach so schwer aufrecht zu erhalten, wenn das Programm so einfallslos und seicht ist.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Redaktion Menschen wie Hans Olaf-Henkel oder Prof. Dr. Arnulf Baring (hat jemand schonmal Baring und das Leprechaun am selben Ort getroffen?) in jede zweite Sendung einlädt um der Diskussion eine intellektuelle Tiefe zu verschaffen. (Andererseits: aus diesem Grund wird glaube ich niemand in irgendeine Polittalk-Sendung eingeladen) 

Wenn irgendjemand mal wieder eine irrsinnige irrationale Bemerkung aus Baring oder Henkel herauskitzelt, werden auch diese Figuren für Momente zu Sarah Knappigs, zukünftigen Schwiegertöchtern oder potentiellen Bauersfrauen die mit ihren scheinbaren Dysfunktionalitäten und exzentrischen Angewohnheiten am Feierabend für ein bisschen Zerstreuung sorgen.








*Ich musste gerade nochmal nachgucken, aber die Serie heißt tatsächlich so.

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